Wer die Eisenbahn nur mit Verspätungen und Spielzeug verbindet, kennt sie nicht. Denn Eisenbahn ist Technik- und Kulturgeschichte, die Faszination alter und hochmoderner Technologien, seit 190 Jahren Gegenstand der Kunst, steht für kultiviertes Reisen wie für Massenverkehrsmittel und ist ein unendliches Thema für Technikbegeisterte.Wer die Eisenbahn liebt, hat ein unerschöpfliches Thema gewählt, bei dem man immer wieder neue Facetten und Technologien entdeckt. Kein anderes Hobby bietet ein so breites Spektrum von Betätigungsfeldern und Wissensgebieten: Sammeln, Fotografieren, Modellbau. Reisekultur, die Geschichte der verschiedenen Loks, Schienensysteme, Signale und Kommunikationstechnik, Hochgeschwindigkeits- und Luxuszüge, Schmalspurbahnen, Weltrekorde und gescheiterte Experimente. Und weil jedes Land seine eigene Technikkultur hat, vergrößert sich das Eisenbahnthema mit jedem Blick ins Ausland noch ...
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.12.2015Die Liebe zur Bahn
Die Bahn zu mögen heißt, auch ihre Schwächen zu kennen. Aber wer sich über den gerade ausgefallenen ICE ärgert, sollte darüber nicht den Rang des Schienenverkehrssystems als technische und kulturelle Leistung mit Zukunftspotential missachten. Diese Stärken - und zwar in all ihren Facetten vom realen Hightech-Zug bis zum Echo der echten Bahn im Modell - lotet dieser unterhaltsam geschriebene Band aus. Weidelich, auch den Lesern dieser Zeitung als Autor vertraut, schreibt über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Bahn, über spektakuläre Fotos und über Güterzüge, die von China bis in die Mitte Europas rollen. Aber auch die Entwicklung der "Königsspur" in der Modellwelt kommt zu Wort, ebenso wie das Glas Rotwein im Speisewagen, während draußen die Dämmerung über Land und Strecke herabsinkt. Mal informativ, mal ironisch, immer wieder auch kritisch führt der Autor durch die Kapitel. Zu empfehlen ist der Band nicht zuletzt als Reisebegleiter auf einer langen Bahnfahrt.
pts.
111 Gründe, die Eisenbahn zu lieben. Von Friedhelm Weidelich, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin. 253 Seiten, 9,99 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Bahn zu mögen heißt, auch ihre Schwächen zu kennen. Aber wer sich über den gerade ausgefallenen ICE ärgert, sollte darüber nicht den Rang des Schienenverkehrssystems als technische und kulturelle Leistung mit Zukunftspotential missachten. Diese Stärken - und zwar in all ihren Facetten vom realen Hightech-Zug bis zum Echo der echten Bahn im Modell - lotet dieser unterhaltsam geschriebene Band aus. Weidelich, auch den Lesern dieser Zeitung als Autor vertraut, schreibt über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Bahn, über spektakuläre Fotos und über Güterzüge, die von China bis in die Mitte Europas rollen. Aber auch die Entwicklung der "Königsspur" in der Modellwelt kommt zu Wort, ebenso wie das Glas Rotwein im Speisewagen, während draußen die Dämmerung über Land und Strecke herabsinkt. Mal informativ, mal ironisch, immer wieder auch kritisch führt der Autor durch die Kapitel. Zu empfehlen ist der Band nicht zuletzt als Reisebegleiter auf einer langen Bahnfahrt.
pts.
111 Gründe, die Eisenbahn zu lieben. Von Friedhelm Weidelich, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin. 253 Seiten, 9,99 Euro.
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