Die Bandbreite der ausgedrückten Freude über etwas Lustiges ist riesig und ein jeder findet darauf seinen ganz eigenen, individuellen Platz. Während der eine leicht schmunzelt, bricht aus dem anderen ein schallendes Lachen heraus. Lommel ist etwas für jeden, der sich auf dieser Bandbreite einordnen
möchte, vorausgesetzt er oder sie verfügt über ein Gespür für feinen Humor, der auch einen Hauch von…mehrDie Bandbreite der ausgedrückten Freude über etwas Lustiges ist riesig und ein jeder findet darauf seinen ganz eigenen, individuellen Platz. Während der eine leicht schmunzelt, bricht aus dem anderen ein schallendes Lachen heraus. Lommel ist etwas für jeden, der sich auf dieser Bandbreite einordnen möchte, vorausgesetzt er oder sie verfügt über ein Gespür für feinen Humor, der auch einen Hauch von Intellekt und Plumpheit nicht verschmäht. Hiermit soll jedoch nicht gemeint sein, dass Lommel plump daherkommt - es ist vielmehr die Direktheit der satirisch überzogenen Figuren, die ihren kleinbürgerlichen schlesischen Charme der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hervorzaubern und damit auf den ersten Blick plump wirken. Dahinter aber steckt eine beeindruckende Beobachtungs- und Wiedergabe des Künstlers dieser Personen, die hinter der scheinbaren Plumpheit zeigen, dass man über sie schmunzeln und lachen kann. Die Aufnahmen, größtenteils etwa fünfminütige Sketche, spinnen sich um einen Menschen namens Paul Neugebauer, der in dem fiktiven Ort Runxendorf in Schlesien einen Rundfunksender besitzt, und dessen Gattin Pauline. Was dort passiert, ist Alltägliches, Situationen wie z.B. das Kaufen einer Fahrkarte. Aus diesen scheinbar banalen Ausgangspunkten entwickeln sich Geschichten mit Dialogen, die sich von Sekunde zu Sekunde an Blödsinn selbst zu übertreffen scheinen, aber niemals blöd werden, sondern fein humorvoll witzig bleiben. Wenn diese Geschichten ohnehin schon hintergründig lustig sind, kommt noch die Genialität Lommels hinzu sämtliche Stimmen und Geräusche aus seiner Kehle selbst zu produzieren. Dies tut er mit einer Präzision, die manches hochwertig produzierte Hörspiel von heute in den Schatten stellen kann. Man bedenke, dass die Aufnahmen aus einer Zeit stammen, in der Schallplatten Hightech waren und an Cds über Jahrzehnte hin noch nicht zu denken war.
Diese Sammlung hält einige der großartigen Produktionen dieses genialen Künstlers wach. Die Hörqualität ist gut, sie verliert aber nicht ihren etwas kratzigen Schallplattencharm, was Liebhaber sehr freuen dürfte. Lommel ist nichts für nebenbei, man muss schon zuhören und sich Zeit nehmen. Dafür aber wird man sehr belohnt und kann sich dann, auch schon währenddessen, ganz individuell nach Gusto für ein Schmunzeln, ein schallendes Lachen oder irgendetwas dazwischen entscheiden.