Der große Erfolg und der hohe Anspruch des Jesusbuchs von Joseph Ratzinger haben zu vielfältigen Reaktionen geführt. Jetzt sollen kompetente Fachleute eine erste tiefergehende Bilanz ziehen. Dies geschieht an Hand von fünf Stichworten: Wer war Jesus?, Wie die Schrift interpretieren?, Evangelien und Glaube der Kirche, Botschaft für heute?, Stimmen der Anderen, Ein Offener Brief schließt den Sammelband ab.
Das Buch ist von Interesse für alle, die für die JESUS-Debatte eine Orientierung suchen oder geben wollen.
Das Buch ist von Interesse für alle, die für die JESUS-Debatte eine Orientierung suchen oder geben wollen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Hermut Löhr, Professor für Evangelisch-Theologische Fakultät an der Uni Münster, hat diesen Sammelband mit kritischen Stimmen - vor allem römisch-katholischer Autoren - zu Josef Ratzingers Buch "Jesus von Nazareth" offenbar mit Gewinn gelesen. Die Autoren, oft gestandene Kritiker Ratzingers, wie er betont, kommen jedenfalls zur Sache - anders als einige "verblüffend leisetreterische" protestantische Kritiker. Löhr geht auf verschiedene Beiträge im Einzelnen ein. Dazu gehört Joachim Kügler, der sich gewünscht hätte, dass Ratzingers Buch als Werk des Theologen Ratzinger herausgekommen wäre und nicht als Buch des Papstes. Bernd Ogan, lesen wir weiter, kritisiere Ratzingers Sprache, die voller unbestimmter Begriffe sei. Als einen der Höhepunkte nennt Löhr einen Aufsatz von Ottmar Fuchs, der die 'eigentliche theologische Interpretation' des Papstes unter die Lupe nimmt: Der Papst behaupte eine "Einheit des Christusbildes", das die "Vielgestaltigekeit der Christus-Bilder des Neuen Testaments" verwische. Insgesamt für Löhr ein eindringlicher Band, der sich durch "überwiegende Sachlichkeit" und einen "weiten Horizont" auszeichnet.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH