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Resch präsentiert Zeugnisse der Symbiose von Rausch und Schreiben in der deutschen Literatur.
Dass Dichter seit jeher zu Stimulanzien gegriffen haben ist bekannt. Im Unterschied zur englisch- und französischsprachigen Literatur wurden deutschsprachige Texte, die Drogenerfahrungen künstlerisch gestalten, bisher allerdings nur wenig beachtet. Vorliegende Anthologie will diesen Missstand beheben. Über 50 repräsentative Literaturauszüge - von der Romantik bis zur Gegenwart - bieten dem Leser einen Einblick in die Welt des Rausches und der Sucht, in künstliche Paradiese und Höllen. Sie…mehr

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Produktbeschreibung
Resch präsentiert Zeugnisse der Symbiose von Rausch und Schreiben in der deutschen Literatur.
Dass Dichter seit jeher zu Stimulanzien gegriffen haben ist bekannt. Im Unterschied zur englisch- und französischsprachigen Literatur wurden deutschsprachige Texte, die Drogenerfahrungen künstlerisch gestalten, bisher allerdings nur wenig beachtet. Vorliegende Anthologie will diesen Missstand beheben. Über 50 repräsentative Literaturauszüge - von der Romantik bis zur Gegenwart - bieten dem Leser einen Einblick in die Welt des Rausches und der Sucht, in künstliche Paradiese und Höllen. Sie dokumentieren die Sehnsucht nach Erkenntnis und nach anderen Welten, ebenso wie unfreiwillige Komik und Verfall. Die Texte sind zugleich spannendes Zeugnis der Versuche, Erlebnisse und Einsichten des Rausches hinüber zu retten in die Welt des Sagbaren. Ob in Romanen, Tagebüchern, Gedichten oder dramatischen Werken - dort wo Drogen ihre Spur hinterlassen haben setzt diese Anthologie an. Bekannte Autoren kommen dabei ebenso zu Wort wie solche, die die Literaturkritik vergessen hat oder übersieht.Und weil nicht allein die Droge auf den Menschen wirkt, sondern dieser auf die Droge, wird jedem Auszug ein Kommentar vorausgeschickt, der den biographischen wie literarischen Zusammenhang erhellt.
Autorenporträt
Dr. Stephan Resch ist Lecturer in German an der University of Auckland, Neuseeland.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.05.2009

Kein Rausch, nirgends

Seit Thomas de Quinceys "Confessions of an English Opium-Eater" (1821) gibt es in der europäischen Kulturgeschichte eine Diskussion des Zusammenhangs von Drogengenuss, Kreativität und Wahrnehmungsfähigkeit. Mit Baudelaires "Die künstlichen Paradiese" (1860) erhielt das Paradigma eine seither vielfältig gedeutete Metapher. Mit dem Titel haben sich zahlreiche kulturwissenschaftliche Abhandlungen geschmückt. Zuletzt hat Alexander Kupfer eine instruktive kompendienartige Darstellung vorgelegt. Dagegen ist Stephan Reschs kommentiertes Lesebuch eine brave Unternehmung. Der Germanist an der Universität Auckland verspricht eine "kleine Geschichte der deutschsprachigen Drogenliteratur", bietet aber nur oberflächliche Erwägungen über die Veränderungen im Umgang mit Drogen. Kommentierte Texte von Trakl, Becher und Benn über Hesse und Jünger zu Bauer, Suter oder Fauser werden unter willkürlich anmutenden Stichworten präsentiert. Dabei erfährt man, dass Peter Rühmkorf Haschisch "gleichermaßen zur Entspannung und zur literarischen Inspiration" benutzt hat. Auffallend sei "die aphoristische Form seiner Bemerkungen", etwa: "Oh, jetzt ziehts aber, zieht -". Vom unentschiedenen Ergebnis fliegt keiner übers Kuckucksnest. "Welchen Ansatz auch immer Schriftsteller wählen, um über Drogen zu schreiben: Allen gemein ist das Interesse an der conditio humanae." Das Interesse des Lesers kommt bei zwei Flaschen Rotwein besser auf seine Kosten. (Stephan Resch: "Rauschblüten". Literatur und Drogen von Anders bis Zuckmayer. Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, Göttingen 2009. 256 S., geb., 42,90 [Euro].) fap

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