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Das Geheimnis der ewigen Jugend Eine faszinierende Reise zu dem einzigen Ort der Welt, an dem die Menschen bis zu 130 Jahre alt werden. Sie rauchen, trinken, lieben, arbeiten - und haben dabei viel Spaß.
Niemand in Vilcabamba denkt daran, sich mit hundert zur Ruhe zu setzen. Das Andendorf im Süden Ecuadors birgt ein Geheimnis, das immer mehr Neugierige anzieht: Es gilt als südamerikanisches Shangri-La, seine Einwohner erreichen ein biblisches Alter. Auch mit 120 erfreuen sie sich einer beneidenswerten Gesundheit und benötigen weder Brille noch Hörgerät. Nach getaner Feldarbeit rauchen,…mehr

Produktbeschreibung
Das Geheimnis der ewigen Jugend Eine faszinierende Reise zu dem einzigen Ort der Welt, an dem die Menschen bis zu 130 Jahre alt werden. Sie rauchen, trinken, lieben, arbeiten - und haben dabei viel Spaß.

Niemand in Vilcabamba denkt daran, sich mit hundert zur Ruhe zu setzen. Das Andendorf im Süden Ecuadors birgt ein Geheimnis, das immer mehr Neugierige anzieht: Es gilt als südamerikanisches Shangri-La, seine Einwohner erreichen ein biblisches Alter. Auch mit 120 erfreuen sie sich einer beneidenswerten Gesundheit und benötigen weder Brille noch Hörgerät. Nach getaner Feldarbeit rauchen, trinken und feiern sie. Erst wenn die Menschen im heiligen Tal den Moment für gekommen halten, verabschieden sie sich vom Leben und sterben - ein selbstbestimmtes Dasein bis zum Ende. Mehrere Male besuchte der Journalist Ricardo Coler das Dorf Vilcabamba, um einem Mysterium auf den Grund zu gehen.
Der Quell der ewigen Jugend

Niemand in Vilcabamba denkt daran, sich mit hundert zur Ruhe zu setzen. Das Andendorf im Süden Ecuadors birgt ein Geheimnis, das immer mehr Neugierige anzieht: Es gilt als südamerikanisches Shangri-La, seine Einwohner erreichen ein biblisches Alter. Auch mit hundertzwanzig erfreuen sie sich einer beneidenswerten Gesundheit und benötigen weder Brille noch Hörgerät. Nach getaner Feldarbeit rauchen, trinken und feiern sie. Erst wenn die Menschen im heiligen Tal den Moment für gekommen halten, verabschieden sie sich vom Leben und sterben - ein selbstbestimmtes Dasein bis zum Ende.

Mehrere Male besuchte der Journalist Ricardo Coler Vilcabamba, um einem faszinierenden Mysterium auf den Grund zu gehen.

"Eine bezaubernde Reisechronik aus einer Welt voller Wunder." ELLE
Autorenporträt
Ricardo Coler wurde 1956 in Buenos Aires geboren. Er ist Arzt, Journalist und Fotograf. Seine Bildbände und Reportagen über matriarchalische und polygame Gesellschaftsformen sorgten in Argentinien für Furore.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.11.2010

Für die Tasche Man stelle sich einmal vor, wie das wäre, wenn man mit siebzig Jahren noch ein Drittel seines Lebens vor sich hätte. Man könnte überlegen, ob man noch einmal heiraten soll, man könnte ein Studium aufnehmen und noch einmal Langzeitstudent werden, und man hätte an Weihnachten einiges zu tun, um all die Geschenke für die Urenkel und Ururenkel zu besorgen.

In Vilcabamba ist das kein Traum. In dem Dorf in den ecuadorianischen Bergen werden viele Bewohner über hundert Jahre alt, und nicht wenige erreichen sogar 120 oder 130 Jahre. Im Verhältnis zum Rest der Welt leben hier die meisten Zentenare - Menschen, die mehr als ein Jahrhundert leben.

Es gibt andere Orte, die bekannt für eine lange Lebenserwartung sind, das Hunzatal in Pakistan zum Beispiel, Abchasien in Georgien oder Ogimi auf der japanischen Insel Okinawa. Die Gründe für hohes Alter sucht man abgesehen von der guten Luft meist in der Ernährung und asketischen Lebensweise. Das Buch "Das Tal der Hundertjährigen. Eine Reise zum Ort der ewigen Jugend" zeigt jedoch: Es geht auch anders.

Der argentinische Journalist, Arzt und Schriftsteller Ricardo Coler wollte herausfinden, warum die Menschen in Vilcabamba so lange leben. Einer der ersten Zentenare, die er befragte, war José Medina, 112 Jahre alt, der gerade mit einer Spitzhacke sein Feld bearbeitete. Auf die Frage, wie er sich fühle, antwortete er:

"Gut, nur wenn ich rauche, wird mir ein wenig schwindelig (. . .) Als ich jünger war, mit siebzig oder so, da habe ich weit mehr geraucht."

"Und wie sieht es mit Alkohol aus?"

"Nicht mehr. Mit einhundertsechs habe ich aufgehört. Nur manchmal gönne ich mir noch einen ,Puro' aus alter Gewohnheit."

So hört sich das an, wenn man die Zentenare Vilcabambas befragt. Sie leben nicht asketisch, sondern genehmigen sich was: ein bisschen Schnaps, viel rotes Fleisch, ein paar Zigaretten, hin und wieder auch Chamico, ein Kraut, dessen Wirkung mit Marihuana vergleichbar ist. Jeder Ernährungsberater der westlichen Welt würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, und unsere Gesundheitsindustrie legt sicherlich keinen gesteigerten Wert darauf, dass das Beispiel des Dorfes bekannt wird, das alles andere ist als ein großes Seniorenheim mit Blick auf die Berge.

Worte wie "Jugend", "biologische Uhr" oder "Midlife-Crisis" muss man in Vilcabamba umdefinieren. Fünfzigjährige Frauen bringen Kinder auf die Welt, Neunzigjährige kümmern sich um ihre Eltern, über Hundertjährige betreiben ihre eigene Finca. Die 98-Jährige Dona Herminia erwägt, noch einmal zu heiraten ("es kommt auf den Kandidaten an"), der 112-jährige Timoteo Arboledo steigt jeden Tag auf den Berg, wo er Yucca, Zwiebeln und Bohnen anbaut, und Don Manuel, 104 Jahre alt, beklagt, dass er beim Tanzen nur noch bis Mitternacht durchhalte. In letzter Zeit, sagt er, mache ihm der Rücken Probleme.

Ricardo Coler hat Alte getroffen, für die "alt sein" etwas völlig anderes ist. Die Frage, ob das Leben noch lebenswert ist, stellt sich hier selten, da es erstaunlicherweise wenig Siechtum gibt. Bis zum Ende führen die Menschen ein selbstbestimmtes Leben. Und wenn sie sterben, sterben sie ohne lange Krankheit, sie erlöschen "wie eine Kerze".

"Das Tal der Hundertjährigen" kann das Rätsel um die Langlebigkeit nicht lösen. Das Buch entlässt einen nicht, wie die Unterzeile andeutet, mit einem Rezept für die ewige Jugend. Doch Ricardo Coler stellt unser Verständnis vom Leben und Altwerden, vielleicht sogar der Hightechmedizin in Frage. Ein Buch, das intelligente Fragen aufwirft.

akro

Ricardo Coler: "Das Tal der Hundertjährigen. Eine Reise zum Ort der ewigen Jugend", Rütten & Loening 2010, 17,95 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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