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Hitler und der Wagner-Clan Als Hitler 1923 zu Wagners Grab pilgert, beginnt zwischen ihm und Winifred, der Ehefrau von Richard Wagners einzigem Sohn Siegfried, eine lebenslange Freundschaft, die die ganze Familie Wagner einschließt. Ab 1933 wird Bayreuth in der Festspielzeit zum Mittelpunkt europäischer Politik. Winifred nützt die Macht, die sie durch Hitler erhält, setzt sich aber auch für Verfolgte ein. Ein Buch voller Zündstoff, das auch eine ungewohnte Sicht auf den Privatmann Hitler ermöglicht.
1915 zieht die 18jährige Winifred Williams als Ehefrau von Richard Wagners einzigem Sohn
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Produktbeschreibung
Hitler und der Wagner-Clan
Als Hitler 1923 zu Wagners Grab pilgert, beginnt zwischen ihm und Winifred, der Ehefrau von Richard Wagners einzigem Sohn Siegfried, eine lebenslange Freundschaft, die die ganze Familie Wagner einschließt. Ab 1933 wird Bayreuth in der Festspielzeit zum Mittelpunkt europäischer Politik. Winifred nützt die Macht, die sie durch Hitler erhält, setzt sich aber auch für Verfolgte ein. Ein Buch voller Zündstoff, das auch eine ungewohnte Sicht auf den Privatmann Hitler ermöglicht.
1915 zieht die 18jährige Winifred Williams als Ehefrau von Richard Wagners einzigem Sohn Siegfried in Bayreuth ein. Die Villa Wahnfried ist damals ein Zentrum der "deutschen" Kunst, der Nationalen und Antisemiten, die sich um Winifreds Schwager, den Rassentheoretiker Chamberlain, scharen. 1923 pilgert Hitler zu Wagners Grab. Es beginnt eine lebenslange Freundschaft zwischen "Winnie" und "Wolf", die die ganze Familie Wagner einschließt. Winifred nützt die Macht, die sie durch Hitler erhält, setzt sich aber auch für Verfolgte ein. Zwei ihrer Kinder gehen politisch unterschiedliche Wege: Friedelind emigriert, Wieland bleibt Hitler treu. Winifred verehrt "Wolf" bis zu ihrem Tod 1980.
Aus vielen neuen Quellen ist ein Buch voller Zündstoff entstanden, das auch eine ungewohnte Sicht auf den Privatmann Hitler ermöglicht. Erstmals wird in dieser Schärfe die Verquickung zwischen ihm und den Wagners offengelegt.
Autorenporträt
Brigitte Hamann wurde in Westfalen geboren und lebt heute mit ihrer Familie in Wien. Als Historikerin arbeitet sie hauptsächlich über die Habsburger. 2012 wurde sie mit dem Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ausgezeichnet.
Rezensionen
Hitlers Bayreuth
Nach Hitlers Wien ist der Historikerin Brigitte Hamann mit Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth ein weiteres Buch gelungen, das die Reihe ihrer erfolgreichen Bücher fortsetzen wird. Und das zurecht, denn auch dieses Buch ist eine Glanzleistung erzählender und dennoch penibel recherchierter Geschichtsdarstellung.
Das Waisenkind aus Sussex
Wahnfried, Bayreuth, der "Hort der deutschen Kunst": Lange Zeit geführt von zwei außerordentlichen Frauen, von denen die eine, Cosima, aus Frankreich stammte, die andere, Winifred, ein Weisenkind aus Sussex war. Winifred Marjorie Wiliams, 1897 geboren, geriet schon als Kind in den Dunstkreis englischer Wagnerianer. Nach einer frühen Begegnung in Bayreuth mit Siegfried Wagner heiratete sie ihn im Alter von 18 Jahren. Als fünfzehn Jahre später Siegfried und gleichzeitig seine Mutter Cosima starben, sah Winifred sich unvermittelt als alleinige Herrin von Bayreuth. Von da an bis 1944 meisterte sie glänzend das Management der Festspiele. Ab 1945 geriet sie, verfemt als Steigbügelhalterin und Profiteurin Adolf Hitlers immer mehr in Vergessenheit. Schon viel früher, bereits in den zwanziger Jahren, hatte sie sich in ihn verliebt. Und ihm hielt sie dann auch fatalerweise bis an ihr Lebensende 1980 die "Nibelungentreue".
"Gluckhenne aller Schwulen"
Im Sommer 1940 lud Hitler sie zum letzten Mal zu sich ein. In den Jahren darauf verlor sie durch zahlreiche Hilfsaktionen, in denen sie keineswegs nur "Ariern" das Leben rettete, seine Gunst. Zu oft hatte sie um Fürsprache für Verfolgte bei ihm gebeten. Ihr Sohn und Günstling des "Führers" Wolfgang Wagner, den Hitler neben seinem Bruder Wieland Wagner noch gerne empfing, nannte sie später sogar "Gluckhenne aller Schwulen". Trotz ihrer wohl tatsächlich vorhandenen Barmherzigkeit verlor sie niemals den Glauben an Adolf Hitler und den Nationalsozialismus. In Hans Syberbergs skandalösen Film tritt sie uns noch im Jahr 1975 als unverbesserliche Nationalsozialistin entgegen: fortan geliebt von der extremen Rechten, verabscheut, aber ein bisschen verkannt vielleicht von allen anderen.
Das reich und informativ bebilderte Buch versucht nun einer Frau gerecht zu werden, die verblendet von ihrer Liebe zu Adolf Hitler war, deren Charakter aber manch andere Seite vorzuweisen hatte. Seiten, die sie zu einer durchaus ambivalenten Persönlichkeit werden ließen. Eine schillernde ist sie allemal, und unter anderen Umständen hätte sie auch als Identifikationsfigur der Emanzipation gelten können.
Brigitte Hamann hat mit Winifred Wagner eine Person portraitiert, an der sich der aus der Sicht seiner Wiener Jahre unverständliche Aufstieg Hitlers zum Reichskanzler hervorragend darstellen ließ. Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth ist daher auch in gewisser Weise als Fortsetzung ihres Buchs Hitlers Wien zu lesen.
(Andreas Rötzer)
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"Ihr wahrscheinlich interessantestes Buch. Die ideologische Anziehung zwischen Bayreuth und dem jungen Hitler hat sie überzeugend eingefangen.", Frankfurter Allgemeine Zeitung 20151120