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Nahaufnahmen aus einer unentdeckten Welt: Authentische Porträts voller Unmittelbarkeit zeigen die Türkei jenseits von Billigtourismus und Klischees. Wer ein Land kennen lernen will, muss seine Menschen kennen lernen. Es gibt wenige Länder auf der Welt, die so viel miteinander zu tun haben und so wenig voneinander wissen wie Deutschland und die Türkei. Der langjährige ARD-Korrespondent Dieter Sauter nimmt uns mit auf eine Reise durch ein unbekanntes, vielfältiges Land: zu einem Scheich weit im Osten, einem Schäfer hoch in den Bergen Anatoliens und einem Modeschöpfer am Bosporus. Er erzählt u.a.…mehr

Produktbeschreibung
Nahaufnahmen aus einer unentdeckten Welt: Authentische Porträts voller Unmittelbarkeit zeigen die Türkei jenseits von Billigtourismus und Klischees.
Wer ein Land kennen lernen will, muss seine Menschen kennen lernen. Es gibt wenige Länder auf der Welt, die so viel miteinander zu tun haben und so wenig voneinander wissen wie Deutschland und die Türkei. Der langjährige ARD-Korrespondent Dieter Sauter nimmt uns mit auf eine Reise durch ein unbekanntes, vielfältiges Land: zu einem Scheich weit im Osten, einem Schäfer hoch in den Bergen Anatoliens und einem Modeschöpfer am Bosporus. Er erzählt u.a. vom Leben eines Hamam-Besitzers, von einem Meister des Wasserpfeifenbaus, einer Professorin, einem Diskjockey, einer Schatztaucherin, einem Dieb und einer Derwischin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.09.2006

Bücherecke
Wie ist es da so?
Dieter Sauter erklärt die Türkei in facettenreichen Geschichten
Es kommt nicht oft vor, dass zwei Länder so viel miteinander zu tun haben und dennoch so wenig übereinander wissen wie Deutschland und die Türkei. „Wie ist die Türkei denn so”, wird Dieter Sauter deshalb oft von Deutschen gefragt. Um eine klügere Frage zu stellen, müsste man bereits ein bisschen etwas über die Türkei wissen.
Dieter Sauter, der von 1992 an das ARD-Studio in Istanbul geleitet hat und seit dem vergangenen Jahr als freier Autor in der Stadt lebt, hat lange nicht recht gewusst, was er auf diese Frage antworten sollte. Zu komplex und auch zu konträr sind die Verhältnisse in der Türkei, als dass sie sich in wenigen Sätzen beschreiben ließen. Sein Buch „Im Land des Hamam” ist nun der ausführliche Versuch zu erklären, wie die Türkei denn so ist.
Wobei das grundsätzliche Problem bestehen bleibt, trotz mehr als 200 Seiten Text anstelle nur weniger Sätze während einer abendlichen Plauderei: Wo beginnen? Wo fortfahren? Das Buch versammelt 25 kürzere Reportagen, die jeweils von einem Menschen oder einer kleineren Gruppe handeln. Einige Geschichten stehen sinnbildlich für die allgemeinen Zustände oder für eine breite Entwicklung, andere ganz für sich. Zusammen ergeben sie kein vollständiges Bild der Türkei, das ist auch nicht Sauters Anspruch, aber doch ein sehr facettenreiches.
Anfangs glaubt man für einen Augenblick, Sauter sei der Türkei überdrüssig, er sei nach bald 15 Jahren von dem Land enttäuscht, zeige sich gekränkt, verletzt. Die ersten Reportagen erzählen allesamt vom Niedergang: vom Ende der öffentlichen Badehäuser, vom Siechtum der Fischerei, von den Selbstmorden überschuldeter Kreditkartenbesitzer. Es geht Sauter aber nicht darum, sein Gastland schlecht zu reden. Seine Besuche im Hamam und auf Fischerbooten sind notwendige Begegnungen, weil sie weithin verbreitete Stimmungen in Istanbul veranschaulichen, überdies beleuchten sie einen Strukturwandel in der Stadt, der im Fall der Badeanstalten nicht nur von Verlusten, sondern auch von der Modernisierung der Infrastruktur kündet.
Alsbald mischen sich auch positive Geschichten unter die Reportagen: solche von Derwisch-Tänzern, die eine Frau in ihren Reihen dulden, oder von einem Alten, der seinem mühsam beackerten Feld einen prähistorischen Schatz abgetrotzt hat. Dass die Türkei mit dem Buch nicht wirklich beschrieben sei, wie Sauter einwendet, ist der Bescheidenheit demnach fast zu viel.
STEFAN FISCHER
DIETER SAUTER: Im Land des Hamam. Begegnungen in der unbekannten Türkei. Herbig Verlag, München 2006. 224 Seiten, 17,90 Euro.
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