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In dieser Neuausgabe, die um die 70seitige Einleitung zur englischen Ausgabe von 1987 erweitert ist, geht es Elias um die Diagnose und Überwindung der grundlegenden Schwierigkeiten, die wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Soziologie oder der Menschenwissenschaften bisher entscheidend behindern: des eigenen emotionalen Anteils der Forscher an ihren Untersuchungsgegenständen, der sich auf ihre Modelle auswirkt, und der Dominanz der Naturwissenschaften bei der Frage dessen, was als Wissenschaft gelten soll. Die Besonderheiten gesellschaftlicher Zusammenhänge können so nicht adäquat erfaßt…mehr

Produktbeschreibung
In dieser Neuausgabe, die um die 70seitige Einleitung zur englischen Ausgabe von 1987 erweitert ist, geht es Elias um die Diagnose und Überwindung der grundlegenden Schwierigkeiten, die wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Soziologie oder der Menschenwissenschaften bisher entscheidend behindern: des eigenen emotionalen Anteils der Forscher an ihren Untersuchungsgegenständen, der sich auf ihre Modelle auswirkt, und der Dominanz der Naturwissenschaften bei der Frage dessen, was als Wissenschaft gelten soll. Die Besonderheiten gesellschaftlicher Zusammenhänge können so nicht adäquat erfaßt werden.
Deshalb entwickelt Elias ein Modell der Gegenstandstypen verschiedener Wissenschaften. Das natürlich-soziale Universum baut sich auf aus verschiedenen Integrationsebenen, auf denen jeweils zusammensetzende Einheiten lockerer oder fester und dann auf mehr und mehr Ebenen zu einer zusammengesetzten Einheit aneinandergebunden sind. Die Soziologie wird ihre Aufgabe als Orientierungsmittel in praktischen Fragen nur erfüllen können, so Elias, wenn sie ihrem Gegenstandsbereich angemessene Modelle und die entsprechenden Methoden entwickelt.

Bislang erschienen
Band 1: Frühschriften
Band 2: Die höfische Gesellschaft
Band 3.1 und 3.2: Über den Prozeß der Zivilisation
Band 4: Etablierte und AußenseiterBand 6: Über die Einsamkeit der Sterbenden
Humana conditio
Band 7: Sport und Spannung im Prozeß der Zivilisation (mit Eric Dunning)
Band 10: Die Gesellschaft der Individuen
Band 13: Symboltheorie
Autorenporträt
Elias, Norbert
Norbert Elias (1897-1990) wurde am 22. Juni 1897 in Breslau geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte und nach dem 1. Weltkrieg Medizin und Philosophie studierte. Er promovierte bei Richard Hönigswald, wechselte bald zur Soziologie und wurde »inoffizieller Assistent« bei Karl Mannheim. 1933 floh er aus Deutschland über Paris nach England. Von 1954 bis 1962 war er Dozent für Soziologie an der Universität von Leicester, ab 1965 nahm er verschiedene Gastprofessuren unter anderem in Deutschland wahr; größere Anerkennung setzte hier aber erst mit der breiten Rezeption von Über den Prozeß der Zivilisation ein. 1977 erhielt er den Theodor W. Adorno-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Ab 1984 ließ er sich dauerhaft in Amsterdam nieder, wo er am 1. August 1990 starb.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Noch immer ist Norbert Elias berühmt für ein Buch, das - so jedenfalls Thomas Meyer - nicht sein stringentestes ist: den "Prozess der Zivilisation". Wichtiger, systematischer, auch von Elias selbst höher eingeschätzt war freilich seine Arbeit an der von ihm so genannten "Zentraltheorie". In deren Kontext gehören die in diesem Band veröffentlichten Aufsätze, die sich um die Frage nach der Haltung des Forschers drehen. Soll er dem Gegenstand mit Engagement begegnen oder mit Distanz? Die Antwort fällt harmonisierend aus: Er soll einen Standpunkt finden, der beides verbindet. Dies der Kernpunkt von Elias' "Wissenssoziologie". So wichtig er die Texte selbst findet, so verbesserungswürdig scheint dem Rezensenten diese Ausgabe. Nicht nur sei der Auflage von 1983 kaum etwas hinzugefügt - es ist sogar so, dass sich Seitenangaben im Nachwort und im Buch just auf diese, nun überholte Ausgabe beziehen. Da hat der genannte Bearbeiter John Heilbron offenkundig geschlampt.

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