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In CAPTAIN PHILLIPS setzt sich Regisseur Paul Greengrass auf äußerst vielschichtige Art und Weise mit der Entführung des US Containerschiffs Maersk Alabama durch somalische Piraten im Jahr 2009 auseinander. Paul Greengrass& 700; charakteristischer Stil macht den Film gleichzeitig zu einem fesselnden Thriller und einem komplexen Portrait der zahlreichen Folgen der Globalisierung. Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen dem kommandierenden Offizier der Alabama, Kapitän Richard Phillips (Tom Hanks), und seinem somalischen Gegenspieler Muse (Barkhad Abdi). Auf ihrem unumkehrbaren…mehr

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Produktbeschreibung
In CAPTAIN PHILLIPS setzt sich Regisseur Paul Greengrass auf äußerst vielschichtige Art und Weise mit der Entführung des US Containerschiffs Maersk Alabama durch somalische Piraten im Jahr 2009 auseinander. Paul Greengrass& 700; charakteristischer Stil macht den Film gleichzeitig zu einem fesselnden Thriller und einem komplexen Portrait der zahlreichen Folgen der Globalisierung. Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen dem kommandierenden Offizier der Alabama, Kapitän Richard Phillips (Tom Hanks), und seinem somalischen Gegenspieler Muse (Barkhad Abdi). Auf ihrem unumkehrbaren Kollisionskurs vor der Küste Somalias, müssen die beiden Männer am Ende einen hohen persönlichen Preis bezahlen für wirtschaftliche Zwänge, die jenseits ihrer Kontrolle liegen.

Bonusmaterial

- Kommentar mit Regisseur Paul Greengrass - Captain Phillips' Gefangennahme - Über 50 Minuten ausführliche Film Featurettes “Hinter den Kulissen” über das Making of dieses Erfolgsfilms  
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.11.2013

Piraten ohne Netz
Tom Hanks als "Captain Phillips" mit Fracht im Kino

Wie man mit einem Fischerboot einen Riesenfrachter entern kann, das bleibt auch nach "Captain Phillips" von Paul Greengrass bis zu einem gewissen Grad ein Rätsel.

Eben sehen wir noch in beeindruckenden Bildern, wie die paar Männer, die von Somalia aus das Piratenhandwerk betreiben, in den Kielwellen eines amerikanischen Schiffs beinahe kentern. Beim zweiten Anlauf lassen sie sich dann aber von den Wasserschläuchen, die das wichtigste Abwehrmittel der aus Zivilisten bestehenden Mannschaft bilden, nicht abhalten. Hast du nicht gesehen, sind vier Afrikaner an Bord, und es ist ebenjener Kapitän Phillips, auf den nun vieles ankommt.

Er muss den Moderator spielen in einer Situation, in der die Nerven blank liegen. Er muss als Geisel dienen in einem ungleichen erpresserischen Handel, den einer der Piraten in einer bezeichnenden Szene fast schon verzweifelt zu einem Ende bringen möchte: "US, answer me!" Doch die Vereinigten Staaten haben ihre eigene Weise, auf derartige Krisen zu antworten.

Tom Hanks erreicht mit dieser Rolle des Kapitän Phillips eine neue Dimension seiner Arbeit an einem Langzeitporträt des amerikanischen (weißen) Jedermann.

Zu Beginn sehen wir Phillips mit seiner Frau zum Flughafen fahren, sie sind ein Paar, das in den Jahren seiner vielfachen Abwesenheit gelassen und fast schon ein wenig fatalistisch geworden ist. Alles wird schon gutgehen, wichtig ist, dass der Sohn die Schule ein wenig mehr ernst nimmt. Phillips trägt eine dünnrandige Brille und einen jener "goatees", mit denen alternde Männer gern die furchig werdende Kinnpartie akzentuieren. Er ist beileibe kein Held, und die Geschichte, in die er gerät, hat für diese Funktion auch wenig Raum.

Paul Greengrass und der Drehbuchautor Billy Ray gehen von einem tatsächlichen Fall aus, den Richard Phillips auch in einem Buch mit dem Titel "A Captain's Duty" beschrieben hat. Der Film setzt noch allgemeiner an, der Begriff der Pflicht wird implizit, das Pathos verschwindet: "Captain Phillips" ist kein direkter Nachfahre von "Sergeant York" (um den berühmtesten vergleichbaren Filmtitel zu nennen); er ist Zivilist in einem asymmetrischen Krieg, und Paul Greengrass, einer der derzeit besten Regisseure im Genre des zeithistorisch relevanten Actionfilms ("Green Zone", "United 93"), tut alles, um vor allem das herauszuarbeiten.

In "Captain Phillips" bekommen auch die Somalier eine nachvollziehbare Geschichte. Die Piraten stehen unter dem Druck eines Warlords, ihr Anführer Muse (Barkhad Abi) ist eine zerrissene Figur, zerrissen zwischen Stolz und Ressentiment, während Phillips anfangs den "common sense" eines irischen Yankees aufbietet, dann aber zunehmend ohnmächtig den sich entwickelnden Wahnsinn mit eingreifenden "Navy Seals" und einem barschen "negotiator" verfolgen muss.

Auch heute noch würden die meisten amerikanischen Regisseure diese Geschichte deutlich anders erzählen, einseitiger, individuell heroischer und ohne den radikalen Showdown, auf den Greengrass hinsteuert.

Doch der gebürtige Brite, der mit einem Film über die irischen Konfessionskonflikte bekannt wurde ("Bloody Sunday"), hat eine andere, modernere Auffassung von Handlungsmacht. Das lässt "Captain Phillips" zu einem denkwürdigen politischen Thriller auf hoher See und im finsteren Bauch eines Rettungsboots werden.

BERT REBHANDL

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