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Schwungvoll, selbstironisch und amüsant - ein etwas anderer Reisebericht über Korea! "Ich wollte nach Korea, wo alles bunt und schnell ist, wo man mitten in der Hektik der Millionenmetropole Ruhe findet in buddhistischen Tempeln, in kunstvoll angelegten Parks und Teehäusern, wo es die absurdesten Kosmetikprodukte, die neueste Technik und die besten Jeans gibt."
Neugierig und abenteuerlustig wie sie ist, landet Vera Hohleiter in Korea. Durch Zufall wird sie für eine populäre Fernsehshow engagiert. In- und außerhalb des Studios begegnen ihr Workaholics und Nationalisten, Trunkenbolde und
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Produktbeschreibung
Schwungvoll, selbstironisch und amüsant - ein etwas anderer Reisebericht über Korea!
"Ich wollte nach Korea, wo alles bunt und schnell ist, wo man mitten in der Hektik der Millionenmetropole Ruhe findet in buddhistischen Tempeln, in kunstvoll angelegten Parks und Teehäusern, wo es die absurdesten Kosmetikprodukte, die neueste Technik und die besten Jeans gibt."

Neugierig und abenteuerlustig wie sie ist, landet Vera Hohleiter in Korea. Durch Zufall wird sie für eine populäre Fernsehshow engagiert. In- und außerhalb des Studios begegnen ihr Workaholics und Nationalisten, Trunkenbolde und Missonare, egomanische Regisseure und schwermütige Expats, die sich manchmal eine Verschnaufpause im rasanten koreanischen Alltag wünschen. So schrill, chaotisch und unberechenbar Korea auch sein mag, lässt das Land Vera Hohleiter doch so schnell nicht wieder los.
Autorenporträt
Vera Hohleiter wurde 1979 in Heilbronn geboren, studierte Literatur-, Politik- und Geschichtswissenschaft in Berlin und Paris, sie schreibt für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, veröffentlicht Kurzprosa in Literaturzeitschriften und Anthologien. Sie lebt in Seoul und Berlin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 03.12.2009

Reisebuch
Liebe im Eiltempo
„Schlaflos in Seoul” – ein anekdotischer Annäherungsversuch an Korea
Eine Frau mit kurzen Haaren, Sommersprossen – und dann ist sie auch noch Vegetarierin! Vera Hohleiter muss sich oft dazu zwingen, das Getuschel in der U-Bahn oder im Restaurant zu überhören. Seit zwei Jahren lebt sie „schlaflos in Seoul”, der südkoreanischen Hauptstadt. Aus Liebe und Abenteuerlust ist die 30-jährige Journalistin in die schrille Metropole gezogen, inzwischen arbeitet sie dort fürs Fernsehen und Radio. Sie wurde auf dem Campus für eine TV-
Serie über Ausländer in Korea gecastet.
Hohleiter musste sich zunächst mühsam durch die koreanische Sprache mit ihrem komplizierten Geflecht aus Höflichkeitsformen für verschiedene Personengruppen kämpfen. Im Sprachkurs lernte sie Sätze wie „Du solltest dich mit einem Freund von mir treffen, er ist gesellig und extrovertiert.” Eine Formulierung, aus dem prallen Alltag gegriffen. Blind Dates sind ein Volkssport in Korea. Eine Frau, die mit Ende 20 noch nicht unter der Haube ist, trifft Männer im Akkord. Auch koreanische Hochzeiten spulen sich im Eiltempo ab: Vor möglichst vielen Gästen, die dafür Eintritt zahlen, geben sich Paare im 20-Minuten-Takt das Jawort.
Hohleiter beschreibt, wie fremd und hilflos sie sich auf einer dieser Blitzhochzeiten und bei anderen Gelegenheiten fühlte. Trotzdem spricht sie verständnisvoll, fast zärtlich über die Koreaner. Nicht zuletzt durch diesen Ton ist ihr Bericht mehr geworden als eine Skurrilitätensammlung: ein persönlicher Annäherungsversuch. Allerdings einer, der nicht frei von Redundanzen ist.
Als würde sowieso niemand ihr Buch von vorne bis hinten durchlesen, erwähnt Hohleiter ihre fleischlose Ernährung in fast jedem Kapitel. Fleisch gehört in Korea zu jeder Feier wie Karaoke, Schnaps und Kimchi, scharfes Sauerkraut. Eine Minderheit isst auch Hundefleisch – ein Reizthema, wie Hohleiter erlebt hat. Mag sein, dass die Ernährung viel über ein Land aussagt, doch die Autorin strapaziert den Bereich zu sehr, ebenso jenen über den Stress im Alltag.
Auf den Konflikt zwischen Nord- und Südkorea geht sie dagegen nur kurz ein – auch, weil dieser in Seoul totgeschwiegen wird. Ihre Bekannten interessieren sich eher für schnulzige Popmusik und Filmstars. Touristenattraktionen lässt Hohleiter bewusst zwischen den Zeilen verschwinden. Denn beim Chatten mit Freunden in Berlin habe sie schnell herausgefunden, was die Deutschen am meisten interessiere: Anekdoten, angesichts derer sie sich beglückwünschen, nicht ein Jahr schlaflos in Seoul verbringen zu müssen. CHRISTIANE HAWRANEK
VERA HOHLEITER: Schlaflos in Seoul. Korea für ein Jahr. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2009. 192 Seiten, 9,20 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.03.2010

