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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sandra
Wohnort: 
Rüsselsheim

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 21.07.2010
Die Hure des Kaisers
Quinn, Kate

Die Hure des Kaisers


ausgezeichnet

Intrigantes altes Rom.

Inhalt:
Rom im Jahre 81 nach Christus: Thea - eine jüdische Sklavin in Diensten der edlen Herrin Lepida Pollia besucht mit der hohen Dame die Gladiatoren Spiele im Kolosseum. Angewidert von der unmenschlichen Brutalität und dem fürchterlichen Blutvergießen versucht sie, den Tag irgendwie durchzustehen. An diesem Tag erblickt sie auch das erste Mal einen neuen Gladiatoren in der Arena: Es handelt sich um den sogenannten „Barbaren“ – mit richtigen Namen Arius. Dieser soll in Kürze der Kämpfer überhaupt werden – erhaben über seine Opfer, unschlagbar und unsterblich – ein Gott in der Arena.

Natürlich wirft die intrigante und hochnäsige Lepida Pollia sofort ein Auge auf den neuen stattlichen Hünen. Jedoch findet die Liebe ihren eigenen Weg und bringt Arius und Thea zueinander. Beide sind so glücklich wie nie zuvor in ihrem Leben, bis Lepida es schafft, die beiden auseinander zu führen und aus den Augen zu verlieren. Thea findet sich als billige Hure in einem Bordell weit entfernt von Rom wieder – verzweifelt, verarmt und mit dem Kind von Arius unter dem Herzen. Arius fristet sein weiteres Dasein als Gladiator mit dem Wissen, dass Thea tot sein müsse.

Jedoch meint es das Schicksal gut mit der jungen Jüdin und bringt sie als Sängerin in einen guten Haushalt. Von hier an beginnt ein unglaublicher Aufstieg, der sie bis in die Gemächer des Kaisers führt. Hier soll für sie jedoch erst die Hölle ihres Lebens beginnen …

Als Lepida Pollia davon erfährt, dass ihre ehemalige Sklavin ihr schon wieder ein Ziel verstellt hat greift sie zu allen erdenklichen Mitteln um die Gunst des Kaisers auf sich zu ziehen. Sie spinnt Intrigen, von ungeahnten Ausmaßen …

Meine Meinung:
Ich finde das Buch sehr gelungen und konnte es auch nachdem ich erstmal mit dem Lesen anfing kaum aus den Händen legen. Ort und Zeit des Geschehens sind sehr interessant. Man kann richtig schön im alten Rom schwelgen und fühlt sich der Handlung und den Personen sehr nahe. Thea und Arius sind herzensgute Menschen mit denen ich sehr mitgefiebert und ihnen alles Glück der Welt gewünscht habe. Grundsätzlich fand ich die gesamte Geschichte bildlich sehr gut dargestellt. Besonders die eingebildete Lepida mochte ich das ein oder andere Mal gerne selber in die Finger bekommen. Die Story hat mir das alte Rom mit all seinen Facetten sehr nahe gebracht.

Weitere Werke von Kate Quinn würde ich ohne Weiteres gerne lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2010
Mission Hydra
Robinson, Jeremy

Mission Hydra


ausgezeichnet

Das Geschäft mit der ewigen Jugend.

Inhalt:
Todd Maddox, Wissenschaftler und Genetik-Genie, ergreift die Chance seines Lebens: Er nimmt einen Job bei Manifold und seinem Boss Richard Ridley an. Dieser verspricht ihm Ruhm und Ehre und vor allen Dingen ein dickes Bankkonto. Voraussetzung ist, dass Maddox Ridley dazu verhilft, den Durchbruch in der Genetik schlicht weg zu schaffen: Die Regeneration der Menschen von Verletzungen und Krankheiten – kurz gesagt, die ewige Jugend. Die ganze Welt giert nach dieser Errungenschaft und Manifold steht kurz davor. Das letzte Puzzleteil liefert ein Wesen der griechischen Mythologie: Die Hydra, ein 9-köpfiges schlangenähnliches Wesen, dessen mittlerer Kopf unsterblich ist. Und genau die DNA dieses Kopfes benötigt Ridley für sein Vorhaben.

