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Ein völlig neuer Blick auf den verkannten Klassiker
Carl von Clausewitz (1780-1831) gilt als einer der bedeutendsten strategischen Denker. Heute ist der preußische Visionär so aktuell wie nie zuvor: Die Parallelen zwischen der fundamentalen Umbruchsituation seiner Zeit und den rasanten Umwälzungen des 20. und 21. Jahrhunderts sind unübersehbar. Clausewitz entwickelt keine Lehre mit festen Regeln, sondern bietet kluge Wege des Denkens an, wie man sich in Zeiten der Unsicherheit strategischen Entscheidungen nähert.
Führende Analytiker des Bostoner Strategieinstituts haben für diesen Band
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Produktbeschreibung
Ein völlig neuer Blick auf den verkannten Klassiker

Carl von Clausewitz (1780-1831) gilt als einer der bedeutendsten strategischen Denker. Heute ist der preußische Visionär so aktuell wie nie zuvor: Die Parallelen zwischen der fundamentalen Umbruchsituation seiner Zeit und den rasanten Umwälzungen des 20. und 21. Jahrhunderts sind unübersehbar. Clausewitz entwickelt keine Lehre mit festen Regeln, sondern bietet kluge Wege des Denkens an, wie man sich in Zeiten der Unsicherheit strategischen Entscheidungen nähert.

Führende Analytiker des Bostoner Strategieinstituts haben für diesen Band zentrale und prägnante Texte von Clausewitz selbst zusammengestellt und liefern eine zeitgemäße Interpretation für das heutige Management.

Ein "herausragendes Buch." Dagmar Deckstein, Süddeutsche Zeitung
Autorenporträt
Bassford, Christopher
Christopher Bassford, ehemaliger Artillerieoffizier der U.S.-Armee, ist heute Professor für Strategie am National War College in Washington, D.C.

Ghyczy, Thiha von
Tiha v. Ghyczy unterrichtet Strategie an der Darden School of Business der University of Virginia in Charlottesville, Virginia. Er ist Mitbegründer und Fellow des BCG-Strategieinstituts.

Oetinger, Bolko von
Bolko v. Oetinger ist ein Senior Partner der Boston Consulting Group in München und berät Kunden in Fragen der Strategie und der Innovation. Er ist Gründer und Direktor des BCG-Strategieinstituts und hat mehrere Bücher herausgegeben.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.08.2002

Strategisches Denken
Wie überrascht man den Wettbewerber immer wieder?

Bolko von Oetinger/Tiha von Ghyczy/Christopher Bassford (Herausgeber): Clausewitz. Strategie denken. Carl Hanser Verlag, München 2001, 208 Seiten, 24,90 Euro.

Financial Times: Mastering: Strategie. Das gesammelte Wissen der weltweit führenden Business-Schools. Financial Times Deutschland/Financial Times Prentice Hall, München 2001, 556 Seiten, 49,95 Euro.

Über Unternehmensstrategien ist in den vergangenen vierzig Jahren viel geschrieben und philosophiert worden. Dennoch ist das Thema immer noch wenig faßbar. Es gibt verschiedene Strategielehren, die in Konkurrenz zueinander stehen, und selbst bekannte Unternehmen leiden unter einem zum Teil erschreckenden Defizit an strategischem Denken. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, zum einen zu den historischen Wurzeln zurückzukehren und zum anderen die führenden Business Schools zu Wort kommen zu lassen. Ersteres leistet die unter der Federführung von Bolko von Oetinger, Boston Consulting Group, herausgegebene Schrift. Das Credo der drei Herausgeber lautet: Schlag nach bei Carl von Clausewitz (1780 bis 1831). Die drei Strategieexperten meinen zu Recht, daß das immer wieder zitierte, dennoch von den wenigsten tatsächlich gelesene Werk des preußischen Generals und Militärtheoretikers "Vom Kriege" heute so aktuell ist wie zu der Zeit des Übergangs vom späten aufgeklärten Absolutismus zur Neuzeit - einer Zeit des Umbruchs und der Unsicherheit.

