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Produktdetails
  • Verlag: Wartberg
  • 1. Aufl.
  • Seitenzahl: 80
  • Erscheinungstermin: 28. Juni 2012
  • Deutsch
  • Abmessung: 205mm x 127mm
  • Gewicht: 270g
  • ISBN-13: 9783831324187
  • ISBN-10: 3831324182
  • Artikelnr.: 35475461
Autorenporträt
Stephan Müller ist 1965 in Bayreuth geboren. Bereits seit 1984 verfolgt er als freier Journalist die Bayreuther Geschehnisse mit Schreibblock und Kamera. Als Gästeführer und langjähriges beratendes Mitglied im Kulturausschuss gehören die Geschichte der Bayreuther Festspiele, das Werk von Richard Wagner und die Stadtgeschichte zu seinen Spezialgebieten.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.07.2012

Beiruter Festspiele
Ein Buch über unter anderem wahre Operngeschichten
Bayreuth – In Bayreuth ist dieser Tage so einer Art Kampf um das Recht an der Beleidigung ausgebrochen. Anlass ist eine Frage, die der Spiegel der Festspielchefin Katharina Wagner gestellt hat: Wie oft diese ihren Urgroßvater schon verflucht habe, weil der das Festspielhaus in die fränkische Provinz gesetzt habe. Wagner hat lediglich geantwortet, sie sehe keinen Vorteil in der Abgeschiedenheit von Bayreuth – weil da alles so schwer zu erreichen sei. Das wiederum löst nun in Bayreuth Schockwellen der Empörung aus: Provinz? In Franken? Was soll denn das bitteschön heißen, fragen die Leserbrief-Schreiber.
  Das Kuriose daran ist, dass es natürlich gerade die Abgelegenheit einer weltweit beachteten Kulturinstitution – ja: in der Provinz – ist, die den Reiz der Festspiele zu einem nicht geringen Teil ausmacht. Das Entlegene bringt es mit sich, dass einmal im Jahr Welten aufeinander prallen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Und das wieder gebiert Geschichten, die sich lohnen, aufgeschrieben zu werden.
  Im Band „Bayreuther Festspielgeschichten – Der Wurm ohne Hals“ ist das nun geschehen, nicht zum ersten Mal zwar, aber durchaus mit neuen Akzenten. Der Autor Stephan Müller, ein Stadtrat in Bayreuth, empfiehlt sich mit dem Buch eher nicht als großer Stilist: Der Text ist zum großen Teil hemdsärmelig geschrieben, Quellenangaben finden sich praktisch gar nicht – was es nahezu unmöglich macht, schiefe Bayreuther Flüsterpost von tatsächlich überlieferten Episoden zu unterscheiden.
  Immerhin aber gibt der Band Anlass, an einige klassische Bayreuth-Geschichten zu erinnern. Deren schönste ist zweifellos diese: Für die Festspiele 1876 wurde die Requisite in London hergestellt, Teile der Lieferung aber kamen so spät, dass man den Hals des Lindwurms weglassen musste. Ein Kritiker notierte damals, das Viech auf der Bühne sehe aus wie ein Mittelding aus Eidechse und Stachelschwein. Den – tatsächlich überlieferten – Grund für die Verzögerung hätte sich ein Kabarettist nicht besser ausdenken können: Der Lindwurmhals war zwar verschickt worden. Aber nicht nach Bayreuth. Offenbar hatten sie in London von diesem, ja, Provinznest des Jahres 1876 zuvor nie gehört. Stattdessen landete der Lindwurm im heutigen Libanon. Und zwar in: Beirut.
OLAF PRZYBILLA
Hier gibt es lustige Geschichten rund um Wagners großes Festival.
FOTO: VERLAG
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