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Benutzername: 
Ardillas
Wohnort: 
Taunus

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 23.08.2024
Wildtriebe
Mank, Ute

Wildtriebe


schlecht

Das Buch handelt von drei Generationen, ihren verschiedenen Ansichten und Problemen und den allgegenwärtigen Problemen zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter.
An sich ein interessantes Thema mit unglaublich vielen Konfliktpunkten, die man hätte sehr schön herausarbeiten können.
Leider hat die Autorin zu 95% auf die wörtliche Rede verzichtet. Das macht es schwer, das Buch zu lesen, da einfach die Auflockerung zwischendurch fehlt. Es ist als lese man einen Bericht. Ich möchte aber einen Roman lesen, keine Zeitung. Deswegen fühlte ich mich nicht wohl mit dem Schreibstil.
Was auch unfassbar störend ist, sind die halben Sätze der Autorin. Sie hört mittendrin auf, weil der Leser weiß, wie es weitergeht. Natürlich erschließt sich das aus dem Kontext. Und natürlich kann man das mal machen. Wenn ich aber ständig nur halbe Sätze habe, stört auch das den Lesefluss.
Mein Fazit: ich würde kein Buch der Autorin mehr lesen.

Bewertung vom 02.09.2022
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


gut

Vorweg sollte gesagt werden, dass dieses Buch ein 2. Teil ist (zu Ein Teil von ihr). Allerdings kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen.

Andrea hat ihre Ausbildung zum Marshall geschafft. Gleich ihr erster Auftrag führt sie in die Heimat ihres Erzeugers, der mittlerweile im Gefängnis sitzt. Sie soll eine Richterin beschützen. Gleichzeitig versucht sie, einen 40 Jahre alten Mord aufzuklären, den eventuell ihr Erzeuger begangen haben könnte...

Andrea ist ein eher ruhiger Charakter, der in den unmöglichsten Situationen besonnen reagiert. Aber auch ein sehr nerviger Charakter, weil immer wieder so viele Unsicherheiten durchscheinen, dass der Leser irgendwann nur noch mit den Augen rollen kann. Im Laufe des Buches bekommt man immer mehr das Gefühl, dass Andrea wenig Ahnung hat, was genau sie da tut und warum. Schade! Im ersten Teil war sie wesentlich angenehmer.

Dieses Buch hat mir nicht gefallen. Es ist insgesamt sehr durcheinander. Mir fehlt die klare Linie. Und es ist unspektakulär. Der Schluss ist eher enttäuschend. Da quält man sich durch das Buch - da man von Slaugher eigentlich Spannung von der ersten Minute gewohnt ist - und muss dann enttäuscht feststellen, dass der Schluss das widerspiegelt, was das Buch schon nicht gehalten hat. Sollte es einen dritten Teil mit diesen Hauptfiguren geben, werde ich persönlich ihn nicht lesen. Aber das bezieht sich nur auf diese Reihe. Alles andere von Slaughter ist spannend und absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 20.03.2021
Mama allein zu Haus
Becker, Barbara;Soyke, Christiane

Mama allein zu Haus


gut

Die beiden Autorinnen haben mit absoluter Sicherheit aus dem Blickwinkel einer Mutter geschrieben, deren Kind/Kinder nach Jahren das Nest verlassen. Das ganze ist sehr realistisch und der Leser kann sich darin wiederfinden.
Was mich persönlich unsagbar genervt hat, ist, dass diese ganzen Erfahrungen, die die Kids während ihrer Zeit bei Mama und danach machen, einen nie endenden Geldsegen bedeuten muss.
Ein Kind aus der Mittelschicht wird diese Erfahrungen nicht machen können: Japan, Südamerika, mit Mama auf den Machu Picchu mit eigenem Führer, fürs Studium ne eigene Wohnung (natürlich nicht im Wohnheim) und so weiter. Vielen Dank für die Eindrücke, die die Autorinnen uns geben, aber die treffen nicht auf die Allgemeinheit zu. DAS kann man einem Kind nicht bieten.
Allerdings räume ich ein, dass man vor dem Kauf des Buches weiß, dass die Kinder, über die geschrieben wird, das Wort "Geldsorgen" nicht kennen.
Im Großen und Ganzen sind es allerdings drei sympathische Jungs, die hier beschrieben werden. Es macht manchmal Spaß, darüber zu lesen, aber meistens nervt es und ist sehr in die Länge gezogen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2021
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


weniger gut

Die Schwestern Lene und Emma lassen sich zur Kinderkrankenschwester ausbilden, und dass obwohl sie aus einem Waisenhaus stammen. Da das ganze in den Jahren 1911 und 1912 spielt, war es nicht üblich, Waisen auszubilden. Lene hegt sogar den Wunsch, Kinderärztin zu werden.