Für von Clausewitz bedeutet Strategie nichts Abgehobenes, sondern ganz schlicht kluge Wege des Denkens. Strategisches Denken erfordert ein ausgewogenes Verhältnis von Theorie und Praxis sowie das dialektische Durchspielen der Spannungssituationen. Der Erfolg einer Strategie läßt sich dennoch nicht programmieren; hierzu bedarf es stets auch der Fortüne im taktischen situationsgebundenen Vorgehen. Die Lektüre dieses Buches ist lohnend vor allem für den historisch interessierten Leser, der mehr wissen will über die Strategien und Taktiken bedeutender Feldherren. Dennoch läßt die Aufbereitung für Manager, die eigentliche Zielgruppe des Buches, zu wünschen übrig. In einer zweiten Auflage sollten die Herausgeber tiefer gehen und es nicht bei der gutgemeinten Zusammenstellung und Aufbereitung prägnanter Aussagen aus dem Werk von Clausewitz belassen. Man wünscht sich den konkreten Bezug zu unternehmerischen strategischen Meisterleistungen und Fehlschlägen. An guten und abschreckenden Beispielen mangelt es in der Wirtschaft nicht.

Das von der Financial Times herausgegebene Sammelwerk bietet eine fast schon verwirrende Vielfalt von Beiträgen, die mit der Entwicklung und praktischen Umsetzung von Unternehmensstrategien zu tun haben. Behandelt werden unter anderem die Wechselwirkungen zwischen Strategie auf der einen Seite sowie Mikroökonomie, Globalisierung, Unternehmenskultur, Technologie, Shareholder Value/Corporate Governance sowie Risikomanagement auf der anderen Seite. Hier kommen die Dozenten bedeutender Business Schools wie University of Chicago, Insead, University of Michigan und Said Business School in wohltuend kurzen, nicht theorielastigen Beiträgen zu Wort. Eine durchgängige Botschaft verkünden sie allerdings nicht. Auch ist die Qualität der Beiträge sehr unterschiedlich; der Leser ist gut beraten, wenn er einzelne Artikel gezielt auswählt. Er muß nicht alles lesen und darf auch nicht erwarten, danach einen Masterplan entwickeln zu können.

Beide Schriften sind keine Leitfäden, aus denen man Patentrezepte ableiten kann. Allerdings kann die Lektüre zu einer Renaissance des strategischen Denkens inspirieren, das sich nicht auf den Einsatz von Werkzeugen reduziert. So werden Unternehmer hoffentlich in die Lage versetzt, zu beherzigen, was erfolgreiche Strategien ausmacht: den Raum der eigenen Handlungsmöglichkeiten auszuloten und den Gegner, das heißt die Wettbewerber, mit konsequent umgesetzten Strategien, die von gängigen "Best Practices" abweichen, zu überraschen.

ROBERT FIETEN

(Management-Forschungs-Team, Köln)

