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  • PlayStation 3

Technische Angaben: 1 - 2 Spieler HDD 5745 KB Vibrationsfunktion: Dualshock 3 HD 720p Netzwerkfunktionen Netzwerk-Spieler: 2 - 3
Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden ist ein spektakuläres Mehrspieler-Action-Rollenspiel, das ... mehr)auf den bekannten Erzählungen von J.R.R. Tolkien basiert. Da Warner Bros. Interactive Entertainment die Rechte für die Entwicklung von Videospielen hät, die auf Inhalten der Herr-der-Ringe-Bücher und -Filme beruhen, konnte Entwickler Snowblind bekannte erzählerische Aspekte in die mehr als 12 verschiedenen Schauplätze des Spiels einbinden, von denen in der…mehr

Produktbeschreibung
Technische Angaben:
1 - 2 Spieler
HDD 5745 KB
Vibrationsfunktion: Dualshock 3
HD 720p
Netzwerkfunktionen
Netzwerk-Spieler: 2 - 3
Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden ist ein spektakuläres Mehrspieler-Action-Rollenspiel, das ... mehr)auf den bekannten Erzählungen von J.R.R. Tolkien basiert. Da Warner Bros. Interactive Entertainment die Rechte für die Entwicklung von Videospielen hät, die auf Inhalten der Herr-der-Ringe-Bücher und -Filme beruhen, konnte Entwickler Snowblind bekannte erzählerische Aspekte in die mehr als 12 verschiedenen Schauplätze des Spiels einbinden, von denen in der Trilogie lediglich 3 zu sehen sind. Der Herr der Ringe: Der Krieg im Norden bringt mit einem Koop-Modus, bei dem die Aktionen der Spieler miteinander in Wechselwirkung stehen, frischen Wind ins RPG-Genre. Bis zu drei Spieler gründen ihr eigenes Bündnis und ziehen gemeinsam in brutale Schlachten. Bis dato unbekannte Gegenden, Geschichten und Charaktere stehen dabei ebenso auf dem Programm wie aus den Herr-der-Ringe-Filmen vertraute Elemente. Zusätzlich lassen komplexe Charakter-Individualisierung/Entwicklung, umfangreiche Koop-Gamepla ...
Systemvoraussetzungen
  • PlayStation 3
Rezensionen
Schon im letzten Jahr sandte uns Warner Bros. Interactive mit Die Abenteuer von Aragorn auf ein Orkgemetzel nach Mittelerde. Damals handelte es sich aber um ein Wii-Spiel, das nur nachträglich wegen Move auch auf die PS3 portiert wurde - entsprechend enttäuschend fiel das Spiel technisch aus. Außerdem lag der Fokus auf familienfreundlicher Unterhaltung.

Mit Der Krieg im Norden geht man nun einen anderen Weg. Mit viel Blut und abgetrennten Gliedmaßen auf Gore getrimmt, will man diesmal offensichtlich eine ganz andere Klientel ansprechen. Mission erfüllt?

Drei Nobodys auf dem Weg nach Norden

Statt zum x-ten Mal die Geschichte vom Herrn der Ringe nachzuerzählen, haben sich die Macher von den Snowblind Studios eines anderen Szenarios des Ringkrieges angenommen. Denn in den Romanen wird erwähnt, dass der Krieg der freien Völker gegen Saurons Orkhorden auch im Norden Mittelerdes tobte. Weiter ins Detail wird aber kaum gegangen. Dieser Krieg im Norden, gegen einen neuen Handlanger Saurons namens Agandaur, ist das Thema - dabei wird aber mehrfach geschickt eine Brücke zur Handlung des Herrn der Ringe geschlagen.

