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Mit Bindfäden haben die Inkas ihre Steuereinnahmen gezählt, ein Teekessel brachte James Watt auf die Idee zu seiner Dampfmaschine, ein paar kleine Vögel inspirierten Charles Darwin zu seiner Evolutionstheorie - Wie man mit einem Bindfaden die Welt verändert erzählt von den scheinbar unwichtigen Dingen, von den Zufällen und Nebensächlichkeiten, die den Gang der Geschichte beeinflussten. Auf jeder Doppelseite greift dieses Buch einen besonderen Gegenstand heraus und weckt die Neugier auf Hintergründe und Zusammenhänge. Vom ersten Backstein der Sumerer bis zur Computermaus - dieses Buch macht Geschichte greifbar.…mehr

Produktbeschreibung
Mit Bindfäden haben die Inkas ihre Steuereinnahmen gezählt, ein Teekessel brachte James Watt auf die Idee zu seiner Dampfmaschine, ein paar kleine Vögel inspirierten Charles Darwin zu seiner Evolutionstheorie - Wie man mit einem Bindfaden die Welt verändert erzählt von den scheinbar unwichtigen Dingen, von den Zufällen und Nebensächlichkeiten, die den Gang der Geschichte beeinflussten. Auf jeder Doppelseite greift dieses Buch einen besonderen Gegenstand heraus und weckt die Neugier auf Hintergründe und Zusammenhänge. Vom ersten Backstein der Sumerer bis zur Computermaus - dieses Buch macht Geschichte greifbar.
Autorenporträt
Tim Cooke ist Autor und Lektor zahlreicher Sachbücher für Erwachsene und junge Leser zu historischen Themen. Seine Spezialgebiete sind das Mittelalter und die Geschichte Amerikas. Er lebt in London.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.09.2012

Produktives Chaos
In seinem ungewöhnlichen Sachbuch zeigt Tim Cooke
„Wie man mit einem Bindfaden die Welt verändert“
VON FRITZ GÖTTLER
Große Gestalten, aufregende Events der Geschichte sind in diesem Buch präsentiert. Historische Action, in pointierten Momentaufnahmen, in denen die politischen, sozialen, ökonomischen Bewegungen sichtbar werden. Die Dimension bleibt dabei immer gewahrt, der Blick zurück markiert immer auch die Distanz, in der das Vergangene für uns heute liegt. „Wenn du einen Taschenrechner hast“, heißt es etwa in dem Kapitel zur ersten Landung auf dem Mond, Neil Armstrongs „kleiner“ Schritt am 20. Juli 1969, „besitzt du einen Computer, der leistungsfähiger ist als die gesamte Ausrüstung der ersten Mondmission. Die Nasa-Wissenschaftler haben ihre Berechnungen zwar auch von Computern anstellen lassen, aber vieles machten sie noch auf die altmodische Art – mit Stift und Papier. Die Herausforderung bestand darin, eine Rakete etwa 38 000 Kilometer weit in den Weltraum zu feuern, die dann auch noch auf einem sich bewegenden Ziel landen musste.“
  Armstrong ist einer der letzten in der Reihe historischer Gestalten, die mit Pythagoras, König Midas, Kaiser Caligula begann, in Mittelalter und Neuzeit Eleonore von Aquitanien und Jeanne d’Arc immerhin als zwei wichtige Frauen vorstellt, darauf den Sturkopf Kolumbus und Petrus Stuyvesant – die Männer, die Amerika entdeckten und das spätere Manhattan bauten. In der Zeit der Industrialisierung und der Moderne stehen die Bemühungen um Wohlstand, Gerechtigkeit, Gesundheit, Gleichheit für alle im Mittelpunkt – aber ein Kapitel widmet sich auch der modernen Kunst: Kubismus, das Schwarze Quadrat, Jackson Pollock. Motto: Erneuere die Kunst . . . indem du Farbe verkleckst. Du brauchst: Plastikfolie, DIN-A3-Papier, flüssige Wandfarbe (verschiedene Töne), entspannte Eltern, Teppichreiniger (für den Notfall).
  Das Buch will Ordnung schaffen, versucht aus Vergangenheit Geschichte zu machen: „,Vergangenheit‘ ist ein gigantisches Durcheinander von Ereignissen, die verschiedene Leute zu verschiedenen Zeiten erlebt haben . . . ,Geschichte‘ ordnet die Vergangenheit, macht Erzählungen mit einem Anfang und einem Ende daraus. Geschichte versucht herauszufinden, was wichtig gewesen ist – und was nicht.“ Natürlich kann das Buch dieses Versprechen nicht einlösen, zum Glück. Immer wieder kommen Momente der Anarchie ins Spiel, das Chaos bleibt eine der größten Produktivkräfte: „Davon handelt dieses Buch . . . von Zeiten, in denen Geschichte ziemlich unvernünftig war.“
  Ein pragmatisches Buch, zwei Seiten sind jedem Thema gewidmet, mit plakativen Bildern, Grafiken, Schlagzeilen. Der Erzählstil ist assoziativ und frech, wie es sich für das Motto „Kleine Ursache, große Wirkung“ gehört, und manchmal wird er richtig tragikomisch: Bei der Osterinsel etwa, deren Einwohner sich so intensiv mit dem Aufstellen ihrer Moais – der berühmten steinernen Götterköpfe – beschäftigten, dass sie ihren Lebensunterhalt vernachläsigten. Motto: Zerstöre ein Land . . . indem du Statuen baust.“
  
Tim Cooke: Wie man mit einem Bindfaden die Welt verändert. Besondere Zufälle und andere Dinge, die Geschichte machten. Aus dem Englischen von André Mumot. Mit zahlreichen Illustrationen. Bloomsbury 2012. 96 Seiten, 16,90 Euro.
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