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So hat sich Tobi (ROBERT STADLOBER) das Sommerzeltlager nicht vorgestellt: Sein bester Freund Achim (KOSTJA ULLMANN) hat nur Augen für Sandra (MIRIAM MORGENSTERN), das Liebesgeständnis der hübschen Anke (ALICJA BACHLEDA-CURUS) überfordert ihn - und dann machen sich auch noch die "QueerSchläger" aus Berlin am anderen Ufer des Sees breit. Die schwule Rudermannschaft schlägt nicht nur im Wasser hohe Wellen, sondern sorgt auch an Land dafür, dass Tobi völlig die Orientierung verliert. Und so mündet der Abend vor dem Wettkampf nicht nur wettertechnisch in einem wahren Sturm…mehr

Produktbeschreibung
So hat sich Tobi (ROBERT STADLOBER) das Sommerzeltlager nicht vorgestellt: Sein bester Freund Achim (KOSTJA ULLMANN) hat nur Augen für Sandra (MIRIAM MORGENSTERN), das Liebesgeständnis der hübschen Anke (ALICJA BACHLEDA-CURUS) überfordert ihn - und dann machen sich auch noch die "QueerSchläger" aus Berlin am anderen Ufer des Sees breit. Die schwule Rudermannschaft schlägt nicht nur im Wasser hohe Wellen, sondern sorgt auch an Land dafür, dass Tobi völlig die Orientierung verliert. Und so mündet der Abend vor dem Wettkampf nicht nur wettertechnisch in einem wahren Sturm ...

Bonusmaterial

- Kinotrailer - Biographien Crew - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Audiokommentar von Regisseur Marco Kreuzpainter und Hauptdarsteller Robert Stadlober - DVD ROM Featrues mit Web-Link - Dokumentation: Hinter den Kulissen - Fotogalerie - Music Clips : Rosenstolz / Nova International - Nicht verwendete Szenen - TV Spot - verpatzte Szenen
Autorenporträt
Robert Stadlober, geboren 1982, ist einer der gefragtesten jungen deutschsprachigen Schauspieler. Er spielte zum Beispiel in Sonnenallee, Crazy, Krabat und Jud Süß - Film ohne Gewissen . Er arbeitet auch als Hörbuchsprecher.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.09.2004

Aus dem Ruder gelaufen: "Sommersturm" im Kino

Ehrlich gesagt: Diese "Coming-out"-Geschichten haben sich elend abgenutzt. Die sexuelle Irritation, das Renommieren und Herumdrucksen, das Eskalieren der homoerotisch aufgeladenen Situationen, bis die Geständnisexplosion nicht mehr zu umgehen ist - all das scheint vornehmlich in Fernsehfiktionen von Arte bis Pro Sieben zum Überdruß durchgehechelt. Insofern fragt man sich schon, wo der Regisseur Marco Kreuzpaintner und seine Getreuen ihre Augen gehabt haben, wenn etwa einer der Produzenten des Films "Sommersturm", Thomas Wöbke, kundtut, "daß es eine Geschichte wie diese im deutschen Film einfach noch nicht gab". Und auch Kreuzpaintners Absicht, das Schwulsein als vollkommen normal und nicht als das argwöhnisch zu belauernde andere auszustellen, wird sofort unterlaufen, wenn sein Film nun ein paar Sächsinnen bemüht, um sich denunziatorisch über sie und ihren Dialekt herzumachen, und wenn er - ein kleiner, armseliger Voyeur hat sein bestes Stück im Reißverschluß eingeklemmt - auf dem Niveau der unsäglichen "Harte Jungs"-Klamotten zu erzählen anhebt.

"Es sollte ein ehrlicher Film werden über die Zeit der Jugend, der Unentschlossenheit. Keine Hau-drauf-Komödie, keine platte sexuelle Farce, sondern ein Film, der Jugendliche, ihre Gefühlswelt und ihre Melancholie ernst nimmt." So Kreuzpaintner, der sich beim Drehbuch der Mitarbeit Thomas Bahmanns versichert hat. Sprach's und schickt eine Rudermannschaft ins Rennen, die sich - die Brustringe verkünden es lauthals -, ach, wie lustig, "Queerschläger" nennt und das schwule Dogma geradezu militant auslebt. Besonders ihr Wortführer, ein Maulheld schlimmsten Kalibers, kann sich nicht genugtun, "Heten" nachzustellen, um sie "herumzukriegen".

Bei solcher Penetranz ist es wirklich schade um ein paar in der Tat fein ausbalancierte Szenen, in denen ein von jäher Selbsterkenntnis total verstörter Junge damit ringt, seinem Freund seit Kindesbeinen Empfindungen zu offenbaren, vor denen dieser panisch Reißaus nimmt - zumal, da der Hauptdarsteller Robert Stadlober (unser Bild) mit einer für seine Verhältnisse ausnehmenden Zurückhaltung agiert. Und es ist noch mehr schade um die mit stummem, aber äußerst beredtem Spiel überzeugende junge Darstellerin Alicja Bachleda-Curus, in deren Gesicht sich das andere Drama abspielt: daß diese Anke mit ihren Gefühlen gegen die Männerliebe zu bestehen nicht die geringste Aussicht hat.

Der Film "Sommersturm", der sich beuteln läßt zwischen krachlederner Belustigung und unversehens überraschender Poesie des Innehaltens, ist hauptsächlich in einem ziemlich merkwürdigen Trainingslager im Bergischen Land angesiedelt, wo sich Männlein und Weiblein bunt gemischt auf einen Ruderwettstreit (Vierer mit Steuermann) um einen irgendwie höchstbegehrten Pokal einstimmen. Kreuzpaintner hat selbst ganz schön zu rudern, um alle die Widersacher seiner Geschichte immer wieder ins nämliche Zelt oder, dank des Titelsturms, in eine zufällig leerstehende Jugendherberge zu nötigen. Vollends in den Untiefen des Hanebüchenen auf Grund läuft der Film allerdings, wenn ausgerechnet das gepeinigteste Opfer schwuler Nachstellungen ins gegnerische Boot der "Queerschläger" gezwungen wird, um dort den Ausfall eines Ruderers wettzumachen und den Sieg gegen die eigene Mannschaft, in der ihn Anke ersetzen muß, sicherzustellen. Solcher Unfug macht den Zweifel endgültig, was das Ganze soll - und was davon ernst genommen sein will.

HANS-DIETER SEIDEL

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