Kurze Zeit später wird der Archäologe und Wissenschaftler George Pierce in die peruanische Wüste gerufen um eine Inschrift eines antiken Fundes zu entziffern. Pierce kommt zu dem Ergebnis, dass es sich bei dem Fund um eine Sensation handelt. Tief unter der Erde macht er eine grausame Entdeckung: Mumifizierte Körper von Männer, Frauen und Kindern und ein felsbrocken-ähnliches Etwas. Fast gleichzeitig wird die Ausgrabungsstätte von vermummten Männern überfallen, das Artefakt gestohlen und Pierce entführt.

Bei dem Artefakt handelt es sich um den von Herkules zur damaligen Zeit vergrabenen Kopf der Hydra und somit dem Schlüssel für die Veränderung der menschlichen Zukunft. Und sie gelangt in die Hände von Richard Ridley, der die Macht über die gesamte Menschheit erlangen will.

Für diese brenzligen Situationen zuständig ist die Spezialeinheit Delta, die sofort auf den Plan gerufen wird. Eine Odysee nach der Jagd auf den Kopf der Hydra beginnt und fordert viele Menschenopfer, denn Ridley macht vor nichts halt um seine Vision in die Tat umzusetzen …

Meine Meinung:
Als erstes ist glaube ich zu sagen, dass dieses Buch nichts für Zartbesaitete Leser ist. Teilweise geht es in Sachen Gemetzel, Blut und Leichen doch ganz schön zur Sache. Aber mich als eingefleischten Thriller-Fan schockt das natürlich nicht J Ich muss sagen, dass mir der Roman doch sehr gut gefallen hat. Irgendwie wurde der wissenschaftliche Aspekt gut mit Horror und Spannung durchsetzt. Auch die Legende um Herkules und die Hydra fand ich sehr interessant und gut eingebracht. Gut, es handelt sich bei „Mission Hydra“ schon um einen Reißer-Roman, der nicht sehr anspruchsvoll gehalten und für Tiefgrund nicht wirklich Zeit gelassen hat, aber auch so was lese ich gerne. Mit ein paar Wörtern gesagt bezeichne ich dieses Buch als: spannend, flüssig und einen Pageturner.

Bewertung vom 06.04.2010
Hochsaison / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.2
Maurer, Jörg

Hochsaison / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

„Der Berg ruft …!“

Im schönen Bayrischen Land geschieht beim Neujahrsspringen vor den Augen der Masse der alljährlich anwesenden Skisprung-Fans und der Haute Couture des Sportes sowie des prominenten öffentlichen Lebens ein „Unfall“: Der Skispringer Ake Sorensen kommt kurz nach dem Absprung ins Trudeln und stürzt schwer. Schwer verletzt wird er ins Krankenhaus gebracht – seine Überlebenschancen sind sehr gering. Die Skisprung-Elite und die Bewohner der austragenden Gemeinde sind entsetzt. Schließlich sollen doch die olympischen Spiele 2018 hier ausgetragen werden … Doch handelt es sich bei dem Sturz wirklich um einen unglücklichen Unfall oder sind hier fremde Finger im Spiel? Kommissar Jennerwein wird mit der Klärung beauftragt. Schnell kommt man zu dem Schluss, dass Sorensen rein gar nicht aus eigenem Unvermögen gestürzt ist, sondern dass auf ihn geschossen worden ist und er somit das Gleichgewicht verlor. Und dessen nicht genug kommt es im Verlauf der nächsten Tage und Wochen sogar zu noch mehr Anschlägen, die die Truppe um Jennerwein vor allerhand Rätsel stellt. Was bezweckt der Attentäter und stammen die Anschläge aus ein und derselben Hand? Es sieht danach aus, da der mutmaßliche Täter Briefe an Jennerwein schreibt und seine Taten ankündigt. Allerdings gibt es da noch die 2 bzw. zunächst 3 mysteriösen Gestalten mit asiatischem Aussehen: Wong und Shan. Denn der Anschlag auf der Ski-Schanze geht auf deren Konto. Sie haben einen Auftrag: Die olympischen Winterspiele sollen in Choyang stattfinden – koste es was es wolle … Na, das kann ja heiter werden … Kommissar Hubertus Jennerwein und seine Kollegen von der Ortspolizei stehen vor einiger äußerst kniffligen Aufgabe.