Helden der Geschichte sind ein ungleiches Trio. Eradan der Waldläufer, Farin der Zwerg und die Elbin Andriel sind zu Beginn an den Grenzen des Auenlandes postiert und werden von den Nazgul überfallen, die auf der Jagd nach Frodo sind. Von den anderen Dunedain getrennt verschlägt es das Trio nach Bree, wo sie von Aragorn, der im tänzelnden Pony auf Frodo wartet, den Auftrag bekommen, nach Fornost zu ziehen, um den Feind von Frodo abzulenken. Dort kommen sie Agandaurs Machenschaften auf die Schliche und sind fortan unterwegs, dessen Pläne zu durchkreuzen. Hilfe bekommen sie dabei von Großadler Beleram.

Schlachtplatte mit Goblins, Orks, Trollen und Konsorten

Das Gameplay präsentiert sich als klassisches Hack&Slay mit RPG-Elementen. Wir wählen einen der drei Helden, die anderen beiden werden von der KI gesteuert oder man ruft ein Onlinespiel aus bzw. tritt einem bei. An einer Konsole können zwei Spieler per vertikalem Splitscreen zocken.

In schlauchartigen Levels metzelt man sich durch Horden von Gegnern, wobei die drei Helden unterschiedliche Fähigkeiten haben. Farin ist der Tank, hat zwar auch eine Armbrust, seine Stärken aber im Nahkampf mit Axt oder Hammer, wo er ordentlich austeilen und einstecken kann. Eradan ist ein Meister des Bogens, kann aber auch im Nahkampf zuschlagen und sich außerdem kurz unsichtbar machen und so seinen Feinden entkommen. Andariel ist eher auf die Distanz ausgelegt und kann mit diversen Sprüchen ihre Freunde unterstützen, z.B. eine Kuppel erschaffen, in der man sich heilen kann oder vor feindlichen Pfeilen geschützt ist.

Der Kampf bietet leider wenig Taktik. Es gibt einen schnellen und einen starken Angriff, nach mehreren schnellen Angriffen ist die Deckung des Gegners durchbrochen und man kann ihn mit einem schweren Angriff niederstrecken, wobei auch gerne mal der Kopf rollt oder ein Arm oder ein Bein abgetrennt wird. Gelingen viele Treffer nacheinander, gelangt man in den Heldenmodus und kann noch mehr Schaden austeilen. Dazu kann man noch die Spezialfertigkeiten der Helden einsetzen, verschiedene Combos und entsprechend variable Kampf-Moves sucht man jedoch vergeblich. Stirbt ein Charakter, können die anderen ihn wiederbeleben, worauf er dann wieder topfit ist. Nur wenn alle drei sterben, wird man zum letzten Speicherpunkt versetzt.

Aufleveln, Tinneff sammeln, weitermetzeln

Das Spiel versucht sich klassischer Suchtprinzipien zu bedienen. Man sammelt Erfahrung, levelt auf, verbessert die Spezialfähigkeiten und bekommt neue Ausrüstung, trifft aber auch auf immer stärkere Gegner, wobei es sich hier vor allem um diverse Typen von Orks, Goblins und Trollen handelt. In den Hügelgräberhöhen bekommen wir es aber auch mal mit Untoten zu tun und später dürfen z.B. auch die Riesenspinnen nicht fehlen. Das ändert aber nichts daran, dass die Kämpfe alle gleich ablaufen. Draufhauen (bzw. Distanzangriff), evtl. mal ausweichen, Spezialfähigkeit einsetzen, draufhauen, draufhauen, Rübe/Bein/Arm ab, Gegner platt und so weiter und so weiter. Selbst bei den Bossen geht man nicht anders vor. Das Gefühl, ständig das Gleiche zu tun, wird durch zum Teil unfaire Speicherpunkte noch verstärkt. Dank dieser darf man gerade besiegte Gegner noch einmal umhauen, weil man kurz nach dem Kampf - aber eben vor dem nächsten Speicherpunkt - das Zeitliche gesegnet hat. Und dann darf man auch nochmal Loot sammeln und nochmal die neue Ausrüstung verteilen - das wird spätestens beim dritten Mal wirklich zum Ärgernis.

