Finstere Orte

ausgezeichnet

Inhalt:

Die 7-jährige Libby überlebt schwer traumatisiert ein Familienmassaker, dem ihre Mutter und ihre 2 Schwestern zum Opfer fallen. Der mutmaßliche Mörder der Familientragödie ist ihr Bruder Ben, der nun seine Gefängnisstraße absitzt. Libby wächst bei ihrer Tante und in Pflegefamilien auf, bekommt aber ihr Leben nicht richtig in den Griff. Eine Wendung erfährt sie erst, als die Spendengelder von denen sie lebt langsam zur Neige gehen und sie das Angebot eines Clubs annimmt, der sich mit scheinbar unaufgelösten Kriminalfällen beschäftigt. Sie entschließt sich, da sie Geld dafür bekommt, Kontakt mit ihrem Bruder im Gefängnis aufzunehmen und so fängt Libby langsam an, sich der Vergangenheit zu stellen.

Meine Meinung:

Der Thriller wird aus Sicht von Ben Day (dem mutmaßlichen Mörder), von Patty Day (der Mutter) und auch auch Sicht von Libby (der Überlebenden des Massakers) beschrieben. Gillian Flynn lässt so den Leser nochmal den Tag des Verbrechens Revue passieren und man bekommt Einblicke in das Leben und die Denk- und Sichtweise der Beteiligten. Die Autorin versteht es die Spannung kontinuierlich von Kapitel zu Kapitel zu steigern. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die schwierigen Lebensumstände der Protagonisten sind detailliert und nachvollziebar beschrieben. Die Handlung ist spannend, sehr bewegend, teilweise recht düster und melancholisch und war zu jeder Zeit nachvollziebar und stimmig. Der Thriller hat mich in seiner Gesamtheit fasziniert, das beste Buch, das ich seit langer Zeit gelesen habe.

10 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Toter Mann / Erik Winter Bd.9 (5 Audio-CDs)

sehr gut

Das Hörbuch wird von Boris Aljinovic und Antje Westermann gelesen. Durch das geschickte Zusammenspiel der beiden Leser wird die Handlung schnell klar. Das Hörbuch ist recht spannend inszeniert und hält den Spannungsbogen bis zum Ende aufrecht. Aljinovic und Westermann überzeugen durch ihre sprachliche Vielfältigkeit und die veränderten Stimmlagen. Leider weist das Hörbuch sehr viele Handlungsstränge auf, die nur bei sehr genauem Hinhören gezielt miteinander verknüpft werden können. Das Hörbuch fordert die Konzentration des Hörers komplett, hier ist ein Nebenbeihören nicht möglich. Aber wenn man sich auf das Hörbuch voll und ganz einlässt ist es auf jeden Fall empfehlenswert, weil es nicht nur ein Krimi ist, sondern auch Gefühle und Stimmungen mit einfängt, denn die beiden Leser bringen die Melancholie und die düstere Stimmung des Krimis gezielt auf den Punkt. Ansonsten ist die Handlung schlüssig und verständlich, ein etwas eigenwilliger aber gut gemachter Krimi. Aljinovic und Westermann tragen sehr viel dazu bei, dass Ake Edwardsons Krimi zum Hörerlebnis wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Die Totgesagten / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.4

ausgezeichnet

Camilla Läckbergs Kriminalroman ist sehr geschickt aufgebaut. Er pendelt in den einzelnen Kapiteln zwischen mehreren Schauplätzen und Nebenschauplätzen hin und her, dies macht den Roman aus. An der spannensten Stelle schwenkt die Autorin aufs nächste Thema, diese Verwirrung hält die Spannung bis zur Mitte des letzten Kapitels aufrecht. Die einzelnen Puzzleteile fügen sich nur langsam ineinander, bis sie am Ende alle miteinander einen realistischen Zusammenhang ergeben. Zu keiner Zeit kann man auch nur annähernd darauf kommen, wie der Krimi ausgeht. Die Autorin baut die Spannung sehr gezielt auf. Der Schreibstil ist schön flüssig und absolut fesselnd.

Alle sieben Wellen

ausgezeichnet

Emmi und Leo - Das Spiel der Worte
Endlich ist Leo Leike zurück aus Boston und antwortet Emmi Rothner wieder auf ihre e-mails. Dort wo "Gut gegen Nordwind" aufgehört hat, fängt "Alle sieben Wellen" an. Ein Meisterwerk des Wortspiels. Emmi und Leo schreiben sich e-mails voller Gefühle, Emotion, Hoffnung, Sehnsucht, sie drücken schriftlich ihre Wünsche und Gedanken aus, die sie sich von Angesicht zu Angesicht nie zu sagen gewagt hätten. Diese virtuelle Verbundenheit der beiden zieht sich durch das gesamte Buch, ohne auch nur eine Sekunde langweilig zu werden. Man taucht beim Lesen mit Emmi und Leo in eine völlig andere Welt ein und kann nicht mehr aufhören zu lesen. Es ist wie ein Sog, noch eine e-mail lesen und noch eine und noch eine, bis das Buch durchgelesen ist. Alle hoffunungslosen Romantiker werden diesen Roman einfach lieben.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Die Stunde, in der ich zu glauben begann

sehr gut

Auf der Suche nach der eigenen Identität
Wally Lamb beschreibt in seinem Roman sehr eindrucksvoll das bewegte Leben von Caelum Quirk und seiner Frau Maureen. Beide arbeiten an der Columbine Highschool. Während Caelum sich gerade um den Nachlass seiner verstorbenen Tante kümmert, überlebt Maureen schwer traumatisiert das Schulmassaker an der Highschool von Littleton. Maureen findet nur langsam ins Leben zurück. Schließlich wagen sie einen Neuanfang in Connecticut auf der Farm auf der Caelum aufwuchs. Als alles langsam besser zu werden scheint, verursacht Maureen unter Medikamenteneinfluss einen tödlichen Verkehrsunfall und wird zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. In diesem Roman ist sehr viel Gefühl, Emotion, Hoffnung, Wut und Trauer sehr anschaulich beschrieben. Ein Buch, das ich nur sehr schwer aus der Hand legen konnte und das mich im Nachhinein immer noch beschäftigt.