Mensch, dieses Buch ist mal wirklich als herzerfrischend zu bezeichnen. Zunächst war ich ja etwas skeptisch aufgrund der vielen bayrischen Ausdrücke und typischen Namen. Jedoch kam ich dann im Verlaufe des Buches gar nicht mehr aus dem Schmunzeln heraus. Der Schreibstil ist super witzig und doch ist immer für Spannung gesorgt und ein doch ernst zunehmender Handlungsstrang deutlich geworden. Man fühlt sich mitten in der Geschichte zwischen urtypischen Gestalten und bösen asiatischen Meuchelmördern. Ganz toll. Ich vergebe volle Punktzahl und werde mir auf jeden Fall den 1. Fall von Jennerwein zu Gemüte führen müssen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2010
Der Kuss des Engels
Lukas, Sarah

Der Kuss des Engels


ausgezeichnet

Gottes „Werkzeuge“ oder „Von Engeln und Dämonen“

Sophie Bachmann verliert ihre große Liebe bei einem ehrenamtlichen Ärzteeinsatz in Kolumbien: Rafael wird von Rebellen im Dschungel erschossen. Sophie´s Welt bricht in sich zusammen. Ihr Leben ist nicht mehr lebenswert und sie beschließt der Qual ein Ende zu bereiten und sich in Paris von einer Brücke zu stürzen. Dann wäre sie wieder vereint mit Ihrem geliebten Rafe. Kurz vor dem Absprung von der Brücke fährt unter ihr ein Restaurantschiff hindurch und ihm Schein einer aufflackernden Zigarette sieht sie einen Mann, dessen Gesicht sie erstarren lässt: Es muss Rafael sein. Aber wie es das möglich? Rafe ist tot und sie selber hat ihn beerdigt. Sophie rennt dem Schiff hinterher und verliert die Spur. Erschöpft und voller Zweifel begibt sie sich zurück in ihre Wohnung und versucht ihrer Vermieterin klar zu machen, was passiert ist. Natürlich wird sie nicht ernst genommen. Kurze Zeit später lernt Sie Jean kennen, der ihr weismachen will, dass er das Geheimnis um den Mann, den Sophie gesehen hat, lüften kann: Er erzählt Sophie, dass es sich bei dem vermeintlichen Rafe um einen gefallenen Engel handelt, der von Gott auf die Erde verwiesen wurde, weil er sich gegen ihn gestellt hat. Er warnt Sophie vor dem Engel, der sehr gefährlich für die junge Frau werden würde.

Für Sophie beginnt nun ein Spießrutenlauf zwischen Hoffen und Bangen, zwischen der verbotenen Liebe und der Gefahr. Sie wünscht sich so sehr, dass es sich um einen Irrtum handelt bzw. das Rafe Gnade vor Gott erhält und wieder als Engel in den Himmel darf. Hierfür setzt sie sogar ihr Leben aufs Spiel …

Für mich war dieses Buch von A-Z ein Wohlgenuss: Beim Cover fing es, dann die wunderschönen Verzierungen am Anfang eines jeden Kapitels und als i-Tüpfelchen das Lesebändchen. Wirklich schön. Natürlich standen der Inhalt und die Geschichte um Sophie und ihrem gefallen Engel dem in nichts nach. Ich bin normaler weise kein Fantasy-Fan, aber hier kann man wirklich von der Ausnahme von der Regel sprechen. Könnte auch daran liegen, dass es dieses Mal nicht wieder mal um Vampire geht. Ich vergebe für das Buch und auch die sehr bildhaft dargestellte Schreibweise der Autorin volle Punktzahl und hoffe auf ein neues Werk.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2010
Dunkelziffer
Dahl, Arne

Dunkelziffer


schlecht

Was passierte mit Emily Flodberg?

Zum Inhalt:
Auf einer Klassenfahrt einer 7. Klasse in einem kleinen Dorf in Schweden, mitten zwischen Wäldern und Bauerngehöften, verschwindet die 14-jährige Emily Flodberg spurlos. Da in der Umgebung 3 bekannte und abgestrafte Pädophile leben und außerdem Fahrzeuge mit litauischen Kennzeichen aufgetaucht sind geht man von einer Entführung des Mädchens aus. Auf den Plan tritt das A-Team – eine Sondereinheit der schwedischen Polizei. Das Team um Kerstin Holm muss das Geheimnis von Emiliy´s Verschwinden lösen und die Puzzleteile von weiteren Vorkommnissen (ein Toter auf einer Parkbank und das Rätsel um ein mysteriöses Skelett) zusammenfügen. Es scheint, als ob alles seinen Ursprung im Internet nimmt und Emily gar nicht das unschuldige kleine Mädchen ist, für das man sie hält …

