Johannes Schwahn wendet sich gleichermaßen an unterschiedliche Lesergruppen. Deshalb kann er es mit Gewissheit nicht jeder Lesergruppe recht machen. Mich interessierte am ehesten, was der Autor über die Stadt Aschersleben und ihr Umland zu sagen weiß, den "äußeren Rahmen, in den (er) hineingeboren
worden" ist.
Er bettet die ersten zweieinhalb Jahrzehnte seines Lebens in dieses Umfeld…mehrJohannes Schwahn wendet sich gleichermaßen an unterschiedliche Lesergruppen. Deshalb kann er es mit Gewissheit nicht jeder Lesergruppe recht machen. Mich interessierte am ehesten, was der Autor über die Stadt Aschersleben und ihr Umland zu sagen weiß, den "äußeren Rahmen, in den (er) hineingeboren worden" ist.
Er bettet die ersten zweieinhalb Jahrzehnte seines Lebens in dieses Umfeld ein und stellt hierzu seine Betrachtungen an. Was er über die Stadt und ihre Bürger berichtet, soll cum grano salis unwidersprochen bleiben.
Als Pastorensohn betrachtet er seine Welt naturgemäß aus dem Blickwinkel der "behüteten Bürgerkinder" dieser Stadt und seiner starken persönlichen konfessionellen Bindung. Ich sehe ihn nicht als Erzähler, eher als einen ehrlichen und redlichen Berichterstatter seiner Zeit. Na ja, viele haben die damalige Welt etwas anders erlebt. Er konnte als aktiver Soldat der deutschen Wehrmacht noch die letzten Kriegswochen zu Hause im Kreise von Angehörigen, wie er schreibt, "Abend für Abend zusammen bei Wein und Gebäck" verbringen. Ach, wäre das doch nur einem jeden geglückt!
Dass er es bei der Wahl mancher Bezeichnungen und Titel nicht immer so genau nimmt, mag man ihm verzeihen, denn die politischen Lieder der damaligen Zeiten haben ihm letztendlich gewiss nicht behagt. Doch nebenbei gesagt: wenn er bei Gelegenheit Schüler, die die Jugendweihe empfingen, als ´Jugengeweihte` bezeichnet, vermutet man bei ihm hier eigentlich kein Versehen...
Der Titel dieses Buches, sozusagen sein Aushängeschild, macht noch keinen Verkaufsschlager. Auch die Lektüre des Buches hat mir den Titel nicht näher gebracht. Was den Rezensenten mit dem Autor stärker verbindet? Vielleicht, dass wir den letzten Luftangriff auf den Ostrand unserer Heimatstadt vor mehr als sechzig Jahren nur einen Steinwurf weit voneinander entfernt erlebt und glücklich überlebt haben.