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.12.2001

Wirtschaftsliteratur
Strategie lernen mit Carl von Clausewitz
Warum Wirtschaft keinesfalls Krieg ist, aber viele Führungskräfte von den Ideen des preußischen Offiziers profitieren können
BOLKO VON OETINGER/TIHA VON GHYCZY/CHRISTOPHER BASSFORD (Hrsg.): Clausewitz – Strategie denken; Carl Hanser Verlag München Wien 2001, 200 S., 49,80 DM.
Clausewitz als Wirtschaftsbuch? Also doch! Die Wirtschaft ist die Fortsetzung des Wettbewerbs mit scharfen Waffen, sie bedeutet den Krieg aller gegen alle und erst recht in diesem Terror-Kriegsherbst 2001, da die westliche Welt gegen die zu allem bereiten islamischen Fundamentalisten kämpft. Nein eben nicht. Der fundamentale Unterschied besteht darin, dass Krieg Werte vernichtet, Wirtschaft hingegen Werte schafft.
Schon seit Jahren studiert der Chefstratege der Unternehmensberatung Boston Consulting Group, Bolko von Oetinger, Leben und Werk des Carl von Clausewitz. Dessen Klassiker „Vom Kriege”, 1832 erschienen, ist zwar eines der bekanntesten Strategiebücher, aber auch eines der am wenigsten gelesenen: Der unablässig zitierte Satz von Clausewitz, dass es sich nämlich beim Krieg um „die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln” handele, wird gerne im martialischen statt im staatstheoretisch-strategischen Sinn verwandt.
Bolko von Oetinger konnte nun nicht ahnen, wie aktuell sein „Clausewitz” plötzlich wirken würde. Handelt es sich doch bei den Terroranschlägen von New York und Washington durchaus um eine Kriegserklärung gegen die westliche Wertegemeinschaft und gegen deren Art und Weise des Wirtschaftens. Umso interessanter liest sich das Buch, wie schon der erste Absatz der Einleitung beweist: „Es gibt wohl kaum eine ungünstigere Zeit für theoretische Überlegungen als eine von hoher Instabilität gekennzeichnete Periode des Wandels. Doch genau eine solche Zeit erleben wir heute in der Wirtschaft, und dasselbe galt für die politische Situation, in der Carl von Clausewitz (1780-1831), der preußische Kriegsphilosoph, seine grundlegenden Strategiekonzepte entwickelte.”
Das Wesen der Instabilität begreifen: Darauf läuft das Unterfangen hinaus, Clausewitz unter den Vorzeichen des Wettbewerbs in einer globalisierten Wirtschaft neu zu lesen und sich seine strategisch-praktischen Überlegungen zunutze zu machen, die nur einem misstrauen: Allen Theorien, die genaue Handlungsanweisungen geben wollen.
Immer neu entscheiden
Ständig neu zu entscheiden ist, schrieb Clausewitz, die einzige und wichtigste Aufgabe von Führungskräften. Diese wurden in seinen Zeiten gebeutelt von den beispiellosen Umwälzungen des Konflikts zwischen dem aufstrebenden Preußen und dem mächtigen Frankreich, das durch seinen revolutionären inneren Wandel unberechenbar geworden war. Bündnisse wurden atemberaubend schnell geschlossen, gebrochen, neu unterzeichnet. Der Siegeszug des Nationalstaats vollzog sich turbulent und unter Missachtung traditioneller Spielregeln. Mittendrin der visionäre Vordenker Clausewitz und seine Botschaft: Vergesst die Theorien, es gibt keine Rezepte, man muss in diesen chaotischen Zeiten von Stunde zu Stunde neu entscheiden! Das mag auch manchem Unternehmenslenker heute bekannt vorkommen. Und so hört sich der neu editierte und von Oetinger klug kommentierte Clausewitz erstaunlich aktuell an. Nicht nur Generale, auch Präsidenten, Vorstandschefs, Nato-Generalsekretäre, Verteidigungsminister, Geschäftsführer von Unternehmen, Zentralbankpräsidenten – viele stecken in einer ständigen Bedenklichkeitsklemme. Das große Verdienst von Oetinger ist es, Clausewitz als postmodernen Denker entdeckt zu haben, der Strategie denken lehrt, anstatt nur Handlungsanweisungen zu exekutieren, wie so viele seiner nachgeborenen Führungsberater.
Führen in diesen unsicheren Zeiten des Wandels heißt, Clausewitz folgend, auch: „Man fängt keinen Krieg (oder z. B. eine Fusion; d.Verf.) an, oder man sollte vernünftigerweise keinen anfangen, ohne sich zu sagen, was man mit und was man in demselben erreichen will, das erstere ist der Zweck, das andere das Ziel.”
Die Unterscheidung zwischen Zielen und Zweck und die daraus resultierende Unterordnung der militärischen Aktivität unter den politischen Willen einer Nation ist eine Kernaussage des Militärphilosophen, denn „die politische Absicht ist der Zweck, der Krieg ist das Mittel, und niemals kann das Mittel ohne Zweck gedacht werden.”
Den Zweck als übergeordnete Intelligenz zu definieren, schaffen viele Unternehmen nicht. Gewinn und Shareholder Value als Zweck? Manche Visionäre und weitblickende Manager haben gesagt, dieser Zweck müsse etwas wesentlich Umfassenderes sein. Den Menschen dienen, sie erfolgreich machen mit den eigenen Produkten und Dienstleistungen vielleicht? Mitarbeiter ermutigen und ihnen Aufgaben zur eigenen Vervollkommnung bieten können? Und beim Erkennen des übergeordneten Zwecks den Krieg erklären gegen die Bedenkenträger? Die Ideen eines Carl von Clausewitz bringen die Leser des herausragenden Buches noch auf viele andere Gedanken.
Der „Krieg um die Köpfe”, die Übernahmeschlacht gegen den Konkurrenten, der Kampf um Marktanteile und um Kunden – welchen Absichten, welchem Zweck sollen solche martialisch inszenierten Spektakel dienen? Das sind Fragen, die nicht neu sind, aber in diesem Buch für den ökonomischen Alltagsgebrauch neu entdeckt und gestellt werden, mit Clausewitz' Hilfe. Dies sind die Zeiten der Strategen, der Philosophen und der Denker, nicht der kriegslüsternen Henker.
Dagmar Deckstein
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