Meine Meinung:
Ich werde mich bemühen keine Vorurteile bezüglich skandinavischen Krimis mit einzubringen, jedoch hat mich dieser Roman diesem Genre nicht wirklich näher gebracht. Ganz im Gegenteil: Von den ersten Seiten noch positiv überrascht – die Story las sich nicht schlecht an: ein verschwundenes Mädchen, Pädophile Triebtäter und internationale kriminelle Ringe – wurde ich im Laufe des Buches doch wieder auf den Teppich gebracht. Ich kann mir nicht helfen, aber wieder hat mich diese typisch verworrene und undurchsichtige Handlung abgeschreckt und mir die Leselaune verdorben. Dazu kam, meiner Meinung nach wirklich störend und fast schon ein bisschen nervend, diese unheimliche Anzahl an verschiedenen Personen, die immer wieder ins Spiel kamen. Da habe ich ganz schnell den Durchblick verloren. Zumal die Charaktere nur angerissen worden sind und man dann mit einem Fragezeichen auf dem Kopf zurück gelassen worden ist. Vielleicht liegt dies aber auch daran, dass ich den 1. Teil des A-Teams nicht gelesen habe. Im Großen und Ganzen kann ich folgendes sagen: Story gut – Abhandlung weniger gut.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2010
Alles Fleisch ist Gras
Mähr, Christian

Alles Fleisch ist Gras


sehr gut

„Alles Glück kehre ein, wo die freien Schöffen sein.“

… „Ja, Verschwinden ist die adäquate Weise des Umgangs mit diesen Individuen. Oder was empfiehlst du den Bürgern bezüglich fauler Eier? Einfrieren?“ …

Dieser Satz gibt Auskunft über die gesamte Handlung in diesem Buch:

Inhalt:
Der Laborant Roland Mathis erwischt seinen Vorgesetzten Anton Galba mit der ebenfalls im Labor angestellten Helga Sieber auf einem Hochstand im Wald bei einem Schäferstündchen. Mathis, rassistisch veranlagt und sich dazu bestimmt sehend, die Rassenmischung aufzuhalten (Galba mit seinem slawischen Namen und die germanische Helga Sieber – diese Vereinigung gilt es zu unterbinden) beschließt er Galba mit den im Wald geschossenen Fotos zu erpressen und verlangt, das Verhältnis mit der Sieber sofort zu beenden. Es kommt zu einem Streit und einem Handgemenge. Galba gibt Mathis einen Stoß und dieser fällt unglücklicherweise die Treppe herunter und ist sofort tot. Voller Panik beschließt Galba die Leiche in den Häcksler im Gärturm des ARA (Abwasserreinigungsanlage Dornbirn – Arbeitsplatz von Galba und Mathis) zu schmeißen. Mathis ist damit spurlos verschwunden – zerhackt in tausenden von Einzelteile und nicht mehr nachweisbar.

Nathanael Weiß, Chefinspektor der Polizei Dornbirn und ehemaliger Schulfreund von Anton Galba nimmt die Ermittlungen im Fall Mathis auf. Schnell findet er heraus, dass Mathis Galba mit Fotos einer Fremdaffaire erpresst hat und Galba ihn daraufhin beseitigen musste. Jedoch anstatt Galba das Verbrechen nachzuweisen und ihn vor Gericht zu bringen nutzt Weiß die Gelegenheit für seine Zwecke aus. Er hat Anton Galba in der Hand. Weiß beschließt, die Kleinstadt Dornbirn zu „säubern“. Verbrecher und gewalttätige Bürger sollen per Selbstjustiz von Weiß erledigt werden und Galba hilft dabei die Leichen im Gärturm verschwinden zu lassen. Weiß hat seine Bestimmung gefunden und findet sogar eine Partnerin, die die gleichen Ziele verfolgt und sich ihm anschließt. Galba jedoch wird immer panischer und versucht mit allen Mitteln dem Morden Einhalt zu gebieten. Da er jedoch darauf bedacht sein muss, dass sein eigener Mord nicht ans Licht kommt ist er Weiß und der unbekannten Frau ausgeliefert und muss gute Miene zum wahrlich bösen Spiel machen …