Blind Date als Volkssport

"Wer schlaflos in Seoul ist, entdeckt ungeahnte Möglichkeiten", schreibt die neunundzwanzigjährige Vera Hohleiter, die nach ihrem Studium die schrille ostasiatische Metropole lockte. Auf ihren nächtlichen Streifzügen durch Studenten- und Künstlerviertel, Vierundzwanzig-Stunden-Läden oder ganztägig geöffnete Badehäuser und Bibliotheken verfolgt sie die "Widersprüche, die Parallelgesellschaften, die manchmal grotesken Kontraste" Koreas. Dabei muss sie erkennen, dass angelesenes Wissen und Wirklichkeit im Nebeneinander von Tempeln und Konsumtempeln, Tradition und Moderne auseinanderklaffen. Die Autorin hat nun ihre Fettnäpfchentritte, Kulturschockerlebnisse und Begegnungen der dritten Art mit modebewussten Teenagern, DJs und Workaholics, Putzrobotern und intelligenten Kühlschränken zu einem Buch gebündelt. Dabei gelingt ihr der stilistische Spagat zwischen Alltagsminiaturen und geschichtlichen Exkursen. So erklärt sie den ausgeprägten Nationalismus mancher Koreaner mit dem historischen Status des Landes als Spielball der Mächte und seinem politischen und touristischen Schattendasein zwischen China und Japan. Auch wenn koreanische Kuriositäten wie die in das Angestelltenleben integrierte Trinkkultur, Blind Date als Volkssport oder Hochzeit im Akkord allzu sehr in den Vordergrund gestellt werden, so geht das Buch auch den Ursachen von Trinkzwang und Heiratsdruck nach. Es erörtert Familienmuster wie die "Konstellation ehrgeizige Mutter und abwesender Vater" oder die aufgrund der konfuzianischen Tradition immer noch dominante Rolle der Schwiegermutter. Auch das kollektive Tragen knapper Outfits wie Miniröcke sieht Hohleiter paradoxerweise weniger als Jugendrevolte denn als Möglichkeit, in der Gruppe unterzutauchen und sich anzupassen. Ihre Stärken entwickelt die Autorin aber gerade dann, wenn sie alles Angelesene ablegt und als Beobachterin über den koreanischen Arbeitsethos, über populäre Fernsehshows - als Teilnehmerin der Sendung "Die tratschenden Schönheiten" - oder auch nur über die Soziologie des öffentlichen Badehauses sinniert.

sg

"Schlaflos in Seoul. Korea für ein Jahr" von Vera Hohleiter. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2009. 192 Seiten. Gebunden, 8,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"In 'Schlaflos in Seoul' erzählt sie Skurriles, Ärgerliches, Absurdes und Andersartiges im koreanischen Alltag."
eurocity, Wien August/September 2009