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Die Pocket-Version des Erfolgstitels über Bayern: informativ, ausgefuchst und wahnsinnig unterhaltsam - do legst di nieda!Von der Lederhosn und dem Leberkäs bis hin zu König Ludwig und "Kaiser Franz" - mit diesen amüsanten und smarten Infografiken sind Sie über die sprachlichen, kulinarischen und kulturellen Eigenheiten des weiß-blauen Freistaats voll im Bilde!

Produktbeschreibung
Die Pocket-Version des Erfolgstitels über Bayern: informativ, ausgefuchst und wahnsinnig unterhaltsam - do legst di nieda!Von der Lederhosn und dem Leberkäs bis hin zu König Ludwig und "Kaiser Franz" - mit diesen amüsanten und smarten Infografiken sind Sie über die sprachlichen, kulinarischen und kulturellen Eigenheiten des weiß-blauen Freistaats voll im Bilde!
Autorenporträt
Martin Wittmann, 1979 im-niederbayerischen Landshut-geboren; Studium der-Soziologie in München.-Auslandsaufenthalte in-Melbourne und Barcelona,-Volontariat bei der FAZ.-Seit 2009 freier Journalist in-München, in erster Linie tätig-für die Süddeutsche Zeitung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.10.2015

Für die Tasche Vierzig Jahre lang kämpften in Deutschland zwei Systeme um die Vorherrschaft. Dass die Bewohner aus dem Osten und dem Westen trotz Mauer und ideologischer Trennung nicht nur neben-, sondern an vielen Orten auch miteinander lebten und arbeiteten, scheint heute, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung, fast vergessen. Die Autoren Stefan Locke und Ingolf Kern haben diese Orte aufgesucht. In Reportagen und Porträts erinnern sie in ihrem Buch "Geteilte Geschichte" an 25 Städte, Punkte und Wegmarken, die in der DDR und in der BRD gleichermaßen bekannt waren.

Dabei geht es weniger um ein Beurteilen oder Bemessen des jeweiligen Systems als um eine deutsch-deutsche Schatzsuche. Sie entrümpeln "archäologische Stätten der Zeitgeschichte" und zeigen, dass es zwischen 1949 und 1989 auch eine gesamtdeutsche Realität gab. Eine Realität, die nicht entschwunden, sondern nur versteckt ist. Etwa die Ständige Vertretung der DDR in der Godesberger Alle 18 in Bonn, in der, so heißt es, "eineinhalb Jahrzehnte lang eine ebenso stille wie steife Diplomatie betrieben wurde" und in der heute hinter alten Jalousien und zwischen DDR-Relikten die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sitzt. Oder das "Haus Zenner" im Treptower Park. Zu DDR-Zeiten tranken Ost-Berliner und westliche Touristen hier am Samstagnachmittag Kaffee. Die einen im Garten, die anderen auf dem streng bewachten "Devisen-Balkon". Heute sitzen hier Senioren im Biergarten und Jugendliche im Fastfoodrestaurant im Erdgeschoss.

Viele Kulissen spielen in und um Berlin. Das Auffanglager in Molkenberg bei Fürstenwalde für Übersiedler aus dem Westen, denen man nicht glaubte, dass sie wirklich freiwillig in die DDR ziehen wollten und die deshalb erst mal für Wochen, manchmal sogar Monate festgehalten wurden, um die Ernsthaftigkeit ihres Entschlusses zu prüfen. Das Gutshaus im Grünen steht heute leer. Oder das Büro für Besuchs- und Reiseangelegenheiten in Berlin-Kreuzberg: eine kleine Fertigteilbaracke, in der vor der Wende "Inoffizielle Mitarbeiter" für das DDR-Regime mit BRD-Beamten kooperieren mussten, ständig den Verführungen des Westens ausgesetzt.

Am besten bewahrt hat seine Geschichte das 50-Einwohner-Dörfchen Mödlareuth. Die Mauer, die das Dorf 23 Jahre in zwei Welten teilte - die eine gehörte zu Thüringen, die andere zu Bayern -, steht in Teilen bis heute. Weltgeschichte spielte sich hier für Bewohner wie Karin Mergner "direkt vor dem Küchenfenster ab". Ein passendes Bild, versteht man es als Teil eines deutsch-deutschen Hauses, aus dem es sich - in diesem Herbst und mit diesem Buch in der Tasche - unbedingt lohnt hinauszuschauen.

cawü

Ingolf Kern, Stefan Locke: "Geteilte Geschichte. 25 deutsch-deutsche Orte und was aus ihnen wurde". Ch. Links 2015, 272 Seiten, 22,00 Euro

Für die Tasche "Spuiz es?", hat das kleine oberbayerische Mädchen neulich auf dem Campingplatz gefragt und die anwesenden Boule-Spieler mit dieser sprachlichen Maximal-Verkürzung des Satzes "Was spielt ihr denn da?" verzaubert. Weil in diesem Moment klar wurde, dass Bayern neben der ganzen Mia-san-mia-Bierzelt-Laptop-Lederhosen-Selbstbeweihräucherung eben auch das Land der minimalverbalen Kommunikation ist, die die halbe Welt in ein grantiges "Wosn?" oder "Jomei" verdichtet. In diese Tradition passt das Büchlein "Total Alles Über Bayern" ganz gut. Der Münchner Journalist Martin Wittmann hat darin Daten, Details und Kuriosa über den Freistaat zusammengetragen. Bunt illustrierte und mit deutschen und englischen Kurztexten versehene Doppelseiten behandeln unter anderem Wagner und die Wiesn, den Kini und den Kaiser, Schuhplattler und Schweinshaxn. Für die gibt es sogar eine eigene Gebärde, ein imaginärer Knochen, in den man hineinbeißt - minimalverbaler geht's nicht.

asl

Martin Wittmann: "Total Alles Über Bayern", Folio 2015, Pocket Edition, 96 Seiten, 9,90 Euro

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