Meine Meinung:
Zunächst etwas skeptisch war ich am Ende des Buches doch begeistert von dieser Geschichte. Auf abgrundtief böse Art und Weise schildert Christian Mähr die mörderischen Begebenheiten in der Kleinstadt Dornbirn. Unglaublich was sich der seelenruhigen idyllischen Umgebung abspielt. Weiß und auch seine Partnerin scheinen absolut verrückt geworden zu sein – Galba erscheint einfach nur mitleiderregend obwohl ja eigentlich selbst schuld an der ganzen Misere. Schlag auf Schlag wirft der Autor einem die grausamen aber manchmal auch zum schmunzeln anregenden Brocken vor die Füße. Man kommt nicht zur Ruhe und so ist das Buch nicht so einfach wieder aus der Hand zu legen. Sehr makaber und keine leichte Kost aber absolut lesens- und empfehlenswert. Jeder hat eine dunkle Seite und besonders diese versucht der Autor beim Leser heraus zu kitzeln. Ich will mehr von Christian Mähr …

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.01.2010
Totenpfad / Ruth Galloway Bd.1
Griffiths, Elly

Totenpfad / Ruth Galloway Bd.1


sehr gut

Opferrituale in der Eisenzeit.

Ruth Galloway ist Archäologin und unterrichtet an der Universität von Norfolk. Sie lebt einsam in der Nähe eines Salzmoores – nur zusammen mit ihren Katzen und 2 mehr oder weniger merkwürdigen Nachbarn: David, der Vogelschutzwart im Salzmoor und die Wochenendhausbesitzer Sammy und Ed, die nur einige Zeit im Jahr in ihrem Feriendomizil abseits der großen Stadt verbringen. Ruth steht kurz vor der magischen 40er-Grenze, ist alleinstehend, ein bisschen zu füllig, kinderlos und Katzenmama. Nicht selten treibt sie dieses neben den ständigen Vorwürfen ihrer Mutter zu Selbstmitleid. Doch eigentlich ist sie glücklich in ihrer abgeschiedenen Einsamkeit – zufrieden mit der Stille und Geborgenheit der doch eigentlich so unwirtlichen Umgebung.

Eines Tages wird sie in der Uni von Detective Chief Inspector Harry Nelson aufgesucht, der sie darum bittet, der Polizei fachlich bei dem Auffinden einer Leiche im Salzmoor zu unterstützen. Harry Nelson erscheint Ruth ein ungehobelter unfreundlicher typischer Polizist. Ruth hilft ihm und datiert die gefundene Leiche in die Eisenzeit. Dieses enttäuscht Nelson, da der Detective seit mehreren Jahren auf der Suche des entführten Mädchens Lucy Downey ist und sein Lebensinhalt aus nichts anderem besteht als Lucy zu finden bzw. ihren Eltern endlich Gewissheit zu verschaffen auch wenn das Mädchen längst tot sein mag. Nelson bekommt seit der Entführung grausame Briefe in denen auf verschlungene und grausame Weise beschrieben werden soll wie er Lucy finden soll.

Kurze Zeit später wird wieder ein Mädchen entführt. Ruth steigt immer tiefer in die Ermittlungen ein und wird selbst zur Zielscheibe grausamer Machenschaften. Besteht eine Verbindung zwischen ihr, den verschwundenen Mädchen und der Eisenzeitleiche? Die Ereignisse überschlagen sich als Ruth´ Exmann und ihr ehemaliger Professor in Norfolk eintreffen. Die Geschehnisse brechen auf Ruth herab. Wem kann sie trauen?

Die Autorin versteht es mit ihrem Roman wirklich gut den Leser zu fesseln. Mir hat besonders die düstere Stimmung, die auch sehr gut durch die sehr anschauliche Beschreibung der Landschaft und Umgebung verdeutlicht wird. Ruth als Hauptperson erscheint sympathisch wenn auch manchmal zu sehr bemitleidenswert. Je weiter man im Buch fortschreitet desto spannender wird die Story. Man fiebert mit DCI Nelson und wünscht ihm von ganzem Herzen, dass er die Mädchen findet und endlich Ruhe im Fall Lucy Downey erfährt. Das Buch war zwar sehr kurz aber ich denke, dass das genau richtig für den Spannungsbogen war. Es kommt keinerlei Langeweile auf. Das Einzige, was ein bisschen genervt hat, war das übermäßige „Bullshit“ von Nelson. Aber das tut meiner guten Meinung dieses Romans keinen Abbruch.

