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Für den Umsturz und die Demokratie'Einer der wichtigsten Beiträge zur deutschen Widerstandsforschung.' Tages-AnzeigerNeue Fakten zum deutschen Widerstand: Programm und Akteure der legendären Widerstandsgruppe 'Weiße Rose' waren radikaler als vielfach gewürdigt. Die Erfahrungen an der Ostfront im Sommer 1942 haben Hans Scholl, Alexander Schmorell, Willi Graf und andere Mitglieder der Gruppe entscheidend motiviert, vom passiven zum aktiven öffentlichen Widerstand überzugehen. Detlef Bald belegt dies anhand unveröffentlichter Akten, Briefe und Aufzeichnungen. 'Für das Buch möchte ich danken!' Prof. Dr. Hans Mommsen…mehr

Produktbeschreibung
Für den Umsturz und die Demokratie'Einer der wichtigsten Beiträge zur deutschen Widerstandsforschung.' Tages-AnzeigerNeue Fakten zum deutschen Widerstand: Programm und Akteure der legendären Widerstandsgruppe 'Weiße Rose' waren radikaler als vielfach gewürdigt. Die Erfahrungen an der Ostfront im Sommer 1942 haben Hans Scholl, Alexander Schmorell, Willi Graf und andere Mitglieder der Gruppe entscheidend motiviert, vom passiven zum aktiven öffentlichen Widerstand überzugehen. Detlef Bald belegt dies anhand unveröffentlichter Akten, Briefe und Aufzeichnungen. 'Für das Buch möchte ich danken!' Prof. Dr. Hans Mommsen
Autorenporträt
Detlef Bald, geb. 1941, lebt seit 1996 als freischaffender Historiker und Publizist in München. Autor vieler militär- und zeitgeschichtlicher sowie friedenspolitischer Studien.

Weitere Veröffentlichungen u. a.: "Die Bundeswehr: eine kritische Geschichte. 1955-2005", "Die "Weiße Rose": von der Front in den Widerstand (AtV 2004)".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.03.2003

Macht des Flugblatts

WIDERSTAND. Am 18. Februar 1943 fand laut Oberreichsanwalt Lautz der "schwerste Fall hochverräterischer Flugblattpropaganda . . . im Altreich" statt. An jenem Donnerstag verließen die Geschwister Scholl gegen 10.30 Uhr ihre Münchener Wohnung mit einer Aktentasche und einem Koffer in Richtung Universität. Schätzungsweise 1500 bis 1800 Flugblätter mit dem Aufruf zum Sturz des Regimes legten sie hastig am Haupteingang sowie auf den Fluren und Treppen vor den Hörsälen aus. Den Rest von etwa 100 Stück warfen sie voller Übermut vom 2. Stock des Universitätsgebäudes in den Lichthof hinunter. Dabei wurden sie beobachtet, so daß die Widerstandsgruppe aufflog, die sich in Anlehnung an ein Gedicht von Clemens Brentano - die "weise Rose, gleich dem Geiste einer Nonne" - selbst "Weiße Rose" nannte. "Sie, die ,weise' und die ,weiße Rose', symbolische Trägerin einer unbefleckten und heilbringenden Zukunft in einem schicksalhaft in Schuld verstrickten Leben, symbolisiert den teleologischen, guten Wandel in der Welt." Das meint der Militärhistoriker Bald, der zum 60. Jahrestag der Hinrichtung der widerständigen bürgerlichen Studenten und ihres nationalkonservativen Mentors, des außerplanmäßigen Professors für Philosophie Kurt Huber, neue Quellen erschließt. Bald stellt das durch den romantischen Namen der Gruppe und durch die Verklärung ihres Handelns "öffentlich verfestigte Bild idealistisch-weltfremder Harmlosigkeit" in Frage und zeigt statt dessen auf, wie der Ostfront-Einsatz der Medizinstudenten Hans Scholl, Alexander Schmorell, Hubert Furtwängler, Wilhelm Graf, Jürgen Wittenstein und Christoph Probst den entscheidenden Schritt vom eher passiven zum aktiven Widerstand gegen das "Dritte Reich" bewirkte. Furtwängler und Wittenstein standen als Zeitzeugen zur Verfügung, letzterer stellte erstmals Briefe, Tagebuchaufzeichnungen und Fotos von der Famulatur an der Ostfront zur Verfügung. Außerdem wurden die Akten der 252. Division ausgewertet, die "das System der Besatzung und der Truppenversorgung, den Umgang mit der russischen Bevölkerung, die Partisanenbekämpfung sowie das Kriegsgeschehen an der Ostfront" offenlegen. So kann Bald das in der Widerstandsliteratur häufig wenig beachtete militärische Umfeld überzeugend rekonstruieren. Sein Fazit lautet: "Die Mitglieder der ,Weißen Rose' hatten keine Machtposition inne, aber sie nutzten die Kraft der Gesittung und die Macht des Wortes, um für Freiheit und Menschenwürde zu werben." (Detlef Bald: Die Weiße Rose. Von der Front in den Widerstand. Aufbau-Verlag, Berlin 2003. 203 Seiten, 18,- [Euro].)

rab.

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