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Die Ereignisse während der Finanzkrise erschütterten nicht nur die Fachwelt. Beinahe täglich gingen Meldungen über neue Milliardenverluste durch die Presse. Auch wenn die Ursachen der Krise vielfältig waren, steht doch außer Frage, dass einer der auslösenden Faktoren in einem fehlerhaften Risikomanagement lag. Obwohl der Umgang mit Risiken zum Kerngeschäft eines jeden Finanzinstituts zählt, kam es auch vor der Finanzkrise immer wieder zu spektakulären Zwischenfällen, ja zu Pleiten globalen Ausmaßes. So erinnert man sich vielleicht noch an die Insolvenz der traditionsreichen britischen Barings…mehr

Produktbeschreibung
Die Ereignisse während der Finanzkrise erschütterten nicht nur die Fachwelt. Beinahe täglich gingen Meldungen über neue Milliardenverluste durch die Presse. Auch wenn die Ursachen der Krise vielfältig waren, steht doch außer Frage, dass einer der auslösenden Faktoren in einem fehlerhaften Risikomanagement lag. Obwohl der Umgang mit Risiken zum Kerngeschäft eines jeden Finanzinstituts zählt, kam es auch vor der Finanzkrise immer wieder zu spektakulären Zwischenfällen, ja zu Pleiten globalen Ausmaßes. So erinnert man sich vielleicht noch an die Insolvenz der traditionsreichen britischen Barings Bank oder den Kollaps des Hedge-Fonds LTCM.

Spannend wie ein Krimi bietet das Buch eine detaillierte Beschreibung der internen Vorgänge. Modular gestaltete Fallstudien geben dem interessierten Leser tiefe Einblicke in die Welt des Risikomanagements. Diese hochinteressante Lektüre bildet die Brücke zwischen Theorie und alltäglichem Risikomanagement in der Praxis und fasst die wichtigsten Lehren aus dem jeweiligen Fall als Lektion für die Zukunft zusammen.
Das aktuelle Geschehen an den Finanzmärkten erschüttert nicht nur die Fachwelt. Beinahe täglich gehen Meldungen über neue Milliardenverluste durch die Presse. Auch wenn die Ursachen der Krise vielfältig sind, steht es außer Frage, dass einer der auslösenden Faktoren fehlerhaftes Risikomanagement ist. Obwohl der Umgang mit Risiken zum Kerngeschäft eines jeden Finanzinstitutes zählt, kam es doch immer wieder zu spektakulären Zwischenfällen, ja zu Pleiten globalen Ausmaßes. So erinnert man sich vielleicht noch an die Insolvenz der traditionsreichen britischen Barings Bank oder den Kollaps des Hedge-Fonds LTCM.

Spannend wie ein Krimi, bietet das Buch eine detaillierte Beschreibung der internen Vorgänge. Modular gestaltete Fallstudien geben der breiten Gruppe der interessierten Laien tiefe Einblicke in die Welt des Risikomanagements. Diese hochinteressante Lektüre bildet die Brücke zwischen der breiten theoretischen Literatur und dem alltäglichen Risikomanagement in der Praxis- und erteilt Letzterem eine Lektion für die Zukunft.
Autorenporträt
Prof. Dr. Rudi Zagst studierte Wirtschaftsmathematik an der Universität Ulm. Nach seiner Habilitation im Jahr 2000 an der Universität Ulm nahm Prof. Zagst im Jahr 2001 einen Ruf an die Technische Universität München als Professor für Finanzmathematik an und ist dort seit 2002 Leiter des HVB Stiftungsinstituts für Finanzmathematik. Im Jahr 2003 wurde Prof. Zagst zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrates der risklab germany GmbH ernannt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.01.2010