Bewertung vom 14.12.2009
Mittwinternacht / Ein Merrily-Watkins-Mystery Bd.2
Rickman, Phil

Mittwinternacht / Ein Merrily-Watkins-Mystery Bd.2


sehr gut

Merrily´s Kampf gegen das wahrhaft Böse.

Inhalt:
Merrily Watkins in Pfarrerin in Hereford – einer kleinen Stadt nordwestlich vom Gloucester. Vom derzeitigen Bischof Michael – genannt Mick – Hunter, einem charmanten und sehr modernen mehr politisch als geistlich motivierten Kirchenmann wird sie gebeten, ja man kann sagen bedrängt das Amt des Beraters für spirituelle Grenzfragen zu übernehmen und damit die Nachfolge des in die Jahre gekommenen und anscheinend schon etwas geistig verwirrten Kanonikus Dobbs anzutreten. Das Amt des „Beraters für spirituelle Grenzfragen“ – das bedeutet nichts anderes als der düstere Ausdruck „Exorzist“. Merrily soll diskret und auf moderne Art und Weise gegen paranormale Erscheinungen und „böse Geister“ antreten.

Die noch junge und attraktive Geistliche ist alleinerziehend und hat eine 16-jährige Tochter namens Jane. Jane hat völlig andere Ansichten als Ihre Mutter. Auch sie ist zwar sehr spirituell veranlagt jedoch distanziert sie sich komplett von der Kirche und deren ihrer Meinung politischen und unterdrückerischen Ränken.

Merrily sieht sich zunächst in der Lage das spezielle Amt auszuführen bis sie zu einem Fall gerufen wird, der ihr fast den Verstand rauben soll. Sie ist völlig überfordert und verloren. Der Dämon eines sterbenden bösen Menschen ergreift Besitz von ihr und zerstört fast ihr Leben. Sie nimmt Abstand von Exorzisten-Amt – fühlt sich nicht gewachsen. Darüber hinaus kommt ihr zu Ohren, dass auch ihre Tochter Jane gefährdet ist auf die „schiefe Bahn“ zu gelangen, da sie sich mit mysteriösen Leuten umgibt und auf die „New Age“ Schiene gerät. Der taffe Bischof Hunter lässt nicht locker und bedrängt Merrily ihre „Bestimmung“ weiter zu führen.

Die Lage spitzt sich zu: Eine Leiche wird im Wye gefunden, ein geistig gestörtes Mädchen begeht allem Anschein nach Selbstmord indem es sich mit einem alten verrotteten Schwert aus der Eisenzeit die Pulsadern aufschneidet, eine Kirche wird von vermeintlichen Verrückten oder Satanisten geschändet und der altehrwürdige Kanonikus Dobbs erleidet in der Kathedrale einen Schlaganfall. Wie die Fäden letztendlich zusammenlaufen und wer alles seine bösen Hände im Spiel hat um Merrily psychisch zu schaden und zur Aufgabe des weiblichen Kirchenamtes zu zwingen ahnt Merrily zu diesem Zeitpunkt nicht im Geringsten.

Meine Meinung:
Das Thema Kirche und Exorzismus an sich ist auf Anhieb sehr interessant und unterscheidet sich vom Inhalt des größten Teils an Kriminalromanen. Merrily ist eine sehr sympathische Pfarrerin, die die Ansichten und Vorstellungen der teilweise altbackenen christlichen Religion scheinbar modern, leicht und locker herüber bringen möchte und kann. Im gesamten Roman konnte die düstere Stimmung, die ja automatisch mit dem Begriff „Exorzismus“ verbunden wird sehr gut zum Ausdruck gebracht werden. Die Hauptfiguren wurden teilweise sehr gut bildlich dargestellt, besonders der aalglatte Bischof Hunter und der etwas verrückte alte Kanonikus Dobbs. An Überraschungseffekten hat es zum Ende hin auch nicht gefehlt. Im Großen und Ganzen habe ich „Mittwinternacht“ sehr gern und aufmerksam gelesen und wäre auch nicht abgeneigt, den Vorgänger- und Nachfolger-Teil zu lesen. Allerdings vergebe ich keine volle Punktzahl, da das gewisse Etwas zu einem wirklichen Pageturner noch gefehlt hat.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2009
Lauf
Freveletti, Jamie

Lauf


ausgezeichnet

Leben und Tod ganz nah beieinander – Lauf Emma!

