Während Cora aus gutem Hause stammt, ist Maja’s Familie ziemlich verkorkst. Seitdem ihr geliebter Vater sich vor Jahren abgesetzt hat, muss Maja tagtäglich die gehässigen Kommentare ihrer Mutter erdulden, die offenkundig ihren Sohn bevorzugt. Als die beiden Mädchen sich mit 16 Jahren anfreunden,
ahnt noch niemand, dass sowohl Bruder als auch Mutter nicht mehr allzu lange zu leben haben und später…mehrWährend Cora aus gutem Hause stammt, ist Maja’s Familie ziemlich verkorkst. Seitdem ihr geliebter Vater sich vor Jahren abgesetzt hat, muss Maja tagtäglich die gehässigen Kommentare ihrer Mutter erdulden, die offenkundig ihren Sohn bevorzugt. Als die beiden Mädchen sich mit 16 Jahren anfreunden, ahnt noch niemand, dass sowohl Bruder als auch Mutter nicht mehr allzu lange zu leben haben und später auch noch mit dem Vater abgerechnet wird. Stehen am Anfang von Maja’s und Cora’s krimineller Karriere noch Diebstähle und böse Streiche, so kommt es bald zu – zunächst noch versehentlichen – Todesfällen, die sich nach und nach zu richtig ausgeklügelten Morden entwickeln. Wer nicht unter ihrer Terrasse enden möchte, stellt sich den jungen Frauen lieber nicht in den Weg!
Sprachlich ansprechend und mit einer riesigen Portion schwarzem Humor erzählt Ingrid Noll eine Geschichte, die zwar insgesamt eher unrealistisch, aber dafür ziemlich unterhaltsam ist und sich dementsprechend flott lesen lässt. Obwohl Maja und Cora für ihr Glück sprichwörtlich über Leichen gehen, fiebert man mit ihnen, dass ihre Feldzüge gegen diverse Männer gelingen mögen und gönnt ihnen den Erfolg.
Das Leben in der Toskana, in die es die Beiden im Laufe des Buches verschlägt, und die dort herrschende, von Müßiggang geprägte Atmosphäre, wird sehr anschaulich geschildert und macht Lust auf einen eigenen Urlaub im Land des „dolce far niente“.
Großartigen Tiefgang weist das Buch zwar nicht auf, was sich auch darin widerspiegelt, dass zeitweilige Differenzen zwischen Maja und Cora nur angeschnitten werden, aber das schmälert den Lesespaß nur geringfügig. Außerdem hoffe/vermute ich, dass in der Fortsetzung Selige Witwen etwas mehr auf das Verhältnis der Freundinnen eingegangen wird.
FAZIT: Ein stellenweise makaberer Krimi, der mehr von Humor als von Spannung geprägt ist und dessen Schwärze mitunter dadurch einen Farbklecks erhält, dass die einzelnen Kapitel mit wundervoll ausgefallenen Farbtönen betitelt sind.