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'Meine Gedichte' hat er einmal gesagt, 'sollen aussehen wie die Menschen auf der Straße.' Über deren (tote) Dinge, die immer auch an seine gemahnen, durchdringt er kopf- und herzzeilenlang die Geschichten der Passanten. Ins Memento berührt. Entschieden. Behutsam 'bittet er um Nachsicht und erklärt, dass man die Nomen töte, entreißt man ihnen die Verben.' 'Wirf mir den Handschuh der Stille vors Herz.' Von Paul Celan stammt die Verszeile, die Hausschlüssel sein könnte in die entschiedene Demut dieses Dichters aus Sohag, dessen Augen sich ergeben in Fenstern, die erst das Haus schaffen. 'Wenn wir…mehr

Produktbeschreibung
'Meine Gedichte' hat er einmal gesagt, 'sollen aussehen wie die Menschen auf der Straße.' Über deren (tote) Dinge, die immer auch an seine gemahnen, durchdringt er kopf- und herzzeilenlang die Geschichten der Passanten. Ins Memento berührt. Entschieden. Behutsam 'bittet er um Nachsicht und erklärt, dass man die Nomen töte, entreißt man ihnen die Verben.' 'Wirf mir den Handschuh der Stille vors Herz.' Von Paul Celan stammt die Verszeile, die Hausschlüssel sein könnte in die entschiedene Demut dieses Dichters aus Sohag, dessen Augen sich ergeben in Fenstern, die erst das Haus schaffen. 'Wenn wir ein Gedicht lesen, so stehen wir oft vor einer Tür, die wir öffnen, um auf weitere Türen zu stoßen. Das macht den Reiz, man kann auch sagen: die Schönheit des Gedichts aus' resümiert Joachim Sartorius in einem Essay. Ich denke, beim Übersetzen schafft man auf diese Art und Weise der nachschöpfenden Lektüre ebenso wie Türen, die man öffnet, ein zweites, drittes und viertes Original, das ohne
das Ursprüngliche, die erste Tür, nicht wäre, und folge auch bei diesem Versuch eines Versschmuggels dem Fazit Novalis: 'Am Ende ist alle Poesie Übersetzung.' José F.A. Oliver
Autorenporträt
Raphael Urweider, geboren 1974 in Bern. 2000 Veröffentlichung eines Gedichtbandes.Auszeichungen 1999 mit dem Leonce-und-Lena-Preis, 2000 mit dem Buch des Jahres der Schweizerischen Schillerstiftung, 2001 mit dem Bremer Literaturförderpreis, 2002 mit dem New-York-Stipendium des Kranichsteiner Literaturpreises und im gleichen Jahr mit dem 3sat-Preis des Klagenfurter Bachmann-Wettbewerbs.