"Schon mal einen Bleistift gegessen?"
Beim Titel meiner Rezension zweifeln sie an meinem Verstand? Oder gehören Sie zu den Menschen, die es gern skurril, etwas abgedreht und humorvoll mögen? Dann liegen Sie mit diesem Buch genau richtig!
Nach Büchern wie "Eulen" und "Fette Fische" legt Carl
Hiaasen nun erneut im Bereich des Jugendbuches nach - besser gesagt: Er legt vor! Mit "Panther" hat er…mehr"Schon mal einen Bleistift gegessen?"
Beim Titel meiner Rezension zweifeln sie an meinem Verstand? Oder gehören Sie zu den Menschen, die es gern skurril, etwas abgedreht und humorvoll mögen? Dann liegen Sie mit diesem Buch genau richtig!
Nach Büchern wie "Eulen" und "Fette Fische" legt Carl Hiaasen nun erneut im Bereich des Jugendbuches nach - besser gesagt: Er legt vor! Mit "Panther" hat er ein grandioses Jugendbuch geschrieben, das durch seine Spritzigkeit und einen ausgesprochen lockeren Sprachstil überzeugt. Carl Hiaasen redet nicht um den heißen Brei herum. Er trifft einfach immer auf den Punkt, ist herrlich offen und lässt sich nicht von Konventionen beeindrucken. Wieso soll ein Jugendbuch nicht auch mal aufmüpfig sein? Weshalb darf es nicht die Dinge beim Namen nennen, anstatt in Kitsch zu verfallen, weil man den jungen Lesern kein eigenes Urteilsvermögen zutraut?
Carl Hiaasen pfeift auf ausschmückendes Beiwerk und wird auf diese Weise sowohl junge als auch erwachsene Leser begeistern. Dieses Buch hat einen extrem hohen Unterhaltungswert und das ist gut so. Gleichzeitig vergisst der Autor es aber nicht, eine gewisse Tiefgründigkeit zu transportieren. Dennoch widersprechen sich diese verschiedenen Aspekte der Geschichte nicht. Ganz im Gegenteil: In dieser Kombination lassen sie das Buch echt wirken, trotz der überschwänglichen Fantasie des Autors. Mal humorvoll, dann wieder spannend, etwas melancholisch und später familiär - Hiaasen hat definitiv einen interessanten Stilmix geschaffen.
Alles beginnt in einer Biologiestunde bei der meistgehassten Lehrerin der Schule. Es kommt zum Konflikt zwischen der Lehrerin und Smoke, einem recht querköpfigen Schüler. Als dieser sich weigert einen Aufsatz über Pickel zu schreiben, mit denen er leider großzügig bedacht wurde, wird die Lehrerin wütend. Es kommt zum Eklat und Smoke verspeist den Bleistift der Lehrerin - direkt aus ihrer Hand. Wenn das kein gelungener Start in ein Buch ist! Der Leser wird aufgerüttelt und überrascht. Man muss einfach weiterlesen. Genau dieser Anreiz zum gebannten Weiterlesen fehlt so vielen Büchern. Wie anregend, dass es hier nicht der Fall ist.
Jedenfalls begeben sich besagte Lehrerin und einige Schüler kurze Zeit später auf eine Exkursion. Dort kommt es zu einem Buschfeuer und die Lehrerin bleibt als einzige verschollen. Und dann geht die Geschichte richtig los...
Nick und Marta, zwei der Schüler, beginnen eigene Nachforschungen anzustellen. Lassen Sie sich überraschen, was da noch kommt. Und was hat es eigentlich mit dem Panther auf sich?
Ein großes Lob muss ich auch für die Umschlag- und Buchgestaltung aussprechen - vorn wird man von gefährlichen Pantheraugen verfolgt und auf der Rückseite befinden sich Pantherspuren. Das wiederholt sich nochmals direkt auf dem Buch. Wahrhaft ein Hingucker!
Es handelt sich hierbei um einen Ökokrimi für Jugendliche. Auf den ersten Blick hört sich diese Kombination schon eigenartig an: Öko und dann noch Krimi - das soll spannend sein? Ja, das ist es! Außerdem lebt dieses Buch doch gerade von seinen einzigartigen Verknüpfungen.
© Daniela Möhrke, Leipzig, 20.03.2009