Die Figuren sind eher langweilig angelegt. Es gibt die sympathischen Schwestern, die niederträchtige Feindin, die keinem etwas gönnt und ständig eifersüchtig auf alles ist, den tollen Arzt, der trotz aller Umstände immer zu seiner Liebe steht, den betrügerischen Burschen, der nur Sex will (und selbstverständlich nicht durchschaut wird) und den väterlichen Freund, der immer mit Rat und Tat zur Seite steht.
Natürlich darf auch eine strenge, aber immer gerechte Vorgesetzte nicht fehlen. Alleine das ist schon langweilig, da das der Stoff ist, aus dem rund 80% der Bücher bestehen. Leider wird der Leser nirgendwo im ganzen Buch mal überrascht. Alles ist vorhersehbar. Zwischendurch wird man mit überflüssigen medizinischen Details gelangweilt, die den Leser in den seltensten Fällen interessieren oder auch nur relevant für den weiteren Verlauf des Romans sind.

Aber am meisten enttäuscht das Ende. Wäre wenigstens dort mal eine Überraschung gekommen. Aber nein, es ist das absolut typische und erwartete Ende, das ebenfalls 80% der Autoren gewählt hätten.

Fazit: ich kann den Roman nicht empfehlen und werde auch kein weiteres Buch der Autorin lesen.
Zwei Sterne gibt es dafür, dass es immer ein schwieriges Unterfangen ist, überhaupt einen Roman zu schreiben. Der Schreibstil an sich ist einfach und leicht zu lesen. Dafür den 2. Stern.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2012
Opfertod / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.1
Winter, Hanna

Opfertod / Kriminalpsychologin Lena Peters Bd.1


schlecht

In Berlin treibt ein Serienmörder sein Unwesen. Die Profilerin Lena Peters versucht, gemeinsam mit dem Ex-Bullen Wulf Belling diesen dingfest zu machen. Der Mörder verschleppt Frauen in seinen Keller und entfernt ihnen Körperteile. Dieses erleben die Frauen bei vollem Bewusstsein "dank" der Droge, die sie gespritzt bekommen.

Lena Peters: ein in meinen Augen eher langweiliger Charakter. Ohne bestimmte Zufälle hätte sie den Fall nicht gelöst. Ausserdem hat sie im ganzen Buch nicht ein Profil erstellt, sodass der Leser sich nicht mal ein Bild von ihren beruflichen Qualifikationen machen kann. Ihr "dunkles Geheimnis", auf das ständig hingewiesen wird, ist nicht wirklich sooo dunkel. Sie ist eine höchst unsichere Person.

Wulf Belling: gescheiterte Existenz. Hm. Sehe ich auch anders. Wäre er wirklich gescheitert, hätte Winter ihn etwas mehr heruntergekommen darstellen sollen. So ist er weder Alkoholiker, noch ungepflegt, noch mit sich und der Welt uneins. Sein dunkles Geheimnis kommt gar nicht an den Tag. Aber eventuell hebt Winter sich das für die Fortsetzung auf.

Das Buch ist in meinen Augen eher langweilig geschrieben. Es kommen viele unnütze Szenen vor, die mit der Handlung nichts zu tun haben und eher ablenken. Warum Winter den Nachbarn von Lena überhaupt so deutlich erwähnt, erschließt sich mir nicht. Ich hatte während des Lesens die ganze Zeit das Gefühl, ich lese ein Buch, dass jemand geschrieben hat, der seinen ersten eigenen Roman veröffentlicht, nicht jemand, der bereits mehrere (sehr gute) Bücher geschrieben hat.

Fazit: leider nicht zu empfehlen

Bewertung vom 31.12.2011
Winterstarre / Robert Walcher Bd.8
Rangnick, Joachim

Winterstarre / Robert Walcher Bd.8


schlecht

Meiner Meinung nach hält das Buch nicht, was die Leseprobe versprochen hat.

Winterstarre handelt von dem leider immer aktuellen Thema "Verbreitung eines Virus, um eigenen Impfstoff verkaufen zu können". Der Virus wird durch den Einsatz illegaler Arbeiter in der ganzen Welt verbreitet bzw. es wird versucht, ihn auf diesem Weg zu verbreiten. Unter anderem auch im Mägertal, wo Robert Walcher zuhause ist. Dieser deckt mit Kommisar Brunner die Machenschaften auf.

