Eigentlich stimmen alle Zutaten. Der Süden, eine schräge Familie, ein absurde Plot um einen Baum, der als letzter Zufluchtsort dient, selbst die Sprache läßt an einigen Stellen erahnen, was möglich gewesen wäre. Norman Mailer bezeichnet Capote als den vollkommensten Stilisten seiner Generation und
man kann nur hoffen, daß es nicht an der Übersetzung liegt, daß dieser Roman sprachlich überfrachtet…mehrEigentlich stimmen alle Zutaten. Der Süden, eine schräge Familie, ein absurde Plot um einen Baum, der als letzter Zufluchtsort dient, selbst die Sprache läßt an einigen Stellen erahnen, was möglich gewesen wäre. Norman Mailer bezeichnet Capote als den vollkommensten Stilisten seiner Generation und man kann nur hoffen, daß es nicht an der Übersetzung liegt, daß dieser Roman sprachlich überfrachtet und bedeutungsschwanger daherkommt. Zu keiner Zeit zieht es einen in die Geschichte hinien. Die Dialoge lassen einen Leser außen vor, obwohl der Autor sich um Lokalkolorit bemüht. Leider sind die Anstrengungen, denen Capote sich unterwirft so stark, daß es einem trotz 187 Seiten schwer fällt, dabei zu bleiben. Sein Roman wirkt altbacken, geschwollen. Hier will jemand um jeden Preis Literatur schaffen und überfrachtet Beschreibungen mit Attributen und Adjektiven. Mit Frühstück bei Tiffany wird ihm ein paar Jahre später etwas Subtileres, Leichteres gelingen.