Für Ben und Zita stehen wichtige Entscheidungen an. Ben bekommt von seinem Körper klare Grenzen gesetzt und es fällt ihm schwer, diese in seinem Wunsch nach Selbstständigkeit zu akzeptieren. Benny muss einsehen, dass auch er Fehler gemacht hat bei dem Umgang mit seiner Behinderung und dass er auch
die negativen Seiten akzeptieren muss. Aber Benny wäre nicht Benny, wenn er sich nicht um eine Lösung…mehrFür Ben und Zita stehen wichtige Entscheidungen an. Ben bekommt von seinem Körper klare Grenzen gesetzt und es fällt ihm schwer, diese in seinem Wunsch nach Selbstständigkeit zu akzeptieren. Benny muss einsehen, dass auch er Fehler gemacht hat bei dem Umgang mit seiner Behinderung und dass er auch die negativen Seiten akzeptieren muss. Aber Benny wäre nicht Benny, wenn er sich nicht um eine Lösung bemühen würde. Und genau hier bringt die Autorin ein völlig neues Thema hervor. Sie beschäftigt sich mit den Hobbys, welche man als Rollstuhlfahrer nachgehen kann und das ist definitiv nicht nur Briefmarken sammeln.
Rollstuhlbasketball, neue Freunde, die ein ähnliches Schicksal teilen, und seine Partnerin, werden zu einer neuen Stütze für Benny, auch als er die Entscheidung trifft, sich nun mit dem Mann zu treffen, der für all das verantwortlich ist. Das Gespräch zwischen Benny und Friedelmann ist ein zentraler Wendepunkt für Benny. Es geht um schuldig oder nicht schuldig. Was sich in den beiden Teilen zuvor nur angedeutet hat, muss nun auf den Tisch, damit auch Benny zum ersten Mal verstehen kann, was wohl der größte Schmerz für ihn ist. Manchmal muss man eben erst hoch hinaus, um zu sehen, wie klein man gegenüber dem Schicksal ist.
Zita unterstützt Benny tatkräftig, wo sie nur kann und nimmt die Hochzeitsvorbereitungen in die Hand. Natürlich muss es nun auch endgültig eine Lösung zwischen Zita und ihren Eltern geben. Dieses Mal ist es aber Benny, der einen Schritt auf Zitas Eltern zumacht und zum ersten Mal kommt es zu einem Gespräch beider Parteien.
Nachdem Antworten auf diese wichtigen Fragen untereinander gefunden worden sind, kommt es natürlich zu der Hochzeit. Ich möchte diesbezüglich nicht mehr dazu sagen, denn es wird eine Überraschung von Benny geben, die man absolut nicht vorhersehen konnte.....
Als Fazit lässt sich sagen, dass die Autorin die Umdrehungen Trilogie sehr gut beendet hat. Sie zeigt, wie ein Alltag mit Behinderung aktiv umgesetzt wird, ohne dabei aber näher auf Krankheitsbilder oder Symptome einzugehen, wie man es von den beiden anderen Teilen kannte. Es geht jetzt mehr um die zwischenmenschlichen Lösungen und darum, wie man den Spaß am Leben wieder erlangen kann. Dabei zeigt sie sehr gut, wie schwierig der Grat zwischen freien und gesunden Leben ist, mit dem sich Rollstuhlfahrer konfrontiert sehen. Die Autorin geht auf den Behindertensport ein und sie zeigt neue Facetten dieses Lebens, welches auch mehr beinhaltet, als nur OPs, Routine und Therapie. Dies war sehr gut von ihr gewählt, da man dadurch auch die Behinderung aus anderen Sichtweisen sehen kann beziehungsweise diesmal vollkommen ausblenden kann. Allgemein zeigt sich, dass die Autorin intensiv recherchiert hat.
Die Gespräche mit Friedelmann und auch Zitas Eltern werden nun zu handfesten Diskussionen. Dabei zeigte die Autorin, dass sie sich damit auseinandergesetzt hat, auf welcher Grundlage sie ein Gespräch aufbauen will. Die Kommunikation führt nicht mehr ins Leere und man fängt an, nun auch Zitas Eltern und Friedelmann besser verstehen zu können. Es war sehr interessant, sich endlich mit diesen Charakteren intensiv auseinandersetzten zu dürfen, nachdem sie in den Teilen zuvor noch eine geringere Rolle spielten. Dies wird dadurch bestärkt, dass Zitas Eltern am Ende auch aktiv an dem Leben ihrer Tochter teilhaben können. Auch wenn die eine oder andere Sache noch etwas befremdlich für sie ist.
Bei der Hochzeit hat die Autorin eine Möglichkeit der Therapie ins Spiel gebracht, worauf ich aber nicht eingehen will. Ich möchte Benny nicht die Überraschung vorweg nehmen. Ich sage nur so viel, es war eine schöne Idee von Frau Bethke-Jehle gewesen.
Das Buch beendet die Umdrehungen Trilogie auf eine schöne Art und Weise und es empfiehlt sich, auch diesen letzten Teil zu lesen, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht.