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Wie entstand das Leben? Woher stammt die DNS? Warum sterben wir? In den vergangenen Jahrzehnten haben bahnbrechende Forschungen neue Einsichten in die Enstehung und das Wesen des Lebens geliefert. Aufbauend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen rekonstruiert der Biochemiker Nick Lane die Geschichte des Lebens auf der Erde, indem er die zehn größten Erfindungen der Evolution Revue passieren lässt. Er zeigt, wie jede dieser Erfindungen - von der DNA über die Photosynthese zum Sex, von der Warmblütigkeit über das Bewusstsein bis schließlich zum Tod - das Leben und manchmal unseren…mehr

Produktbeschreibung
Wie entstand das Leben? Woher stammt die DNS? Warum sterben wir? In den vergangenen Jahrzehnten haben bahnbrechende Forschungen neue Einsichten in die Enstehung und das Wesen des Lebens geliefert.
Aufbauend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen rekonstruiert der Biochemiker Nick Lane die Geschichte des Lebens auf der Erde, indem er die zehn größten Erfindungen der Evolution Revue passieren lässt. Er zeigt, wie jede dieser Erfindungen - von der DNA über die Photosynthese zum Sex, von der Warmblütigkeit über das Bewusstsein bis schließlich zum Tod - das Leben und manchmal unseren gesamten Planeten verändert hat.
Verständlich und lebendig legt Lane die Beweise dar und zeigt, welche Faktoren und Mechanismen für die Entwicklung des komplexen Lebens verantwortlich waren.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Als Mittel gegen die Großspurigkeit eines Richard Dawkins empfiehlt Thomas Weber das Buch des Biochemikers Nick Lane. Der Autor versucht hier anhand der zehn größten Erfindungen der Evolution (etwa DNA, Photosynthese, Sex und Tod) eine Geschichte des Lebens zu schreiben und bleibt dabei laut Weber angenehm sachlich und orientiert am Forschungsstand. Den Mangel an missionarischem Eifer macht der Autor für Weber auch dadurch wett, dass er zwar wissenschaftliche Vorbildung voraussetzt, den interessierten Leser jedoch nicht überfordert. Lobenswert erscheint dem Rezensenten ferner die Selbstbeschränkung des Autors auf sein Fachgebiet (das Thema Sprache etwa lässt er aus). Dass die Arbeit wiederum eine Evolutionsgeschichte aus Sicht der Gewinner darstellt (der Zufall kommt also nicht vor), merkt der Rezensent zwar kritisch an, die vom Autor ausgewählten innovationen scheinen Weber allerdings von schlagender Bedeutung.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.02.2014

Sex hätte doch gar nicht sein müssen

Aber die Evolution eröffnete eben manche neue Wege: Nick Lane erzählt die Geschichte des Lebens als Abfolge von zehn biologischen Innovationen mit äußerst nachhaltigen Folgen.

Als historische Wissenschaften beschäftigen sich Kosmologie, Geologie, Paläontologie und die Evolutionsbiologie mit der Rekonstruktion von Abfolgen einmaliger Ereignisse. Jede Beschreibung einer solchen Abfolge konstituiert eine Erzählung, die verschiedenen Regeln folgen kann. In vielen populärwissenschaftlichen Büchern und auch Lehrbüchern ist es immer noch üblich, die Geschichte des Lebens auf der Erde, von der Ursuppe bis zum Auftauchen von Sprache und Bewusstsein, als eine Fortschrittsgeschichte zu erzählen. In der akademischen Evolutionsbiologie ist dieses Fortschrittserzählung einigermaßen aus der Mode gekommen. Aber es bleibt dabei, dass jede Darstellung der Evolutionsgeschichte einem Muster folgen muss.

Vor nahezu zwanzig Jahren stellte der große Evolutionsbiologie John Maynard Smith gemeinsam mit seinem ungarischen Kollegen Eörs Szathmáry ein neues, ungemein einflussreiche Erzählmuster vor: Die Geschichte des Lebens wird in ihr als Abfolge organisatorischer Übergänge - von einzelnen Molekülen zu Einzellern, Mehrzellern und schließlich zu Gemeinschaften - dargestellt. Auch dieses Narrativ hat sich nicht vollständig vom Fortschrittsgedanken gelöst, doch die Betonung, dass die verschiedenen Organisationsebenen stets nebeneinander existieren und Viren und Einzeller weiterhin evolutionsdynamisch - und als Biomasse - eine außerordentlich wichtige Rolle spielen, übte neue Sichtweisen ein.

Der am Londoner University College forschende Biochemiker Nick Lane wählt in seinem Buch nun eine andere, und zwar funktionelle Perspektive auf die Geschichte des Lebens. Er identifiziert die angeblich zehn größten Erfindungen der Evolution - die Entstehung des Lebens, DNA, Photosynthese, komplexe Zellen, Sex, Bewegung, Sehen, Warmblütigkeit, Bewusstsein und Tod - und nutzt ein Erzählmuster, das Schlüsselinnovationen in den Mittelpunkt stellt: neue Erfindungen, die das Leben in neue Bahnen gelenkt und eine weites Feld für weitere Innovationen eröffnet haben.

