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Der tief verschuldete Schankwirt und Kaufmann Abel Hradschek entdeckt eines Tages beim Umgraben in seinem Garten unter einem Birnenbaum die über 20 Jahre alte Leiche eines französischen Soldaten. Als ein Vertreter einer Krakauer Firma anreist, um Hradscheks Schulden einzutreiben, entwirft er mit seiner Frau einen geschickten Mordplan, bei dem er mit Hilfe der Soldatenleiche den Verdacht von sich lenken möchte. Die Polizei, die am nächsten Tag nach der Leiche gräbt, findet nur die Leiche des Soldaten und der Mordverdacht löst sich auf. Doch seitdem leidet die Frau des Schankwirts so sehr unter…mehr

Produktbeschreibung
Der tief verschuldete Schankwirt und Kaufmann Abel Hradschek entdeckt eines Tages beim Umgraben in seinem Garten unter einem Birnenbaum die über 20 Jahre alte Leiche eines französischen Soldaten. Als ein Vertreter einer Krakauer Firma anreist, um Hradscheks Schulden einzutreiben, entwirft er mit seiner Frau einen geschickten Mordplan, bei dem er mit Hilfe der Soldatenleiche den Verdacht von sich lenken möchte. Die Polizei, die am nächsten Tag nach der Leiche gräbt, findet nur die Leiche des Soldaten und der Mordverdacht löst sich auf. Doch seitdem leidet die Frau des Schankwirts so sehr unter ihrem schlechten Gewissen, dass sie schließlich daran zu Grunde geht. Zudem verhindert die alte Nachbarin Hradscheks durch ihre Anspielungen, dass er den Mord vergessen kann. Als der Wirt eines Tages die im Keller vergrabene Leiche umbetten will, sperrt er sich dabei versehentlich selbst ein. Am nächsten Morgen findet die Dorfbevölkerung Hradschek neben der Leiche seines Mordopfers.Neben einer spannenden Kriminalerzählung ist die Novelle auch eine Milieustudie der Dorfbevölkerung um 1830. Anschaulich beschreibt Theodor Fontane die verschiedenen Charaktere und die Macht, die Gerüchte, Dorfklatsch und Aberglaube in ihrem Leben besaßen. Neben Informationen zu Theodor Fontanes Werk enthält diese Ausgabe auch eine Zeittafel mit den wichtigsten Lebensdaten und Worterklärungen.
Autorenporträt
Theodor Fontane (1819-98) ist der bedeutendste Erzähler des literarischen Realismus. Der gelernte Apotheker machte mit 30 Jahren das Schreiben zum Beruf, zunächst als Journalist und Theaterkritiker. Erst spät begann er erfolgreich Romane und Erzählungen zu schreiben. Seine Romane und Novellen, die vielfach verfilmt wurden, zählen zu den meistgelesenen Klassikern des 19. Jahrhunderts.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.02.2005

Schwarz auf Weiß
Unterm Birnbaum
von Rainer Stephan
„Joa, et wahrd nu Tied. De Malvesieren kümmen all von sülwst.” Es ist hartes Oderbruch-Platt, das die Leute in Fontanes (einzigem) Krimi reden. Wer sich vom Internet Übersetzungshilfe erhofft und den ersten Satz ins Suchprogramm Google eingibt, landet auf einer Seite mit gefälschten Fotos nackter Filmstars - so seltsame Wege geht zuweilen die Beschäftigung mit Literatur. Hunderttausende Erstleser („Unterm Birnbaum” erschien ursprünglich als Fortsetzungsroman in der Massenillustrierten „Die Gartenlaube”) hatten solche Probleme offenbar nicht; sie wussten sogar, was „Malvesieren” sind, Malvasierbirnen nämlich, die - „ja, es war nun Zeit” - am Anfang des Romans von selbst vom Birnbaum des Gastwirts, Kolonialwarenhändlers und „Dorfmaterialisten” Abel Hradschek herunterzukommen scheinen. Was dann aber wirklich kommt, nicht herunter, sondern herauf, ist eine reichlich angejahrte Leiche, der sich bald eine taufrische zugesellt. Mit beiden treiben der Autor und sein Täter ein Verwirrspiel, dessen tragikomischer Aberwitz - zusammen mit der raffiniert trügerischen Idylle des Tatorts und seiner Umgebung sowie mit einer heftigen Prise Sozialkritik - den Reiz des Buches ausmachen. Auch wenn Literaturwissenschaftler da lange die Nase rümpften: Fontanes Leser hatten und haben ihren Spaß daran.
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