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Kaum hat die junge Kunsthistorikerin Christin in Caracas den Schlüssel zum legendären Bernsteinzimmer in ihren Besitz gebracht, sind ihr auch schon die Gefolgsleute eines skrupellosen Geheimdienst-Offiziers auf den Fersen. Durch einen Sprung aus dem Flugzeug über dem Schwarzwald kann sie fürs erste entkommen und landet direkt in den Armen des Ex-Stuntmans Vincent. Gemeinsam machen sich die beiden auf die gefahrvolle Suche nach dem Kunstschatz, dicht gefolgt von dem korrupten Oberst und seinen Handlangern ...
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DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kapitel- / Szenenanwahl

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Produktbeschreibung
Kaum hat die junge Kunsthistorikerin Christin in Caracas den Schlüssel zum legendären Bernsteinzimmer in ihren Besitz gebracht, sind ihr auch schon die Gefolgsleute eines skrupellosen Geheimdienst-Offiziers auf den Fersen. Durch einen Sprung aus dem Flugzeug über dem Schwarzwald kann sie fürs erste entkommen und landet direkt in den Armen des Ex-Stuntmans Vincent. Gemeinsam machen sich die beiden auf die gefahrvolle Suche nach dem Kunstschatz, dicht gefolgt von dem korrupten Oberst und seinen Handlangern ...

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Autorenporträt
Andreas Hoppe, geboren 1960, wurde u. a. durch seine Rolle als Mario Kopper im Ludwigshafener Tatort bekannt. Im wirklichen Leben hegt er eine Vorliebe fürs Kulinarische, hat in Berlin einen Kräutergarten namens Balkon und besitzt einen kleinen Hof auf dem Land.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.07.1998

Zapfenpflücker im Bernsteinzimmer
Der Tarzan von Todtnau und die Unruh' über den Wipfeln: "Cascadeur", ein deutscher Actionfilm

Indiana Jones hat es in Deutschland nicht besonders gut gefallen. Die Hutmode war nicht die seine, und die Leute waren alle Nazis. Zu allem Überfluß fiel das kriegsentscheidende Tagebuch, das Jones im Reich sichergestellt hatte, dem Führer höchstselbst vor die Stiefel. Der hob es auf, signierte es - und gab es dem Fremden zurück. So war die ganze Indi-Trilogie: absurd, aber spannend, an den Haaren herbeigezogen, aber witzig. Die Fußstapfen, die Spielbergs Held im vielbeackerten Feld der Abenteuerfilme hinterließ, waren tief und groß. Zu groß für die meisten Nachfolger, und sicherlich zu groß für den deutschen Abklatsch "Cascadeur". Der ist auch absurd, allerdings nicht spannend und schon gar nicht witzig. Aber er ist der ehrenwerte Versuch, einen deutschen Actionfilm zu drehen, mit schmierigen Bösewichtern, starken Männern, schönen Frauen und ansehnlichen Stunts.

Die Handlung ist nicht alberner als die der Hollywood-Vorbilder. Die vife Kunsthistorikerin Christin spürt dem Bernsteinzimmer nach. In Caracas nimmt sie einem sterbenden Altnazi eine Halskette ab, die sie auf die richtige Spur, aber auch in die Hände eines fehlgeleiteten Geheimdienstoffiziers und seiner Schergen bringt. Auch der "Oberst" sucht die kostbare Kammer, nicht zuletzt, um sich in der Gewaltigkeit der deutschen Geschichte zu suhlen. Das verträgt sich nicht mit Christins historiographischem Ansatz, und sie springt deshalb aus dem Flugzeug, in dem der Oberst sie entführt hat. Mit ihrem Fallschirm landet sie in den Tannenwipfeln des Schwarzwalds, wo sie dem kernigen Vincent bei der Arbeit in die Arme fällt. Vincent übt den aussterbenden Beruf des Zapfenpflückers aus: Er kraxelt die Stämme hinauf, sammelt die prallen Fruchtstände ein und trägt sie in seine Hütte. Mit Christin verfährt er ähnlich.

Anschließend unterstützt der Tarzan von Todtnau die Studentin auf ihrer Pretiosenpirsch. Ihm helfen dabei seine zurückliegende Karriere als Stuntman und ein gesundes Maß an Einfältigkeit, das auch in den gefährlichsten Situationen jedes Risikobewußtsein ausschaltet. So prügelt er sich in der offenen Ladeluke einer Tupolev, rast mit dem Go-Kart durch U-Bahnschächte und klammert sich selbstvergessen an das Schleppseil eines Segelflugzeugs. In solchen Szenen ist nicht nur der Film am besten, sondern auch sein Hauptdarsteller. Das überrascht nicht, denn Hardy Martins, ein attraktiver Männermix aus Bruce Willis und Heino Ferch, ist von Haus aus Stuntman. "Cascadeur" ist in jeder Hinsicht sein Werk. Er hatte die Idee, einen deutschen Abenteuerfilm zu drehen, er schrieb das erste Drehbuch, gründete einen privat finanzierten Filmfonds für die Produktionskosten, übernahm die Regie und schlüpfte in die Hauptrolle.

Es ist leicht, "Cascadeur" auf die Formel low budget, low story zu bringen. Die Geschichte ist allzu einsträngig und undynamisch erzählt, und niemals vibriert der Erzählfluß unter Überraschungen oder Tempovariationen. Das Werk entbehrt jeder Spannung, hangelt sich von Stunt zu Stunt und treibt einem vorhersehbaren Ende zu. Die Dialoge sind ohne Pfiff geschrieben und seit den frühesten Formen des Heldenkampfs verbraucht (sagt der Bösewicht zu Vincent: "Sie geben wohl nie auf, was? Aber jeder muß mal verlieren."). Daß die Glaubwürdigkeit auf der Strecke bleibt, hat Liebhaber von Passierfilmen noch nie gestört. Ärgerlicher sind die laienhafte Darstellung - von der auch die aparte Regula Grauwiller (Christin) und sogar Heiner Lauterbach als der Oberst nicht frei sind - und die vielen technischen Mängel wie verschiedene Wassertiefen und unterschiedliche Himmelfarben in ein und derselben Szene.

Gleichwohl spürt der Zuschauer die Experimentierfreude und das Gaudium des jungen Filmteams, das sich in erfrischender Weise um die eigene Unzulänglichkeit nicht schert, sondern weiß, daß Professionalität und Reife immer auch Ausdruck von Routine und Erstarrung sind. Das deutsche Kino aber kann Abwechslung, kann Versuche und auch diese neue Art des Heimatfilms gut vertragen. CHRISTIAN GEINITZ

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