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Was macht unser Leben aus? Wozu ist es gut? Was gibt ihm Kraft und Substanz? Eine ergreifende Geschichte vom Überleben angesichts des Todes erzählt aus der Perspektive eines jungen Mädchens, das erwachsen werden muss. Für die 14-jährige Isabel und ihre Familie gibt es kein Entkommen. Die Pest erreicht ihr Dorf im Jahr 1349. Statt Fürsorge und Vertrauen, greifen Angst und Schrecken um sich. Weder Gottesfürchtigkeit noch Isolation können die Familie schützen. Als Isabel begreift, dass die fürchterliche Seuche alle Gebote der Menschlichkeit außer Kraft setzt, stemmt sie sich entschlossen gegen…mehr

Produktbeschreibung
Was macht unser Leben aus? Wozu ist es gut? Was gibt ihm Kraft und Substanz? Eine ergreifende Geschichte vom Überleben angesichts des Todes erzählt aus der Perspektive eines jungen Mädchens, das erwachsen werden muss. Für die 14-jährige Isabel und ihre Familie gibt es kein Entkommen. Die Pest erreicht ihr Dorf im Jahr 1349. Statt Fürsorge und Vertrauen, greifen Angst und Schrecken um sich. Weder Gottesfürchtigkeit noch Isolation können die Familie schützen. Als Isabel begreift, dass die fürchterliche Seuche alle Gebote der Menschlichkeit außer Kraft setzt, stemmt sie sich entschlossen gegen die Panik. In einer Zeit des Terrors und der Trauer beweist sie Hoffnung, Mitgefühl und Mut.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Sally Nicholls, 1983 geboren, studierte Philosophie und Literatur. In einem Schreibseminar verfasste sie ihren Debütroman - mit nur 23 Jahren. Bis heute wurde ihr Erstlingswerk "Wie man unsterblich wird" mit mehreren renommierten Literaturpreisen ausgezeichnet und in 16 Sprachen übersetzt.
Sally Nicholls lebt in London.

Anne Moll studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und Rostock, gastiert seit 1995 als freie Schauspielerin auf zahlreichen deutschsprachigen Bühnen und spielt in vielen Fernsehproduktionen mit. Ihre wandlungsfähige und emotional berührende Stimme setzt sie als Synchronsprecherin und Erzählerin in Rundfunk, Fernsehen und für Hörproduktionen ein.
Trackliste
CD 1
1Erstes Buch: Ingleforn00:09:38
2Vater und Alice00:06:11
3Die Flüchtlinge00:04:17
4Grenzen00:04:52
5Prozession00:09:08
6Johannisfeuer00:06:08
7Eine ziemlich öde Zeit00:05:33
8Kleine Edith00:09:37
9Was Recht ist...00:05:15
10An wen wir uns erinnern...00:05:03
11...und wen wir vergessen00:10:33
12Robins Mutter00:03:08
CD 2
1Küsse gegen die Nacht00:06:47
2Ein schlimmer Tod00:05:43
3Liebevolle Freundlichkeit00:04:41
4Robin zieht ein00:05:42
5Emma Baker00:04:44
6Ernte00:09:44
7Mein Bruder Geoffrey00:07:07
8Ein Festtag00:09:57
9Heute00:06:38
10Bei Kerzenlicht00:05:58
11Hochzeit00:06:15
12Isabel allein00:06:16
CD 3
1Durch Rauch atmen00:08:25
2Im Haus00:06:19
3Am Abgrund00:05:32
4Der jüngste Tag00:08:54
5Zweites Buch: York00:07:14
6Thomas00:04:55
7Ein fremdes Haus00:05:47
8Alles so unwirklich00:06:31
9Das Haus Gottes00:06:44
10Die andere Familie00:05:18
11Ein königlicher Schatz00:04:49
12Matilda00:06:10
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Als Interpretin der Hörbücher nach den Romanen von Iny Lorentz lag es nahe, Anne Moll auch für diesen Historienroman für junge Menschen zu besetzen. Molls warme Stimme ist wie geschaffen, um die Hörer am ergreifenden Schicksal der 14-jährigen Leibeigenen Isabel und ihrer Familie teilhaben zu lassen. Sally Nicholls führt in dieser "Geschichte vom Überleben" in die Zeit, als die Pest Europa im Todesgriff hatte und binnen wenigen Jahren etwa einem Drittel der Bevölkerung das Leben kostete. Im Jahr 1349 bedroht der Schwarze Tod auch das Dorf nahe der Stadt York, in dem Ich-Erzählerin Isabel lebt. Durch die Augen des Mädchens malt Nicholls ein authentisch erscheinendes und beklemmend nahes Bild jener gottesfürchtigen Zeit. Denn der Tod ist überall, es gibt kein Entrinnen vor der Pest, die sich rasant ausbreitet und auch Isabels Familie nicht verschont. Dieses Hörbuch, transportiert durch die zurückhaltend vielstimmige Lesung von Moll, berührt, es macht Isabels Furcht, Trauer, Verzweiflung und Erschöpfung greifbar. Aber sie lebt. Sally Nicholls sagt, sie habe zeigen wollen, "dass Menschen eine erstaunliche Fähigkeit besitzen, in den Ruinen ihrer Welt zu stehen und sie aus der Asche wieder aufzubauen."

