Jürgen Kocka, geboren 1941, studierte Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie in Marburg, Wien, Berlin und Chapel Hill (North Carolina). Er promovierte 1968 bei Gerhard A. Ritter; Wissenschaftlicher Assistent in Münster und ADLS-Fellow in Harvard bis 1972; nach der Habilitation Professur an der Universität Bielefeld 1973 - 1988; als Gastprofessor bzw. Fellow u.a. in Princeton, Jerusalem, Stanford und Paris. Seit 1988 Professor für die Geschichte der industriellen Welt an der FU Berlin sowie seit 1991 ständiges Mitglied des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Leibniz-Preis 1992. Präsident des "Comite des Sciences historiques".
Aus dem Inhalt:
1. Die Wende:
1.1 Revolution und Nation 1989. Zur historischen Einordnung der gegenwärtigen Ereignisse
1.2 Die Wende 1989/90: Fakten, Probleme und Perspektiven
2. Wiedervereinigung und Wissenschaften:
2.1 Die Geschichtswissenschaft in der Vereinigungskrise
2.2 Strukturgeschichte, historische Erklärung und Sozialgeschichte nach 1989
2.3 Die Vereinigung der Wissenschaften
2.4 Vertane Chancen? Thesen zur Vereinigung der Wissenschaftssysteme
3. Die DDR als Geschichte:
3.1 Die Geschichte der DDR als Forschungsproblem
3.2 Nationalsozialismus und SED-Diktatur im Vergleich
3.3 Ein deutscher Sonderweg. Überlegungen zur Sozialgeschichte der DDR
3.4 Umgang mit der DDR-Vergangenheit: Aufgaben der Zeitgeschichte
4. Fortschritte und Probleme der Vereinigung:
4.1 Zwischen Befürchtung und Faszination 1992
4.2 Die Verwestlichung des Ostens und ihre Grenzen
4.3 Die Ambivalenz des Nationalstaats und die Perspektive der Einheit Europas