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Die Welt der wirklich Vermögenden hat nichts zu tun mit ein paar Popstars und Sportlern, die ihre Millionen mediengerecht verpulvern. Der Soziologe Thomas Druyen forscht schon lange nach den Fakten des materiellen und immateriellen Vermögens. Goldkinder ist für ihnein Plädoyer, diese Werte sinnstiftend und nutzbringend anzuwenden. Druyen erzählt vom Unglück, das ein Lottogewinn bringen kann, von sinnvoll eingesetzten New-Economy-Millionen, von protzigen Neureichen und alten Gelddynastien. Er nennt die Zahlen und kennt die Hintergründe. 100 Milliardäre gibt es in Deutschland, ungefähr 1000…mehr

Produktbeschreibung
Die Welt der wirklich Vermögenden hat nichts zu tun mit ein paar Popstars und Sportlern, die ihre Millionen mediengerecht verpulvern. Der Soziologe Thomas Druyen forscht schon lange nach den Fakten des materiellen und immateriellen Vermögens. Goldkinder ist für ihnein Plädoyer, diese Werte sinnstiftend und nutzbringend anzuwenden.
Druyen erzählt vom Unglück, das ein Lottogewinn bringen kann, von sinnvoll eingesetzten New-Economy-Millionen, von protzigen Neureichen und alten Gelddynastien. Er nennt die Zahlen und kennt die Hintergründe. 100 Milliardäre gibt es in Deutschland, ungefähr 1000 weltweit. Manche dieser Superreichen sind Vermögende im besten Sinne: Sie übernehmen Verantwortung für die Gesellschaft. Wer die Vermögenden sind und was sie motiviert, ist bei steigender finanzieller Macht in privater Hand von höchstem Interesse. Vermögen hat für Thomas Druyen aber nicht nur mit Geld zu tun. Er plädiert für einen Vermögensbegriff, der weit über materiellen Reichtum hinausgeht.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.05.2007

Wirtschaftsbuch
Die Superreichen und ihr Geld
Reichtum ist eine ambivalente Sache. Zwischen den Lebensbedingungen der Armen und der Reichen liegen Welten. Während die reichsten zwei Prozent der Bevölkerung mehr als die Hälfte des globalen Privatvermögens auf sich vereinen, besitzt die ärmere Hälfte nur ein Prozent. Die Zahl der Superreichen wächst ebenso, wie das von ihnen gehortete Vermögen. Knapp tausend Milliardäre gibt es auf der Welt, die zusammen über 3,5 Billionen US-Dollar verfügen.
Nur, was machen die Superreichen eigentlich mit ihrem Geld? Diese Frage hat treibt Thomas Druyen um. Goldkinder lautet der, einem Märchen der Brüder Grimm entlehnte Titel seines Buches, in dem der Soziologe Antworten sucht und die Vermögensforschung als eigenständigen Forschungszweig begründen will. Zu erforschen gibt es genug, denn, von den Berichten der Regenbogenpresse über die reiche Schickeria einmal abgesehen, ist über die Vermögenden weit weniger bekannt als über die Lebensverhältnisse von Mittel- und Unterschicht. Was sich hinter dem schönen Schein des Glamours in der Welt der Reichen tut, darüber liegt der Mantel der Diskretion. Den versucht Druyen nun ein Stück weit zu lupfen und fördert dabei – wen wundert’s – höchst Ambivalentes zutage: Auf der einen Seite ist da die verschwenderische Luxuswelt des Boulevards. Auf der anderen Seite stellen Superreiche wie Bill Gates ihr Vermögen in den Dienst des Wohltätigen. Dass es sich keineswegs nur um Ablassrituale handelt, zeigt die 32-Milliarden-Dollar-Spende des Investors Warren Buffet an die Gates Foundation, die ihr Kapital zur Bekämpfung vernachlässigter Krankheiten einsetzt.
Wie Reiche mit ihrem Reichtum umgehen, ist für Druyen der Dreh- und Angelpunkt seines Vermögensbegriffs – in ethischer wie in begrifflicher Hinsicht. Während Reichtum alle materiellen Ressourcen einer Person umfasst, ist Vermögen „nicht nur das, was wir haben, sondern auch das, was wir sind”. Hierin sind „alle Werte mit einbezogen, die uns für ein gelingendes Leben unverzichtbar erscheinen”. Dazu gehören Beziehungen ebenso wie Erfahrungen, Kompetenzen, Fähigkeiten und Talente. Vermögen ist nach Druyen die Fähigkeit, sein Leben zu gestalten, zu einem unverwechselbaren Individuum zu werden, das seinen Alltag aus eigener Kraft und selbstbestimmt zu meistern vermag. Dies wird essentiell für eine Gesellschaft, deren Wertschöpfung wesentlich aus der Generierung von Wissen entspringt. Denn dafür erweisen sich Konformität, Folgsamkeit und Unterordnung als wenig geeignet, weil erst die Fähigkeit zu Differenz und Widerspruch das Neue zutage fördert. „Werde, der du sein willst!”, „Bringe deine Potentiale zur Entfaltung!”, „Sei authentisch!”, lauten deshalb die Maximen einer neuen Arbeitsgesellschaft, in der es auf Individualität und Vielfalt ankommt. Der Schatz liegt in jedem selbst, das ist die Botschaft dieses Buches: „Es gibt kein größeres Geschenk, als Menschen das tun zu lassen, was sie wirklich wollen.”
Das ist die individuelle Botschaft von Thomas Druyen. Aber er bietet auch eine soziale Vision – und die speist sich ganz wesentlich aus der Verantwortung des Unternehmers für die Gesellschaft, die ihm die Möglichkeit gibt, gute Geschäfte zu machen. Ihm schwebt eine „Vermögenskultur” vor, die sich von ethischer Verantwortung für die Gesellschaft leiten lässt. Eine solche „Ökonomie der Großzügigkeit”, wie sie in den Vereinigten Staaten verbreitet ist, sieht Druyen als Leitbild auch für Deutschland: Ihm schwebt eine „Megastiftung” vor, in der sich „Vermögende zusammentun, um klar erkannte Problemlagen anzugehen”. Denn ohne das Vermögen Vermögender, ist sich Druyen sicher, wird es nicht möglich sein, die Probleme dieser Welt zu lösen. Winfried Kretschmer
Thomas Druyen:
Goldkinder.
Die Welt des Vermögens.
Murmann Verlag, Hamburg 2007, 238 Seiten, 22,50 Euro.
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