© BÜCHERmagazin, Christian Bärmann (bär)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.08.2014

Überleben, wenn die Welt zerfällt
Sally Nicholls erzählt in „Keiner kommt davon“ die Geschichte eines Mädchens
aus dem 14. Jahrhundert, als England von der Pest heimgesucht wird
VON SIGGI SEUSS
Sie ist eine großartige Erzählerin, die junge Britin Sally Nicholls, und sie ist eine Zauberin, die selbst aus tragischen Ereignissen Verschüttetes zu Tage fördert, das Hoffnung macht. Das hat sie meisterlich in ihrem Debütroman „Wie man unsterblich wird“ bewiesen und das zeigt sie auch – mit Einschränkung – in ihrem dritten Roman „Keiner kommt davon“, in dem sie eine Seuche, der im 14. Jahrhundert allein in England nahezu die Hälfte der Bevölkerung zum Opfer fiel, den Schwarzen Tod, die Pest, zum Thema macht.
  Die 30-jährige Autorin setzt mit einer genialen Kombination von gut recherchierten historischen Fakten, treffend gezeichnetem Milieu und einer ungeschminkten Beschreibung des Alltags eine überaus spannende und erschreckend lebensnah wirkende Geschichte in die Welt. Das alles eingebettet in die – von Beate Schäfer ins Deutsche übertragene – sehr persönliche Erzählung eines vierzehnjährigen Mädchens, die zwar nicht den Sprachton jener Zeit treffen mag, aber die Stimmen und Stimmungen glaubwürdig erscheinen lässt. So baut Sally Nicholls langsam und stilsicher das kleine Universum des Dorfes Ingleforn in Mittelengland im Jahre 1349 auf, in dem die Erzählerin Isabel mit ihrer Familie in leibeigenen Verhältnissen lebt. Mit dem Vater, einem einfachen Bauern, seiner zweiten Frau (Isabels Mutter starb bei der Geburt des jüngsten Kindes), mit zwei älteren Brüdern, Richard und Geoffrey, dem neunjährigen Ned, der kleinen Maggie und dem Baby Edward. Trotz der ärmlichen Verhältnisse ist Isabel ein lebensfroher Mensch, der an der Landarbeit zwar Gefallen findet, aber frei sein und der Welt wissbegierig und offen ins Auge blicken möchte. Deshalb liebt und bewundert sie ihren älteren Bruder Geoffrey, dem das offensteht, was ihr verwehrt bleibt: Bildung. Als zukünftiger Mönch widmet er sich in der nahegelegenen Abtei ganz seinem Glauben und seinen Studien.
  Doch plötzlich wird alles ganz anders, als sich die Gerüchte bewahrheiten, dass der Schwarze Tod, von Frankreich kommend, die Insel schon längst erreicht hat. Flüchtlingsströme ziehen am Dorf vorbei Richtung Norden. In Ingleforn gibt es zunächst wenig Todesfälle, dann aber trifft es nahezu jede Familie, Schlag auf Schlag, auch die Isabels. Das Mädchen erzählt von unsäglichem Leid und Kummer, von großer Hilfsbereitschaft, vor allem der Mönche, ebenso wie von der stetig wachsenden Abstumpfung der Menschen angesichts der Verzweiflung und Ausweglosigkeit. Der Glaube bietet da schon längst keinerlei Trost mehr.
  Das alles schildert Sally Nicholls mit großer Empathie für ihre Figuren und im Bemühen, melodramatische Eskapaden von der Geschichte fernzuhalten. Aber dann, als bereits die Hälfte der Dorfbewohner von der Pest dahingerafft ist und auch Vater und Stiefmutter elendiglich ums Leben kamen, ändert sich die Dramaturgie überraschend. Die Autorin setzt völlig unvermittelt einen geheimnisvollen Fremden in die Geschichte, der Isabel und die Geschwister zu sich nach York nimmt, um ihnen eine neue Heimstatt zu geben. Diese Wendung wirkt derart künstlich auf die Ereignisse gepfropft, dass man glauben könnte, die Autorin habe Angst vor der eigenen Courage bekommen, mit der sie im „ersten Buch“ der Geschichte das Sterben im Dorf und die verheerende Wirkung auf die Überlebenden geschildert hatte. Der dramaturgische Bogen, der den ersten Teil des Buches so wunderbar überspannt, die Balance der Geschichte, wirkt gebrochen, um die Handlung zu einem halbwegs hoffnungsvollen Ende zu führen. (Ab 13 Jahre)
Sally Nicholls: Keiner kommt davon. Eine Geschichte vom Überleben. Aus dem Englischen von Beate Schäfer. Hanser 2014. 282 Seiten, 14,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.10.2014

