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-> Aguirre, der Zorn Gottes (Deutschland 1972): Peru im 16. Jahrhundert: Eine Gruppe spanischer Eroberer sucht im Amazonasgebiet nach dem sagenhaften Goldland "El Dorado". Unterführer Lope de Aguirre (Klaus Kinski) wird mit einem Trupp zur Erkundung und Nahrungssuche ausgesandt. Tagelang quälen sich die Männer mit dem Floß vorwärts. Doch Aguirre denkt gar nicht daran, zum Haupttrupp zurückzukehren, sondern erzwingt eine Rebellion. Sein Ziel ist die Errichtung eines idealen Staates und die Zeugung eines neuen Menschengeschlechts. Größenwahnsinnig erklärt er den spanischen König Philipp II. für…mehr

  • Anzahl: 7 DVDs
Produktbeschreibung
-> Aguirre, der Zorn Gottes (Deutschland 1972):
Peru im 16. Jahrhundert: Eine Gruppe spanischer Eroberer sucht im Amazonasgebiet nach dem sagenhaften Goldland "El Dorado". Unterführer Lope de Aguirre (Klaus Kinski) wird mit einem Trupp zur Erkundung und Nahrungssuche ausgesandt. Tagelang quälen sich die Männer mit dem Floß vorwärts. Doch Aguirre denkt gar nicht daran, zum Haupttrupp zurückzukehren, sondern erzwingt eine Rebellion. Sein Ziel ist die Errichtung eines idealen Staates und die Zeugung eines neuen Menschengeschlechts. Größenwahnsinnig erklärt er den spanischen König Philipp II. für abgesetzt und nennt sich selbst den "Zorn Gottes". Mit seinen Soldaten lässt er sich flussabwärts treiben. Hunger, Fieber und Indianerüberfälle dezimieren die kleine Truppe - Halluzination und Wirklichkeit beginnen sich zu vermischen?

-> Fitzcarraldo (Deutschland/Peru 1982):
Der exzentrische Brian Sweeney Fitzcarraldo ist von der Idee besessen, mitten in dem unberührten Amazonas-Dschungel ein großes Opernhaus zu bauen. Von den Ersparnissen seiner Freundin, der Bordell-Besitzerin Molly, kauft Fitzcarraldo einen alten Flussdampfer. Damit will er in ein unerschlossenes Kautschukgebiet schippern, um dort das Geld für den Bau zu erwirtschaften. Kautschuk gilt als das Gold des Urwalds. Um die gefährlichen Stromschnellen einer Flussmündung zu umgehen, entwickelt der Besessene einen atemberaubenden Plan: Hunderte von Indios sollen das riesige Schiff über eine unpassierbare Urwaldhöhe transportieren...

-> Cobra Verde (Deutschland/Ghana 1987):
Der Rinderhirt Cobra Verde (Klaus Kinski) verdingt sich als Verwalter einer Zuckerrohr-Plantage in Brasilien und steigt zum Aufseher über 600 Sklaven auf. Als er die drei Töchter des Gutsherrn schwängert, fällt er in Ungnade. Zur Strafe wird Cobra Verde als Sklavenhändler nach Westafrika geschickt, wo er bald Vizekönig eines Eingeborenen-stammes wird und sein eigenes Heer trainiert. Jetzt will er selbst herrschen...

-> Woyzeck (Deutschland 1979):
Eine kleine Garnisonsstadt Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Offiziersbursche Woyzeck (Klaus Kinski) verdient mit allerlei Nebentätigkeiten etwas Geld, um Marie und sein uneheliches Kind zu ernähren. Doch dann betrügt ihn Marie mit einem Major. Woyzecks Eifersucht und Verzweiflung sind grenzenlos...

-> Mein liebster Feind (Deutschland/GB/USA/Finnland 1999):
"Mein liebster Feind" ist eine faszinierende Dokumentation, in der Regisseur Werner Herzog über seine Hassliebe zu dem ebenso genialen wie exzentrischen Schauspieler Klaus Kinski spricht. Im Mittelpunkt steht Herzogs Reise nach Peru, wo er die Drehorte seiner berühmtesten Filme "Fitzcarraldo" und "Aguirre, der Zorn Gottes" aufsucht. Anhand zahlreicher Filmausschnitte, Archivaufnahmen und Gesprächen mit Kollegen und Zeitzeugen schildert Werner Herzog seine Motivation, mit Kinski zu arbeiten und lässt gemeinsame Erlebnisse Revue passieren.

-> Die Last der Träume (USA 1982):
90 Minuten Dokumentation über die Dreharbeiten zu "Fitzcarraldo" mit seltenen Aufnahmen von Mick Jagger und Jason Robards aus der ersten Phase der Dreharbeiten, die nicht in "Fitzcarraldo" enthalten sind.

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Biographien Crew - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Audiokommentare - Kurzfilm - Fotogalerie - Soundtrack - Werkfotos
Autorenporträt
Werner Herzog wurde als Werner H. Stipetic am 5. Septbember 1942 in München geboren und wuchs in einem abgelegenen Dorf in Bayern auf. Als Kind kannte er weder Film, Fernsehen oder ein Telefon. Mit 14 begann er zu Reisen und telefonierte zum ersten Mal mit 17. Während des Studiums arbeitete er Nachtschichten als Schweißer, um seinen ersten Film zu produzieren, was ihm 1961 mit 19 gelang. Seitdem hat er mehr als 40 Filme gedreht, produziert oder in ihnen mitgespielt. Daneben inszenierte er Opern und veröffentlichte mehr als 12 Bücher.