Emma Carldridge ist Chemikerin in einem großen und namhaften Chemiekonzern und Extremsportlerin. Ihre Aufgabe ist es, nach Pflanzen zu forschen, die für die Kosmetikindustrie interessant ist. Sie reist nach Bogota/Kolumbien um sich dort mit einem Wissenschaftler zu treffen. Auf dem Flug teilt der Pilot plötzlich mit, dass er landen muss, jedoch die benötigte Landebahn zu kurz für den großen Jet ist und die Landung ziemlich holprig werden kann. Das Flugzeug gerät nach dem Ansetzen der Landung völlig außer Kontrolle und stürzt über dem kolumbianischen Dschungel ab. Emma wird samt Sitz aus dem Flugzeug geschleudert. Während andere Passagiere qualvoll verbrennen ist genau das Emma´s Rettung. Sie landet zwischen Bäumen abseits der Landepiste. Anfangs unter Schock kommt sie langsam wieder zu Bewusstsein und beobachtet wie mehrere Männer in Tarnkleidung auf das Wrack zukommen. Anstatt den noch lebenden Passagieren zu helfen machen sie sich über diese lustig, treten sie und zwingen sie sich zu sammeln. Der Flug wurde absichtlich zum Absturz gebracht – es handelt sich um eine Entführung. Emma kann mit ihrem Handy eine SMS absetzen, die an ihren Chef Mr. White adressiert ist. Sie schildert kurz ihre Situation und bittet um Hilfe. Kurz darauf machen sich die Entführer, angeführt von einem grobschlächtigen und sehr gefährlichen Typen namens Rodrigo auf dem Weg in den Dschungel, wo anscheinend die Übergabe des Lösegeldes erfolgen soll.

In den USA rätseln zeitgleich das Militär, das Verteidigungsministerium sowie ein Sondereinsatzkommando für spezielle geheime Aufträge namens „Darkview“ angeführt von Edward Banner was mit Flug 689 passiert sein könnte. Ein politisches Ränkespiel des Ministeriums, dem es scheinbar nur um politische Verbindungen und Belange und weniger um Menschenleben geht beginnt. Die USA entziehen Kolumbien sämtliche Förderungen und Unterstützungen und Kolumbien fordert daraufhin den Abzug aller militärischen Kräfte aus ihrem Land. Dieses wiederum schlägt sich auf die Belange und Interessen der Drogenkartelle und Schmugglerbanden des Landes nieder, da diese auf die finanziellen Hilfen der „großen“ USA angewiesen sind. Jeder kämpft nun gegen jeden und die Geiseln werden fast nur Nebensache. Wenn nicht einige wenige kampfbereite Soldaten sowie Edward Banner und seine Truppe wären, die sich gegen die politischen Entscheidungen stellen.

Emma erlebt in der Zwischenzeit die sprichwörtliche Hölle in der „grünen Hölle“. Zunächst folgt sie dem Pfad der Entführer. Sie wird im Laufe des Romans mehrmals gefasst, kann sich aber jedes Mal befreien. Zusammen mit einer weiteren Geisel, Cameron Sumner, der sich nach einiger Zeit auch befreien kann, versucht sie dem Dschungel zu entfliehen und Hilfe zu holen.

Hinter der Entführung von Flug 689 steckt jedoch nicht nur eine Lösegeldforderung. Wie Edward Banner nach einigen Recherchen und der Unterhaltung mit Emma´s Vater erfährt steckt viel mehr hinter der Geschichte und die Jagd geht nur indirekt um Geld sondern viel mehr ist Emma die tragische Person und auch anderen Personen haben „Dreck am Stecken“. Soviel sei hiermit verraten.

Jamie Freveletti konnte mich mit „Lauf“ wirklich von Anfang an fesseln. Zwar muss man aufpassen, dass man mit den ganzen agierenden illegalen Banden, seien es die Drogenkartelle, die paramilitärischen Gruppen oder die Guerillas nicht durcheinander kommt und im Auge behält welches wessen Ziele sind, aber im Großen und Ganzen in ein guter Roter Faden in dem Roman zu finden. Emma durchlebt manch wirklich brenzlige Situation und beweist echte (OK, manchmal übertriebene) Frauenpower. Der Leser kann sich auf manche Überraschungen freuen. Action und Spannung sind garantiert. Ich bin begeistert und würde gerne wieder auf Freveletti zurückkommen.