Das große Sterben und der erste Kuss
Sally Nicholls weiß, wie die Pest nach England kam

Der kleine Edward, die fürsorgliche Alice, der gutmütige Robin und viele weitere Bewohnerinnen und Bewohner von Ingleforn wirken bereits nach wenigen Seiten so vertraut wie eigene Familienmitglieder und Nachbarn. Sally Nicholls schildert den Alltag in dem mittelalterlichen englischen Dorf so plastisch, dass die räumliche und zeitliche Distanz zum Schauplatz des Romans und zu seinen Protagonisten zusehends schwindet. Diese meisterhaft erzeugte Nähe ist für empfindsame Gemüter jedoch schwer auszuhalten. Denn spätestens nach der Lektüre des Prologs ist klar, dass viele der Dorfbewohner, die man gerade kennen und mögen gelernt hat, das kommende Jahr nicht überleben werden: Die Pest ist ausgebrochen und wird auch Ingleforn nicht verschonen.

Wie die tödliche Krankheit näher kommt und immer mehr Dorfbewohner auf grausame Art dahinrafft, wird erzählt aus der Perspektive der vierzehnjährigen Isabel, die mit ihren drei jüngeren Geschwistern, dem Vater und der Stiefmutter als Leibeigene in einem kleinen Haus am Rand des Dorfes lebt. Ihre großen Brüder sind bereits ausgezogen. Isabel träumt davon, später einmal wie ihr Vater Land in Ingleforn zu bewirtschaften. Gleichzeitig möchte sie aber auch eines Tages frei sein von Frondiensten für einen Grundherrn und selbst über ihr Leben bestimmen. Schon jetzt hilft sie bei allen anfallenden Arbeiten im Haus und auf dem Feld und kümmert sich um die kleinen Geschwister. Trotz aller Verantwortung ist sie noch immer ein Kind, das seine Eltern braucht. Ein junges Mädchen, das im Jahr 1349, in dem einer nach dem anderen stirbt, zwischen zwei Jungen aus dem Dorf hin- und hergerissen ist und den ersten Kuss erlebt.

Im Gegensatz zu den meisten Erwachsenen, die diejenigen, die an der Pest erkrankt sind, allein sterben lassen, beweist Isabel jedoch ein enormes Verantwortungsbewusstsein. Sie sorgt dafür, dass Kranke Nahrung auf ihrer Türschwelle finden. Sie kümmert sich auch darum, dass ein Geistlicher ihnen die letzte Beichte abnimmt. Dass die Krankheit schließlich auch Geistliche befällt, beunruhigt sie und viele andere sehr. Zuvor war man davon ausgegangen, dass die Pest eine Strafe Gottes für Ungläubige ist, vor der man sich am besten mit einem gottgefälligen Leben schützt. Je mehr Geistliche und Kinder jedoch an der Krankheit sterben, desto mehr fürchten die Menschen, dass das Ende der Welt bevorsteht.

Ganz ohne belehrenden Beigeschmack vermittelt der Jugendroman "Keiner kommt davon" eine Vorstellung vom Alltagsleben in einem mittelalterlichen Dorf in England. Die Geschichte von Isabel und ihrer Familie zeigt, wie Glaube und Aberglaube sowie die miserablen hygienischen Verhältnisse und die sinnlosen Behandlungsmethoden der Medizin zu einer Verbreitung der Pest beitrugen. Womöglich fürchten die Leser und Leserinnen gemeinsam mit der Erzählerin den Tod des ersten geliebten Menschen und gewöhnen sich dann ebenso wie sie zunehmend daran, dass nichts und niemand mehr sicher ist. Die Autorin schont ihre jungen Leser nicht. Erleichterung über unverhofftes Glück im Unglück wird unerbittlich wenige Seiten später wieder zunichtegemacht.

Der einzige Lichtblick, den Nicholls ihren Leserinnen und Lesern bis zum Ende lässt, ist die enorme Stärke, das unverbrüchliche Mitgefühl und die mutige Entschlossenheit von Isabel.

RAMONA LENZ

Sally Nicholls: "Keiner kommt davon. Eine Geschichte vom Überleben." Aus dem Englischen von Beate Schäfer. Hanser Verlag, München 2014. 288 S., geb., 14,90 [Euro]. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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