Klaus Kinski, 1926 - 1991, wirkte als Schauspieler in 130 Filmen mit. Nur einmal führte er Regie, bei seinem Leib-und-Magen-Projekt PAGANINI, welches er seit Beginn der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts angekündigt hatte und erst 1987 drehte.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.07.2000

Dem Totenkopfäffchen Zimt geben
Klaus Kinski in Werner Herzogs "Aguirre, der Zorn Gottes"

Werner Herzog kündigte in München seinen 1972 fertig gestellten "Aguirre, der Zorn Gottes" als einen Film an, "wie ihn nie niemals nirgends irgendwo keiner je gesehen hat" - und hatte natürlich Recht damit. Abgesehen davon, dass es sich bei neu realisierten Filmen in aller Regel um bislang ungesehene Einzelwerke handelt, ist dem Regisseur - zusammen mit Klaus Kinski in der Hauptrolle des Lope de Aguirre - durch seine eigensinnige Auslegung des Genres "Abenteuerfilm" in der Tat etwas Neuartiges gelungen. "Seit der Stummfilmzeit", so Volker Schlöndorff, "hat man wohl kein derart expressionistisches, expressives Spiel mehr auf der Leinwand gesehen, wie das, was Klaus Kinski hier bietet." Tatsächlich: Kinskis ausdrucksvolle, poetische und auch wild-brutale Gebärden sind hier kein Kammerspiel mehr wie in vorherigen Zeiten, sondern finden sich in die monumentale Landschaft des südamerikanischen Dschungel verpflanzt. Diese als bedrohlich empfundene Natur lässt die Figuren stets die blanke Zurückgeworfenheit auf ihr Selbst und ihr Schicksal spüren, lässt sie mit kauernder Geste und stillgestellter Haltung verstummen inmitten der undurchdringlichen Wildnis, rauschender Stromschnellen und gellender Tierstimmen. Landschaft ist bei Herzog etwas Absolutes, "eine elementare Gewalt, an die es ebenso wenig Anpassung geben kann wie menschliche Usurpation gelingen könnte". Es gibt keinen Sieg zu erringen, der Tod scheint unausweichlich und das Töten wird in "Aguirre" ohne dramatischen Aufwand vollzogen.

Mitte des 16. Jahrhunderts in Peru auf der Suche nach dem legendären El Dorado, wo Zimtbäume als Zeichen gedeutet werden und den Weg ins sagenumwobene Goldland weisen sollen, treibt sich eine Gruppe spanischer Conquistadores zielsicher ins ungewisse Unglück. Der vierzigköpfige Trupp wird vom spanischen Anden-Eroberer Gonzalo Pizarro - im Gefolge eines beträchtlich Heeres an Soldaten, Schweinen, Pferden und indianischen Sklaven - zur Erkundung des feindlichen Tieflandes und zur Nahrungssuche ausgesandt. Nach tagelanger Floßfahrt voller Strapazen und Verlusten auf den Amazonas-Quellflüssen kehren die Desperados nicht zur Stammtruppe zurück, da Lope de Aguirre, ein größenwahnsinniger Kommandeur, eine Rebellion anzettelt und den Erkundungstrupp mitsamt spanischem Edelmann, dessen Geliebten sowie dem Dominikanermönch und Chronisten dieser Ereignisse, Caspar de Carvajal, unter seine Herrschaft bringt.

Die kleine Gesellschaft zelebriert europäische Hofrituale, betreibt Selbstjustiz, folgt der selbst auferlegten Gewaltherrschaft, stürzt die spanische Krone und ernennt eigenmächtig einen der Ihren zum "Kaiser von El Dorado".

Irgendwann sind sie immer weiter die Flüsse hinuntergetrieben, sind immer mehr von indianischen Giftpfeilen dezimiert und von Seuchen, Erschöpfung und Hunger geplagt worden, bis kaum mehr zu unterscheiden ist zwischen Wahngebilden, Hybris und Siechtum. Der Spalt zwischen kolonialer Herrschaftsgeste und tatsächlicher Lebenslage wird immer grotesker, bis schließlich der überlebende "Zorn Gottes" auf einem mit Leichen und Totenkopfäffchen übersäten Floß, von kreisenden Kamerabewegungen umrundet, dahintreibt. Er hält seine von einem Pfeil durchbohrte und - nicht erst in diesem Augenblick - engelsgleiche Tochter in den Armen und streicht ihr blutbefleckt mit zärtlicher Geste die blonden Locken aus dem Antlitz. Klaus Kinski aber fand den Urwald immer schon irgendwie erotisch, obwohl er sich als Schauspieler auf dem Set mit Hochgebirgsanzug, geflecktem Designer-Kampfanzug und Hochsicherheits-Moskitonetzen gegen ihn wappnete und als Lope de Aguirre immerhin in eherner Rüstung als Einziger nicht erdrückt wurde von der übermächtigen Natur.

BIRGIT MAIER DE ROY.

Heute um 12.15 Uhr im Kino Balázs, Karl-Liebknecht-Straße 9, Mitte. Weitere Aufführungn am 5. August um 13 Uhr sowie am 12. August um 12.15 Uhr.

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