Bewertung vom 30.09.2009
In Todesangst
Barclay, Linwood

In Todesangst


ausgezeichnet

Wo ist Sydney Blake? Psychotrip eines Vaters.

Tim Blake – mehr oder weniger erfolgreicher Autoverkäufer, geschieden von seiner Frau Susanne und Vater eines 17jährigen Tochter : Sydney, genannt Syd. Das Mädchen verbringt wie eigentlich jedes Jahr die Sommerferien bei ihrem Vater in Milford. Wie auch in den vorangegangenen Jahren jobbt sie um sich ein bisschen Geld dazu zu verdienen. Im letzten Jahr noch in dem Autohaus tätig, in dem auch ihr Vater arbeitet hat sie sich nun einen Job in einem Hotel in der Stadt ausgesucht, der ihr augenscheinlich auch Spaß macht. Alles läuft wie gewohnt seinen Bahnen. Bis zu dem Tag an dem Sydney abends nicht nach Hause kommt und sich auch nicht bei ihrem Vater meldet um ihm eventuell mitzuteilen was sie aufhält. Zunächst macht sich Tim keine Sorgen. Nachdem jedoch auch nach längerer Wartezeit kein Zeichen von Sydney kommt macht sich Tim auf den Weg zum „Just in Time“ – dem Hotel, in dem Syd sich ihr Feriengeld an der Rezeption verdient. Im Hotel angekommen fragt er an der Rezeption nach seiner Tochter. Ihm wird entgegengebracht, dass Syd dem Personal nicht bekannt ist und nie jemand etwas von ihr gehört hat. Anfangs noch an einen Scherz glaubend versucht Tim mit Engelszungen auf die Chefin des Hotels einzureden, sich doch jetzt gefälligst zu erinnern wird Tim doch nach einiger Zeit schmerzlich bewusst, dass in den nächsten Minuten eine Welt für ihn einstürzen wird. Die traurige Gewissheit erreicht ihn – der Albtraum eines jeden Elternteils: Syd ist weg!

Die darauffolgenden Wochen erlebt Tim wie in Trance. Seine Exfrau macht ihm Vorwürfe, der neue Liebhaber von Susanne – Bob - behandelt ihn wie ein kleiner Junge, Tim ist kurz davor, seinen Job zu verlieren und zu allem Übel kommt ans Licht, dass Syd wohl doch einen engeren Kontakt zu Bob´s Sohn Evan hatte, den Tim für einen absoluten Freak und Kriminellen hält.

Tim´s Welt scheint wie ein Kartenhaus zusammen zu fallen. Er stößt auf immer mehr Dinge, die nicht ins Bild passen. Die abgründigen Tiefen, die sich ihm noch erschließen sollen ahnt er mit keiner Faser seines Denkens. Was ist mit Sydney passiert bzw. worin könnte sie stecken? Was hat es mit Patty, Syd´s einigermaßen verrückten Freundin auf sich? Tim kann sich einfach auf nichts einen Reim machen. Bis sich das Puzzle doch nach und nach zusammen zu fügen scheint.

Nichts ist wie es scheint. Nun doch gemeinsam mit seiner Exfrau und deren neuen Freund arbeitend wird die Suche nach Sydney immer gefährlicher. Ein ums andere Mal geht es um Leben und Tod. Sogar die Polizei wittert gegen den besorgten Vater. Für diesen gibt es nur noch eines: Seine Tochter zu finden und wenn es für ihn das Ende bedeuten sollte. Auf seiner Jagd wird er immer weiter in die Verstrickungen von hoch kriminellen Aktivitäten hinein gezogen.

Auch ohne mehr zu verraten kann man sagen, dass man in diesem Buch auf Dinge stößt bei denen man denkt: „Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet“. Wunderbar wird die Spannung aufgebaut und man geht mit Tim auf die Jagd und fühlt seine Verzweiflung in jedem Moment. Einige Male denkt man, jetzt hat er es doch geschafft und wieder wird man enttäuscht.

Für mich gibt es für diesen super geschriebenen Psychoterror volle Punktzahl und den Nachgeschmack, dass man nie einem Menschen wünschen würde, dass er sowas erlebt.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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