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Nineteenth-century Europe abounds with conspiracy both ghastly and mysterious. Jesuits plot against Freemasons. French criminals plan bombings by day and celebrate black masses by night. Every nation has its own secret service, perpetrating forgeries, plots, and massacres. But what if, behind all of these conspiracies, lay just one man?

Produktbeschreibung
Nineteenth-century Europe abounds with conspiracy both ghastly and mysterious. Jesuits plot against Freemasons. French criminals plan bombings by day and celebrate black masses by night. Every nation has its own secret service, perpetrating forgeries, plots, and massacres. But what if, behind all of these conspiracies, lay just one man?
Autorenporträt
Umberto Eco (1932-2016) wrote fiction, literary criticism and philosophy. His first novel, The Name of the Rose, was a major international bestseller. His other works include Foucault's Pendulum, The Island of the Day Before, Baudolino, The Mysterious Flame of Queen Loana, The Prague Cemetery and Numero Zero along with many brilliant collections of essays.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.06.2013

NEUE TASCHENBÜCHER
Verschwörung und Fälschung –
Umberto Ecos „Der Friedhof in Prag“
Den Ursprung hat Umberto Ecos jüngster Roman in seinen Harvard-Vorlesungen „Im Wald der Fiktionen“. Schon damals, 1992/93, skizzierte er in Umrissen die Entstehung der „Protokolle der Weisen von Zion“, einer der widerwärtigsten antisemitischen Hetzschriften, die die Welt gesehen hat. Damit belegte er, welche Folgen „Einbrüche des Romans ins Leben“ haben können. Obwohl bereits 1921 als Fälschung enttarnt, steht am Ende der „Protokolle“ und ihrer Mär von der jüdischen Weltverschwörung: der Holocaust.
  Die „Protokolle“ sind ein Amalgam diverser Texte und Textsorten. Von den antijakobinischen Werken des Abbé Barruel über Eugène Sues „Die Geheimnisse des Volkes“ und einer Satire Maurice Jolys auf Napoleon III. bis zu Hermann Goedsches rassistischem Schauerroman „Biarritz“ reichen die Quellen, ehe sie von der zaristischen Geheimpolizei „Ochrana“ um 1900 ihre letztgültige Form erhielten. In Harvard dachte Umberto Eco als Semiotiker „über die komplexen Beziehungen zwischen Leser und Geschichte, Fiktion und Realität“ nach, um „gegen den Schlaf der Vernunft, der Ungeheuer gebiert“, aufzubegehren. Zwanzig Jahre später tut er das als Romancier – der Theoretiker Eco war noch nie ohne den Schriftsteller Eco und vice versa zu haben.
Und so muss man den „Friedhof in Prag“ als Pendant zu den literaturtheoretischen Ausführungen lesen. Oder anders: Was Eco auf mehr als 500 Seiten unternimmt, ist die Austreibung der Verschwörungstheorie mit den Mitteln der Verschwörungstheorie. Alle Figuren, die auftauchen, haben wirklich gelebt. Bis auf Simon Simonini. Er ist einer der scheußlichsten Romanprotagonisten, die man in den vergangenen Jahren vorgesetzt bekommen hat: impotent, verfressen, egoman, gemeingefährlich und voller Hass auf alles und jeden, vor allem auf die Juden. Es ist sein Tagebuch, das wir lesen, und in dem er sich als Urheber der „Protokolle“ geriert. Ein Schauertagebuch.
  „Der Friedhof in Prag“ ist gelehrt, natürlich. Bitterböse, auch das. Spannend? Nicht auf die gesamte Länge. 
FLORIAN WELLE
Umberto Eco: Der Friedhof in Prag.
Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. dtv, München 2013. 524 Seiten, 11,90 Euro.
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