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Deutschland in den Wirtschaftswunderjahren, eine Zeit des Konsums und des allgemeinen Aufschwungs. Doch die vielversprechende Erfindung des Vaters bleibt in den Kinderschuhen stecken, die Mutter zieht sich in eine schwere Depression zurück. Warum nur, so fragt sich der heranwachsende Erzähler, nehmen seine Eltern nicht teil an diesem Aufwärtstrend? Ungeschönt setzt er sich mit seinen ambivalenten Gefühlen den Eltern gegenüber auseinander und gelangt nach und nach zu der Erkenntnis, dass auch der einst so geschmähten Einfalt Achtung gebührt.

Produktbeschreibung
Deutschland in den Wirtschaftswunderjahren, eine Zeit des Konsums und des allgemeinen Aufschwungs. Doch die vielversprechende Erfindung des Vaters bleibt in den Kinderschuhen stecken, die Mutter zieht sich in eine schwere Depression zurück. Warum nur, so fragt sich der heranwachsende Erzähler, nehmen seine Eltern nicht teil an diesem Aufwärtstrend? Ungeschönt setzt er sich mit seinen ambivalenten Gefühlen den Eltern gegenüber auseinander und gelangt nach und nach zu der Erkenntnis, dass auch der einst so geschmähten Einfalt Achtung gebührt.
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Autorenporträt
Wilhelm Genazino, 1943 in Mannheim geboren, lebte in Frankfurt und ist dort im Dezember 2018 gestorben. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis und dem Kleist-Preis. Bei Hanser erschienen zuletzt: Bei Regen im Saal (Roman, 2014), Außer uns spricht niemand über uns (Roman, 2016), Kein Geld, keine Uhr, keine Mütze (Roman, 2018), Der Traum des Beobachters (Aufzeichnungen 1972-2018, 2023).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.12.2022

Lutz Seiler
Schriftsteller
„Am Abend hielt Mutter gern ein Ei in der Hand.“ Oder: „An manchen Tagen sehen alle alten Frauen meiner toten Mutter ähnlich. Dann möchte ich die Arme heben und so lange in alle Richtungen winken, bis ich wieder bei Trost bin.“ Zwei Sätze aus Wilhelm Genazinos „Die Liebe zur Einfalt“ (Hanser, München 2012, 176 Seiten, 18 Euro), einem der wenigen Bücher, die ich wenigstens einmal im Jahr zur Hand nehme, immer wieder aufschlagen möchte und schon einige Male gelesen habe, ein Buch aus der Lebensbibliothek, könnte man sagen, aus den heiligen Beständen. Im Trubel des Jahres 1990 erschienen, hatte es keine Chance, wirklich wahrgenommen zu werden. Dafür können wir es jetzt in Ruhe und immer wieder lesen und sehen, wie viel Zeitgeschichte dort erzählt wird. Die detaillierte und zugleich kunstvolle Beschreibung einer arbeiterlichen, kleinbürgerlichen Herkunft – dafür werden inzwischen sogar Nobelpreise vergeben. Was heute gern „Autofiktion“ genannt wird, hat es, wie wir ja wissen, schon immer gegeben, damals hieß es „subjektive Authentizität“ und die Behauptung, dass es „genauso war“, schützte nicht im Geringsten vor dem Anspruch, gute Literatur zu machen. Genazinos Orte waren Ludwigshafen, Mannheim, Frankfurt am Main – 1990 waren das exotische Orte für mich, und sie sind es heute eigentlich noch immer, aber eben auch ein Stück Heimat, was ich den Büchern Wilhelm Genazinos verdanke.
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