Lehren aus der Pleite
Ein kluger Mann lernt aus seinen Fehlern, ein weiser Mann lernt aus den Fehlern anderer, ein Idiot lernt nie”, lautet das Eingangszitat des 896 Seiten starken Werks „Zu nah an der Sonne – die größten Pleiten der Finanzgeschichte”. Dass es dabei um den Fall Lehman Brothers geht, liegt nahe. Der Zusammenbruch der US-Investmentbank am 15. September 2008 leitete eine globale Wirtschaftskrise ein. Nachdem die amerikanischen Immobilienpreise nach einem jahrelangen Boom 2006 erstmals fielen, geriet schließlich das Bankensystem weltweit ins Taumeln. Die Insolvenz Lehmans war der vorläufige Höhepunkt der Krise. Danach begannen die amerikanischen und europäischen Regierungen mit den Rettungsaktionen für in Not geratene Banken. Seitdem schwankt die Gesellschaft zwischen einer rigorosen Fundamentalkritik des Kapitalismus und einem hilflosen Weiter-wie-Bisher.
Die Autoren Rudi Zagst, Professor für Finanzmathematik, Johann Goldbrunner, Unternehmensberater, und Andreas Schlosser, Wirtschaftsprüfer, wollen Lehren aus den Pleiten ziehen. Der Fall Lehman stellt in ihrem Buch lediglich das letzte Kapitel einer Reihe von spektakulären Pleiten dar. Das Buch beginnt mit dem Zusammenbruch der französischen Crédit Lyonnais im Jahr 1993. Unter der Ägide von Vorstandschef Jean-Yves Haberer hatte eine Tochterfirma der Bank namens Altus Finance marode Firmen wie Briefmarken gesammelt. Haberer wollte aus dem Institut eine Deutsche Bank à la française formen – mit weitverzweigten Industriebeteiligungen – und verzockte sich grandios. Zagst, Goldbrunner und Schlosser zeigen am Fall der Crédit Lyonnais auf, dass hier zwar vor allem Kontrollmechanismen fehlten, ein anderer Grund für die Pleite jedoch der Staatseinfluss war: Jede französische Regierung setzte ihren eigenen Wunschkandidaten an die Spitze des Finanzinstituts. Dabei war weniger dessen Qualifikation ausschlaggebend als die politische Ausrichtung. Schließlich versagte der Staat in seiner Doppelrolle als Eigentümer und Regulierer.
Andere Lehren ziehen die Verfasser aus der Pleite der Barings Bank 1995. Damals gelang es dem Händler Nick Leeson mit riskanten Spekulationen unbemerkt ein Minus von 825 Millionen Pfund Sterling anzuhäufen. Leeson war dies vor allem wegen der schlechten Organisation der Abläufe in der Bank möglich. So war er gleichzeitig Händler und Leiter der Handelsabteilung. Am Ende brach die 233 Jahre alte Barings Bank zusammen.
Diese und andere Lehren werden aus den Pleiten der Riggs Bank, Orange County Metallgesellschaft und des Soros-Hedgefonds Long Term Capital Management gezogen. Oft gelingt dies, manchmal aber verliert sich die Quintessenz in Allgemeinplätzen wie im Fall des Hedgefonds LTCM: „Es muss sichergestellt sein, dass Risiken identifiziert und in das Risikomanagement einbezogen sind.” Klar wird jedoch: Bankenpleiten sind hausgemacht und das Resultat von vielfältigen Fehlern und Versäumnissen.
Jedes Fallbeispiel gliedert sich in drei Teile: Fakten, Hintergrundwissen und Lehren. Die komplexen Sachverhalte somit anschaulicher zu gestalten, gelingt leider nur bedingt. Immer wieder erwischt man sich dabei, zu fragen, was nun gleich wieder die Abkürzung „SPV” (Special Purpose Vehicle) bedeutet und was eine „Originate-to-Distribute-Chain” ist. Das spricht nicht gegen das Buch, aber gegen den Klappentext, in dem versprochen wird, das Buch lese sich „spannend wie ein Krimi”. Eher hat der Leser es hier mit einem wissenschaftlichen Nachschlagewerk zu tun, und ein solches ist nun mal fundiert, detailliert und knochentrocken. Philipp Mattheis
Rudi Zagst, Johann Goldbrunner, Andreas Schlosser. Zu nah an der Sonne. Die größten Pleiten der Finanzgeschichte. Finanzbuch-Verlag, München 2009, 896 Seiten. 34,90 Euro.
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