Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 3,99 €
  • Gebundenes Buch

Dies ist die Erzählung des US-amerikanischen Wirtschaftsverbrechers Bernard Madoff, der bei einer Fehlspekulation etliche Prominente um Millionen brachte und dafür zu 150 Jahren Haft verurteilt wurde. Bernie Madoff betrachtet sich als Pionier der New Economy. Vom Gefängnis aus blickt er zurück, erzählt unbefangen von seinen Überzeugungen und seinem Werdegang. Wir begegnen hier einem der berüchtigten 'Wall Street-Wölfe', erhalten Einblick in seine Denkweise, seine Abenteuerlust, seine Erfolge - und die durch Reagans wirtschaftliche Freibriefe in den 1980er Jahren kräftig geschürte…mehr

Produktbeschreibung
Dies ist die Erzählung des US-amerikanischen Wirtschaftsverbrechers Bernard Madoff, der bei einer Fehlspekulation etliche Prominente um Millionen brachte und dafür zu 150 Jahren Haft verurteilt wurde. Bernie Madoff betrachtet sich als Pionier der New Economy. Vom Gefängnis aus blickt er zurück, erzählt unbefangen von seinen Überzeugungen und seinem Werdegang. Wir begegnen hier einem der berüchtigten 'Wall Street-Wölfe', erhalten Einblick in seine Denkweise, seine Abenteuerlust, seine Erfolge - und die durch Reagans wirtschaftliche Freibriefe in den 1980er Jahren kräftig geschürte Goldgräberstimmung in der amerikanischen Bankerszene. Madoff, von der US-Presse zum Monster erklärt und 2009 vor Gericht schuldig gesprochen, sieht sich keineswegs als Übeltäter. Er ist vielmehr überzeugt, Opfer einer Hexenverbrennung geworden zu sein: Das System sucht sich einen Sündenbock, damit dann alles so weitergehen kann wie bisher ... Dominique Manotti zaubert aus Madoffs fiktiven Memoiren ein erhellendes Lehrstück über Börsenmakler, Finanzprodukte, Spekulationsbetrug, Pyramidengeschäfte und Hedgefonds. Denn Manottis Madoff schwadroniert und doziert, reuelos und selbstgefällig, aber keineswegs ohne Geschichtsbewusstsein. Manotti selbst sagt über diese Novelle, die sie für ihren besten Text hält: 'Am Anfang stand eine Riesenwut gegen das Einheitsdenken. In ausnahmslos allen Zeitungen bedauerte man Madoffs unglückliche Opfer - lauter geldgierige Superreiche, von denen sich die meisten längst die Taschen gefüllt hatten. Ich ging ins Internet und stieß auf eine Fülle an aufschlussreichen Dokumenten, die sich kein Journalist besorgt hatte. Als ich mit Recherchieren fertig war, floss der Text wie von selbst. Wenn ich je einem Werk nahe gekommen bin, in dem kein Wort zu viel ist, dann bei diesem. Kurz, schlicht, leicht: Es ist purer Plot, ein reiner Pfeil, eine Skizze.'
Autorenporträt
Iris Konopik, Redakteurin und Hauslektorin seit rund 80 Ariadne Krimis,

Dominique Manotti, geb. 1942, kam erst mit fünfzig Jahren zum Schreiben. Ihre Bezugspunkte sind der amerikanische Schriftsteller James Ellroy, die neuzeitliche Wirtschaftsgeschichte und die 68er-Bewegung. Diese ungewöhnliche Kombination begründet Manottis dichten, unpathetischen Stil. Die Historikerin lehrte an verschiedenen Pariser Universitäten Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit, war als Gewerkschafterin in der CFDT aktiv und leitete als Generalsekretärin deren Pariser Sektion.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

In seiner Abscheu enorm fasziniert ist Rezensent Elmar Krekeler von diesem Bernard Madoff, einem Wall-Street-Spekulanten, der 2009 zu einer Haftstrafe von 150 Jahren verurteilt wurde und nun von Dominique Manotti als Gefängnisinsasse porträtiert wird, der sich in sein früheres Leben zurück träumt. Manotti, ein Meister des linken Kriminalromans, entschuldigt nichts, klagt aber auch - trotz gehörigem Zorn über den Börsenirrsinn - nicht an, auch hat er keine Satire verfasst, erklärt Krekeler. Vielmehr erzählt er vom "kontrollierten Aufstieg in unkontrollierte, unkontrollierbare Zeiten" eines Mannes, der eigentlich nur das tat, was unter Bedingungen des amerikanischen Börsen-Kapitalismus Usus ist, der sich im Zuge des Erfolgs allerdings zu einem Verbrechen hat hinreißen lassen, für das er, wie Krekeler dick unterstreicht, zu Recht eingebuchtet wurde. Die Härte der Strafe kann sich der Rezensent unterdessen nur damit erklären, dass Madoff eben die Reichen statt der Armen geschröpft hatte. Und eigentlich, so das gallig-lakonische Fazit des Rezensenten, hat er es nicht verdient, hinter den schwedischen Gardinen auf die Gesellschaft seiner Berufskollegen verzichten zu müssen.

© Perlentaucher Medien GmbH