Zu den Charaktären:

Robert Walcher: er ist Journalist. Das schließt schon mal ein, dass er neugierig und beharrlich ist. Ansonsten ist er ein eher ruhiger Charakter, der das Leben durchaus genießen kann. Er ißt gerne und er bevorzugt guten Wein.

Kommisar Brunner: ein eher aufbrausender Charakter, der sich aber genauso schnell wieder beruhigt. Er steht komplett hinter seinem Fall und versucht auch gegen die Obrigkeit seine Ermittlungen aufrecht zu erhalten.

Der Marokaner Tarik: er ist zielstrebig, hat einen ungeheueren Überlebenswillen und ist gradlinig. Mutig stellt er sich sämtlichen Gefahren und ist für seine Kollegen da.



Die Umsetzung des doch recht interessanten Themas ist Rangnick meiner Meinung nach überhaupt nicht gelungen. Es ist teilweise sehr verwirrend. Das mag auch daran liegen, dass der Autor eher unwichtige Dinge ebenfalls beschreibt, sodass der Leser sich oft fragt, was genau das denn nun an dieser Stelle zu suchen hat, da der Inhalt völlig irrelevant für den weiteren Verlauf ist. Der Untertitel "Ein neuer Fall für Rober Walcher" ist ziemlich weit hergeholt. Denn aufgeklärt wird der Fall nicht von Robert Walcher, sondern von sehr vielen Zufällen ohne die niemand jemals diesen Fall auch nur bemerkt hätte. Und manche Zusammenhänge sind mir bis heute nicht klar. Auch finde ich es eher störend, dass alle 3 bis 4 Seiten eine neue Kapitelüberschrift anfängt. Das stört eher den Lesefluss als das es hilfreich wäre.

Fazit: Das war mein erstes und letztes Buch von Joachim Rangnick.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2011
Die Bucht des grünen Mondes
Beto, Isabel

Die Bucht des grünen Mondes


ausgezeichnet

WOW! Dieses Buch kann man kaum aus der Hand legen.

Zum Inhalt: Amely wird Ende des 19.Jahrhundets von ihrem Vater aus Berlin nach Manaus am Amazonas verheiratet. Kilian ist nicht nur wesentlich älter als sie, sondern auch reich, dekadent und brutal. Die bis dato behütete Amely kommt in eine für sie völlig fremde Welt, in der sie einfach vor allem Angst hat; sei es der Schrei eines Vogels, der Leib einer Schlange oder eine Ameise. Nicht lange nach ihrer Ankuft trift sie auf den geheimnisvollen Felipe da Silva, der sie von Anfang an fasziniert. Auch er ist ihr nicht abgeneigt. Doch gleichzeitig ist er die linke Hand des Kautschukbarons Kilian Wittstock und seinem Arbeitgeber ergeben. Darf er dann dessen Frau begehren? Eines Tages gerät Amely durch unglückliche Umstände in die Gewalt von "Ava", den Ureinwohnern des Amazonas. Und dort beginnt ihr eigentliches Leben erst...

Die Charaktäre:

Amely ist ein verschüchtertes, verwöhntes Mädchen, das unfreiwillig in ein neues Leben gestoßen wird. Zuerst zerbricht sie daran, dann wächst sie daran. Amely ist eine Person, die einem am Anfang leid tut, in der Mitte weckt sie Mitgefühl und am Ende erfreut man sich daran, dass sie eine Frau geworden ist. Sie ist ein interessanter Charakter, der im Laufe des Buches zu großer Reife wächst.

Kilian Wittstock ist ein ungehobelter, arroganter und brutaler Mensch. Dieser Charakter ist von Anfang bis Ende komplett gleich. Er hat weder Höhen noch Tiefen. Er ist am Ende so wie er auch am Anfang war. Durchschaubar bis zuletzt. Aber passend zu dieser Figur.

Felipe da Silva weckt am Anfang sehr viel Sympathie, auch wenn man sich manchmal fragt, was diese Handlung nun wieder soll (so z.B. als er Amely mit in den Hafen nimmt). Im Gegensatz zu Amely entwickelt Felipe sich im Laufe des Buches zu einem eher fiesen und gemeinen Menschen, der nicht mehr das kleinste bisschen Sympathie erhält. Trotz allem macht er das Buch sehr spannend. Ein Mensch wie Felipe darf auf keinen Fall fehlen.

Aymáho ist der wahrscheinlich interessanteste Charakter. Obwohl auch er sich im kompletten Buch nicht grundlegend verändert. Er ist aufrichtig, mutig und intelligent. Das ist er am Anfang und das ist er auch am Schluß. Grade das macht ihn so sympathisch. Man beneidet beim Lesen Amely, die Zeit mit ihm verbringen darf.

