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Die Geschichte des Krieges und der Kriegskunst ist immer auch als Geschichte der menschlichen Zivilisation zu verstehen. Und umgekehrt: erst wenn sich ein technischer oder sozialer Fortschritt auch für die Zwecke des Krieges nutzen ließ, war er auf Dauer durchsetzbar. John Keegan spannt den Bogen von den Kämpfen der Steinzeit bis zur drohenden Apokalypse der Massenvernichtungswaffen unserer Tage, und immer trägt die menschliche Aggression andere Züge. Das Buch zeigt exemplarisch, dass Kultur und Zerstörung Hand in Hand gehen und dass die Art, wie ein Volk Krieg führt, Rückschlüsse auf den Stand seiner Zivilisation zulässt.…mehr

Produktbeschreibung
Die Geschichte des Krieges und der Kriegskunst ist immer auch als Geschichte der menschlichen Zivilisation zu verstehen. Und umgekehrt: erst wenn sich ein technischer oder sozialer Fortschritt auch für die Zwecke des Krieges nutzen ließ, war er auf Dauer durchsetzbar. John Keegan spannt den Bogen von den Kämpfen der Steinzeit bis zur drohenden Apokalypse der Massenvernichtungswaffen unserer Tage, und immer trägt die menschliche Aggression andere Züge. Das Buch zeigt exemplarisch, dass Kultur und Zerstörung Hand in Hand gehen und dass die Art, wie ein Volk Krieg führt, Rückschlüsse auf den Stand seiner Zivilisation zulässt.
Autorenporträt
Sir John Keegan (1934-2012) gilt als einer der bedeutendsten Militärhistoriker unserer Zeit. Er lehrte viele Jahre an der Royal Military Academy Sandhurst und hat zahlreiche Bücher verfasst. Nicht wenige davon sind Standardwerke, so etwa 'Der Zweite Weltkrieg' (1989), 'Die Kultur des Krieges' (1995), 'Die Maske des Feldherrn' (1997) und 'Der Erste Weltkrieg' (2000).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.06.1995

Hinweis

KRIEG. Der preußische General und Militärschriftsteller Carl von Clausewitz vertrat in seinem in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts postum erschienenen Werk "Vom Kriege" die viel zitierte und wenig verstandene Ansicht, Krieg sei eine Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln - eine Vorstellung, die in ihrer Interpretation durch das 20. Jahrhundert fatale Folgen hatte. John Keegan, britischer Militärhistoriker, wehrt sich gegen eine derartige Kriegsideologie in seinem brillanten, wenngleich nicht unproblematischen Werk "Die Kultur des Krieges", dessen englische Originalausgabe wir bereits besprochen haben (F.A.Z. vom 26. November 1994). Keegan, so hieß es dort, vertritt gegen Clausewitz die Auffassung, der "Krieg sei die kultivierte Form von Gewalt und insofern eine zivilisierende Kraft: Keineswegs sind immer die Waffen auch benutzt worden, die zu haben waren, und keineswegs nahm die Grausamkeit immer die Form der westlichen Variante der Entscheidungsschlacht an." Andere Kriegskulturen entdeckt Keegan bei den japanischen Samurai, in ritualisierten Auseinandersetzungen primitiver Stammesvölker oder bei den asiatischen Reitern. Ob indes die Lehren, die John Keegan aus seinen Studien zieht, für die internationale Politik hilfreich sind, mag dahingestellt bleiben: "Es empfiehlt sich", schreibt er, "die Gewohnheiten der primitiven Völker, zu denen Selbstbeschränkung, Diplomatie und Verhandeln gehörten, wieder zu erlernen." (John Keegan: "Die Kultur des Krieges". Aus dem Englischen übersetzt von Karl A. Klewer. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 1995. 590 S., Abb., geb., 68,- DM.) F.A.Z.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Rezensent Ernst Rommeney steigt gern mit John Keegan auf den Feldherrenhügel, denn der britische Militärhistoriker weiß, zivile Distanz zu wahren. In seinem Klassiker zur geschichte des Krieges blickt Keegan auf 5000 Jahre Schlachtengeschehen zurück, doch besonders beeindruckt den Rezensenten, wie Keegan Clausewitz widerlegt: Der Krieg sei nicht die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, sondern ihr Scheitern. Auch wie Keegan auf die Disziplinierung und Gesetzestreue der Armee setzt, imponiert Rommeney, der zudem die Mahnung mitnimmt, dass es zur Kultur des Westens gehöre, den Pazifisten genauso zu achten wie den legitimen Waffenträger.

© Perlentaucher Medien GmbH
John Keegan ist der lesenswerteste und zugleich originellste Militärhistoriker der Gegenwart. In seinem neuen Buch ... werden die Erkenntnisse der Anthropologie, Ethnologie, Psychologie und Geschichte zu einer ebenso knappen wie erschöpfenden Synthese zusammengezogen, die wohl als die bemerkenswerteste Darstellung der Kriegführung gelten kann, die je geschrieben wurde. The New York Review of Books