Diese Innovationen identifiziert Lane anhand einer Reihe von Kriterien: Sie haben das Leben revolutioniert, und sie müssen von größter Bedeutung in der Gegenwart sein, sie sind ein Resultat der natürlichen Auslese, und sie sollten wenn möglich auch Symbolwert haben. Diese Kriterien sind nachvollziehbar, doch es bleibt das Problem, dass die Geschichte des Lebens damit aus der Sicht der "Gewinner" geschrieben wird. Und "gewinnen" in der Evolution hat nicht nur mit natürlicher Auslese der besten Varianten zu tun, sondern auch eine ganze Menge mit Zufall.

Es mag sein, dass in der Evolutionsgeschichte zahlreiche andere, ebenso bedeutsame Innovationen aufgetaucht sind, deren Träger aber einfach nur Pech hatten und diese Eigenschaften nie weitergeben konnten. Es besteht allerdings keinerlei Zweifel, dass die von Lane ausgewählten Innovationen tatsächlich von ungemein großer Bedeutung für das Leben auf der Erde und für die Dynamik und das Zusammenspiel von Lebensgemeinschaften sind. Das Buch zeichnet sich vor allem durch seine Sachlichkeit aus. Lane kommt ganz ohne den missionarischen Eifer und die Großspurigkeit eines Richard Dawkins aus und hat nur wenig im Angebot, was Sinnsucher zufriedenstellen könnte. Der Überzeugungskraft seiner Darstellung tut dies gerade keinen Abbruch.

Lane bleibt immer nah an den Fakten und stellt kompetent den aktuellen Stand der Forschung vor. Als Biochemiker hält er sich meist an die zelluläre und molekulare Ebene, große spekulative Evolutionsszenarien sind nicht sein Fall. Dabei setzt er einiges an wissenschaftlicher Vorbildung voraus, ist aber als Autor doch erfahren genug, den interessierten Leser nicht zu überfordern. Lobenswert ist Lanes Selbstbeschränkung - er gesteht schlicht ein, dass er als Biochemiker nichts Bahnbrechendes zu den Themen Sprache und Gesellschaft beizubringen vermag. Immerhin versucht er sich am Bewusstsein als Schlüsselerfindung, aber dieses Kapitel ist denn auch das deutlich schwächste des Buchs, da Lanes Methodik dort an ihre Grenzen stößt. Die Rekonstruktion der Evolution von "Bewusstsein" - was immer darunter genau zu verstehen sein soll - dürfte sich als ein empirisch ungemein schwierig zu traktierendes Problem erweisen.

In der Evolutionsbiologie gibt es viel zu selten Bücher, die sich an eine breite Leserschaft wenden und gleichzeitig ein realistisches Bild dieser Wissenschaft zeichnen, von ihren Einsichten wie ihren weiterhin offenen Fragen. Die Erhebung der Biologie zu einer "Leitwissenschaft" und weltanschauliche Kampagnen à la Dawkins haben dazu geführt, dass viele Wissenschaftsautoren die Bodenhaftung verlieren. Nick Lanes Buch ist ein gelungenes Gegenmodell zu dieser heiklen Entwicklung.

THOMAS WEBER

Nick Lane: "Leben". Verblüffende Erfindungen der Evolution.

Aus dem Englischen von Ilona Hauser. Primus Verlag, Darmstadt 2013. 368 S., geb., 29,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Der schlüssigste und überzeugendste Überblick über die Anfänge des Lebens und die DNS, den ich je gelesene habe." Michael Le Page in "New Scientist" "Mit Klarheit, Elan und Eleganz zieht Lane die Beweise aus der Genetik herbei um zu zeigen, wie komplex, die Entwicklung des Lebens vonstatten gegangen sein könnte." New York Times "Nick Lane ist der spannendste Wissenschaftsautor unserer Zeit." The Independent "Nick Lane ... schließt [eine]... Lücke: Sein Buch macht bei der Wissenschaft keine Abstriche. Und es richtet sich gleichermaßen an Wissenschaftler, die über den Tellerrand ihrer Fachrichtung blicken wollen, und an Laien, die tiefer in wissenschaftliche Debatten einsteigen möchten." Deutschlandradio Kultur "Lane gehört wie Richard Dawkins und Stephen Hawking zu jenen britischen Wissenschaftsautoren, die es verstehen, fesselnd und verständlich zu schreiben... das Buch... ist allen zu empfehlen, die sich für moderne Biologie interessieren und keine Scheu haben, auch etwas komplexeren Gedankengängen zu folgen." Neues Deutschland "Sein Streifzug durchs Mirakel des Lebens, vom kleinen Baustein bis zum grossen Organismus und von der Wiege bis zur Bahre bleibt uneingeschränkt kurzweilig, bereichernd, überraschend... Wir jedenfalls halten es für das lohnendste und befriedigenste Buch zur Evolution, das uns in den letzten Jahren - die gar nicht so arm daran waren - in die Finger geriet." umweltnetz-schweiz.ch "Lane bleibt immer nah an den Fakten und stellt kompetent den aktuellen Stand der Forschung vor." Frankfurter Allgemeine Zeitung "Eine Geschichte des Lebens zu schreiben ist eine echte Herausforderung... Nick Lane hat die Aufgabe bravourös gemeistert und beschert uns... viele erhellende Lesestunden." Ein Herz für Tiere "... bestens geeignet für Studierende der Biowissenschaften und Medizin, für Fachleute, die sich einen Überblick über den Weg zum gegenwärtigen Forschungsstand der Evolution verschaffen wollen und für sehr interessierten Laien." elementareslesen.wordpress.com "... hochinformativ und packend geschrieben..." Main Echo…mehr