Es gibt noch weitaus mehr Charaktäre, die erwähnenswert wären (Bärbel, Maria, Oliveira, Madam Ferreira...), aber diese vier bilden den Haupterzählstrang.

Zum Buch:

Isabel Beto schreibt flüssig, interessant und bildhaft. Man kann sich den Regenwald direkt vorstellen. Man glaubt, das Rascheln der Blätter zu hören, das Krokodil, das durchs Wasser gleitet und die Affen, die hoch oben auf den Bäumen Krach machen. Obwohl sie manchmal im Buch ein wenig zu schnell ist (es gibt ein paar Szenen, bei denen man das Gefühl hat, Beto hätte vergessen, aufzuschreiben, was sie eigentlich dachte; so macht einiges nicht immer Sinn), ist es ein grandioses Buch, das zu lesen sehr kurzweilig war. Wenn man von dem einen oder anderen Fauxpas absieht (warum muss das komplette Vater Unser auf portugiesich im Buch zitiert werden), ist es eines der lesenswertesten Bücher des Jahres.

Fazit: Wer anfängt, es zu lesen, wird es schwer wieder weglegen können.

Bewertung vom 26.10.2011
Tabu
Hill, Casey

Tabu


ausgezeichnet

Erstmal vorweg: ich hoffe, Casey Hill schreibt schon am 2. Band, denn ich kann es kaum erwarten.

Zum Inhalt: Reilly Steel, erfolgreiche CSI Spezialistin, geht nach Dublin und nimmt dort einen Job in der Forensik an. Grund ist ihr Vater, der in Dublin lebt. Sie möchte näher bei ihm sein. Kaum in Dublin angekommen, gerät sie mitten in eine spektakuläre Mordserie. Ein Serienmörder stellt die Werke Sigmund Freuds nach. Reilly und die Detektives Delaney und Kennedy haben nicht viel Zeit, alles aufzuklären, denn der Mörder mordet in immer kürzeren Abständen. Und er hat es auf Reilly abgesehen...

Dieses Buch hat alles, was es haben muss. Eine beginnende Romanze, hervorragend recherchierte Details bezüglich der Forensik, ein klasse forensisches Team, das erst noch zuzsammenwachsen muss, einen Mörder, den man erst im letzten Drittel wirklich erkennt. Der Schreibstil ist flüssig, leicht zu lesen und verständlich. Man kommt auch nach längerer Pause immer wieder in das Geschehen rein, ohne groß überlegen zu müssen, wer nochmal wer war.

Die Charaktäre sind klasse rausgearbeitet: Reilly stellt man sich als große Blondine vor, die sehr pragmatisch an alles herangeht. Sie ist kühl, fast ein wenig unnahbar, was bei ihrer Vergangenheit total verständlich ist. Dennoch hat sie einen hervorragenden Humor und lässt sich auch in einer Männerwelt nicht die Butter vom Brot nehmen.

Chris Delaney ist offen für Neuerungen, ruhig und angenehm in seinem Auftreten. Er ist eher der Typ, der nachdenkt bevor er handelt. Casey Hill hat den Charakter ein wenig rätselhaft dargestellt. Was genau mit seinen gelegentlichen Schwächeanfällen los ist, bleibt offen. Aber da eine ganze Reihe zu Reilly Steel geplant ist, wird man das sicher noch erfahren.

Der beste Charakter, meiner Meinung nach, ist allerdings Kennedy. Noch von der alten Schule ist er skeptisch gegenüber forensischen Beweisen. Er ist laut, sagt was er denkt und sehr spontan. Aber eben auch in der Lage einzugestehen, wenn er sich mal irrt. Einfach ein klasse Typ.

Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass tatsächlich erst so nach und nach sämtliche Tragweiten der einzelnen Morde rausgearbeitet werden. Es kommen immer wieder neue Aspekte hinzu. Wenn Reilly auch recht schnell begreit, dass Freud eine gewisse Rolle bei allen Morden spielt, so deckt sie doch jedesmal wieder einen neuen Aspekt auf. Beim Lesen hat man ständig "Aha-Effekte". Das unterscheidet dieses Buch ganz erheblich von anderen Thrillern, bei denen man nach den ersten zwei-drei Morden eigentlich schon immer alles weiß.

Fazit: Auf jeden Fall ein Muß für Thriller-Fans. Das Duo Casey Hill sind die neuen Karin Slaugher. Gigantisch gut. Zu vergleichen mit der Tony Hill Reihe von Val McDermid und der Sara Linton-Reihe von Karin Slaugher.

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