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Israels vielschichtige Konflikte im Innern sind kaum noch zu verstehen, der Friedensprozess existiert nur noch in den Wunschfantasien westlicher Politiker, und die politische Rhetorik beschwört das Gefühl, Israel stehe allein gegen den Rest der Welt. Der Graben des Unverständnisses zwischen Israel und seinen Nachbarn und Verbündeten vertieft sich zusehends. Ruth Kinet erforscht die israelische Gesellschaft mit einem empathischen Blick. Sie beschreibt Israel aus der Innensicht und fragt, was die Menschen in diesem Land bewegt. Die Autorin nimmt den Leser mit in den israelischen Alltag und…mehr

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Produktbeschreibung
Israels vielschichtige Konflikte im Innern sind kaum noch zu verstehen, der Friedensprozess existiert nur noch in den Wunschfantasien westlicher Politiker, und die politische Rhetorik beschwört das Gefühl, Israel stehe allein gegen den Rest der Welt. Der Graben des Unverständnisses zwischen Israel und seinen Nachbarn und Verbündeten vertieft sich zusehends.
Ruth Kinet erforscht die israelische Gesellschaft mit einem empathischen Blick. Sie beschreibt Israel aus der Innensicht und fragt, was die Menschen in diesem Land bewegt. Die Autorin nimmt den Leser mit in den israelischen Alltag und ermöglicht Einblicke in die Lebensthemen und das Lebensgefühl der Israelis.
Autorenporträt
Kinet, Ruth
Jahrgang 1972, Studium der Geschichte, Politik und Philosophie in Augsburg und Berlin, Promotion über das koloniale Unternehmen Belgiens im Kongo; freie Journalistin für weltreporter.net; lebte von 2008 bis Ende 2012 in Tel Aviv und berichtete aus Israel und den Palästinensergebieten für Hörfunk- und Fernsehsender, Zeitungen und Zeitschriften; mehrere Buchveröffentlichungen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.01.2014

Spannungen gibt es genug

Schon wieder ein Buch über Israel? Das darf man in diesem Fall nicht sagen, denn was Ruth Kinet hier schreibt, unterscheidet sich fundamental von den üblichen Reiseführern und gut gemeinten Erlebnisstreifzügen durch das Heilige Land. Deswegen nennt sie ihr Buch auch "Länderporträt", obwohl es eigentlich Menschenporträt heißen müsste, denn das zentrale Thema ist - erklärt über Personen unterschiedlichster Provenienz - die israelische Gesellschaft, ihre Struktur und ihre Denkweise. Grundlage von Ruth Kinets scharfsinnig sezierender Analyse sind fast fünf Jahre Lebenserfahrung, in denen sie auf sehr unterschiedliche Art am eigenen Leib mit den Reflexen eines Volkes konfrontiert wurde, das, gewissermaßen gehärtet durch eine Jahrhunderte dauernde Verfolgung, ein fast obsessives Bedürfnis entwickelt hat, sich gegen Freund und Feind zu verteidigen. Doch dies ist es nicht allein, was aus der Distanz betrachtet zu oft schwer nachvollziehbaren Entscheidungen führt, denn neben dem Druck von außen hat der Staat Israel einen immensen inneren Druck auszuhalten durch den Zwang, Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen zu integrieren, die Auseinandersetzung zwischen weltlichen und religiösen Ideologien zu nivellieren und nebenbei auch noch für ein einigermaßen erträgliches soziales Gleichgewicht zu sorgen. Spannungen also gibt es mehr als genug, und Ruth Kinet scheut sich nicht, sie kritisch zu betrachten, etwa bei der Darstellung der Gefühlswelt junger Soldaten in der israelischen Armee, im Kapitel über die zionistische Initiation im Kindergarten und in der Schule oder bei der Beschreibung des Einflusses der sogenannten Ultraorthodoxen auf den Alltag der israelischen Gesellschaft. Manche Schlussfolgerungen der Autorin werden nicht unwidersprochen bleiben können, aber Ruth Kinet bemüht sich immer, das, was sie sagt, auch zu begründen und schlüssig zu belegen. Dies gilt auch für das wohl heißeste Thema, den Friedensprozess im Nahen Osten, den sie als ein "Phantom" bezeichnet, und die aktuelle israelische Politik, der sie unterstellt, dass sie gar nicht daran interessiert sei, ihn erfolgversprechend zu betreiben. Diskussionsstoff also bietet dieses Buch genug, aber es trägt auch, selbst wenn gelegentlich etwas sprunghaft formuliert wird und einiges, etwa die Geschichte des Transsexuellen Juval, zu weitschweifig behandelt ist, viel zum Verständnis der israelischen Wirklichkeit bei. Auf alle Fälle leistet Ruth Kinet mit ihrem "Länderporträt" weit mehr als jeder übliche Reiseführer.

tg

"Israel - Ein Länderporträt" von Ruth Kinet. Christoph Links Verlag, Berlin 2013. 199 Seiten. Broschiert, 16,90 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Israel - ein Länderporträt von Ruth Kinet gehört zum Besten, was ich je über das Land und seine Menschen gelesen habe. Sehr informativ, mit leichter Feder geschrieben, kurzweilig und gleichzeitig einfühlsam. Die knapp 200 Seiten waren in kurzer Zeit verschlungen, nur schade, dass es keine Fortsetzung gibt. Diese Lektüre kann ich jedem Israelbesucher wärmstens empfehlen. Helena Salva-Janowitz, jetset travelmagazin Was Ruth Kinet hier schreibt, unterscheidet sich fundamental von den üblichen Reiseführern (...) durch das Heilige Land." F.A.Z.