Brasilien? Der Zuckerhut, das "Girl from Ipanema", magische Sehnsucht, der Rhythmus des Bossa Nova, Pelé und die Architektur Oscar Niemeyers, das alles kennen wir. Die unbekannte Seite des Landes, seinen besonderen Zauber, kann man durch dieses Lesebuch entdecken - mit vielen Geschichten berühmter Autoren wie Jorge Amado oder Clarice Lispector. Und mit den aufregenden jungen Stimmen von Rafael Cardoso und vielen weiteren. Sie alle machen sofort Lust, nach Brasilien zu reisen und an der Copacabana dem sanften Rhythmus der Wellen zu lauschen - oder zu Hause auf dem Sofa davon zu träumen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.2013Appetitanreger
Das fünftgrößte Land der Welt ist bekannt für Karneval und Fußball. Das weiß auch Christiane Freudenstein, die Herausgeberin der Anthologie "Brasilien erzählt", in der sie sich dem Ehrengast der letzten Frankfurter Buchmesse widmet. Der Klischees entledigt sie sich aber gleich auf den ersten Seiten: Eine humorvolle Predigt, die erst gegen den brasilianischen Nationalsport wettert, sich aber letztlich als Liebeserklärung an den Fußball herausstellt (Carlos Drummond de Andrades "Feldpredigt"), reiht sich an eine philosophische Beschreibung des Sambas voller Leidenschaft und Emotion (Vinícius de Moraes: "Samba des Segens"). Und während man sich von Geschichte zu Geschichte, Autor zu Autor liest, versteht man, warum Brasilien nach 1994 bereits zum zweiten Mal Ehrengast in Frankfurt war - dies gelang ansonsten nur Indien. Die reiche und vielfältige Kultur des Landes lässt sich in seiner Literatur wiederfinden. Zwischen Kulturdiskussion (Stefan Zweigs "Blick auf die brasilianische Kultur") und Ehezwist (Nélida Piñons "Schöne Zeit") wächst der Appetit auf mehr von Brasilien und seinen Menschen. ("Brasilien erzählt". Hrsg. von Christiane Freudenstein. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2013. 327 S., br., 12,- [Euro].) jumu
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das fünftgrößte Land der Welt ist bekannt für Karneval und Fußball. Das weiß auch Christiane Freudenstein, die Herausgeberin der Anthologie "Brasilien erzählt", in der sie sich dem Ehrengast der letzten Frankfurter Buchmesse widmet. Der Klischees entledigt sie sich aber gleich auf den ersten Seiten: Eine humorvolle Predigt, die erst gegen den brasilianischen Nationalsport wettert, sich aber letztlich als Liebeserklärung an den Fußball herausstellt (Carlos Drummond de Andrades "Feldpredigt"), reiht sich an eine philosophische Beschreibung des Sambas voller Leidenschaft und Emotion (Vinícius de Moraes: "Samba des Segens"). Und während man sich von Geschichte zu Geschichte, Autor zu Autor liest, versteht man, warum Brasilien nach 1994 bereits zum zweiten Mal Ehrengast in Frankfurt war - dies gelang ansonsten nur Indien. Die reiche und vielfältige Kultur des Landes lässt sich in seiner Literatur wiederfinden. Zwischen Kulturdiskussion (Stefan Zweigs "Blick auf die brasilianische Kultur") und Ehezwist (Nélida Piñons "Schöne Zeit") wächst der Appetit auf mehr von Brasilien und seinen Menschen. ("Brasilien erzählt". Hrsg. von Christiane Freudenstein. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2013. 327 S., br., 12,- [Euro].) jumu
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