Aber auch die Geschichte kann wohl kaum jemanden mitreißen. Die Charaktere sind langweilig, wer auf Wortgefechte a la Legolas und Gimli hofft, wird enttäuscht. Statt dessen geben die KI-Kollegen gerne mal Kommentare zum besten, die gar nicht zum Geschehen auf dem Bildschirm passen. Insgesamt ist die Story eher mau und hat wenig Überraschendes oder Spannendes zu bieten, von Humor ganz zu schweigen.

Schwaches Bild

Wenn man wie ich gerade Arkham City gespielt hat, ist die Optik nicht eben überwältigend. Die Levels sind zwar schön gestaltet, es fehlt aber oft hier und da im Detail. Besonders auffällig sind die zahlreichen Clippingfehler, die auch schon mal dazu führen, dass einer der KI-Mitstreiter von einem Ork aus dem Level geboxt wird oder die Kamera hinter einer Felswand hängt.

Sowieso krankt das Spiel an vielen Schwächen, die im Genre seit Jahren bekannt sind und eigentlich von einem erfahrenen Team wie Snowblind augemerzt werden sollten. Warum sind winzige Felsen ein unüberwindbares Hindernis, wieso kann ich Gegner nicht in Abgründe drängen, wieso stehen meine KI-Kollegen oft im Weg rum, wieso ist die Kollisionsabfrage so ungenau, dass ich manchmal treffe, obwohl es so aussieht, als schlage ich daneben und umgekehrt?

Schön ist zwar, dass sich die getragene Ausrüstung an den Spielfiguren wiedererkennen lässt, aber leider gibt es hier auch unschöne Fehler. Wie man mit einem Kampfhammer Arme und Beine mit einem Hieb abtrennen kann, ist mir jedenfalls schleierhaft.

Punkten kann das Spiel hingegen mit dem CoOp. Findet man keinen Mitspieler, eröffnet man einfach ein Spiel und spielt seine Kampagne weiter, und wenn man Glück hat, steigt ein anderer menschlicher Spieler online mit ein. Wobei die KI-Mitstreiter eigentlich halbwegs brauchbar agieren, gerade Andariel heilt oft zum richtigen Zeitpunkt. Außerdem kann man die Kollegen auf bestimmte Ziele hetzen oder zur eigenen Verteidigung rufen.

Herr der Ringe Flair kommt natürlich auch auf. Gerade die Musik ist hier hervorzuheben, die sich stark am Filmsoundtrack orientiert. Die Levelgestaltung hält sich an den Look der Filme und bietet bei bekannten Orten und Charakteren auch Wiedererkennungswert - für die deutschen Stimmen gilt das hingegen leider nicht. Kein einziger Originalsprecher wurde verpflichtet.

Fazit: Ok, der Anspruch ein Herr der Ringe-Spiel für Erwachsene zu erschaffen, ist erfüllt, schwarzes Blut fließt in Strömen. Doch stumpfes Buttonmashing mit fehlender Präzision und kaum Taktik gegen sich ständig wiederholende Gegner ist auf die Dauer ermüdend und teils unfaire Speicherpunkte können für Frust sorgen. Eine allenfalls durchschnittliche Optik und verschenktes Atmosphäre-Potential mit charakterlosen Hauptfiguren, Schlauchlevels und ohne Originalsprecher sind weitere Kritikpunkte.

Herr der Ringe- und CoOp-Fans, die Spaß am Aufleveln und Rüstungsset-Sammeln haben, werden trotzdem eine Weile ganz gut unterhalten und können einen Kauf erwägen. Von einem großen Wurf ist man mit all den Mängeln aber leider ein gutes Stück entfernt.

Wertung: 70 von 100 Punkten (Jörg Benne/GameCaptain.de)
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Quelle/Copyright: Captain-Fantastic-Besprechung