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Benutzername: 
karo33
Wohnort: 
Bad Driburg

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2010
Die Wanderhure Bd.1
Lorentz, Iny

Die Wanderhure Bd.1


gut

Sehr bedrückend anfangs: man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht und wünscht Gerechtigkeit für Marie. Deshalb liest man weiter. Das spricht erst mal für ein Buch. Allerdings drehen sich später die Themen nur um das eine: dumpfe Triebbefriedigung der Männer, die sich überhaupt aufführen wie Rammler. Der Trieb in allen Ehren, aber auch zu der Zeit dürften die Männer das ein- oder andere Mal auch andere Aktivitäten gehabt haben. Unrealistisch auch, daß Marie wie durch einen Zufall immer wieder auf bekannte Gesichter und ihre Peiniger stößt. Und im schlimmsten Geschehen erscheint immer wieder ein Lichtblick. Sogar als Wanderhure gibt es noch Wege ins normale Leben zurückzukehren, durch Heirat etc. Aber die schlägt sie aus. Und das wird es wohl nicht gegeben haben damals! Wer prostituiert sich schon und schlägt dann vielleicht den einzigsten Weg zurück ins normale Leben aus, vor allem in der Zeit? Und - ist sie nach 5 Jahren wirklich immer noch das Stadtgespräch in ihrer Heimatstadt? Passierte sowas wirklich so oft wie beschrieben, wäre sie doch nur eines von vielen grausamen Schicksalen und leider schnell vergessen. Somit unglaubwürdig, daß man immer noch über sie spricht. Zu viel Gut und Böse klar definiert; die liebe, schöne Marie, die bösen Peiniger, die guten und die bösen Huren, die guten Bürger und die bösen ......und jeder hat immer wieder abwechselnd seinen Auftritt. Insgesamt entspricht das zu wenig der Wirklichkeit und die Zeit des Mittelalters wird kaum umschrieben. Aber gut, es geht eben um das Leben einer Wanderhure .......Lesen tut sich das Buch dennoch leicht und flüssig, ist aber keine literarische Leistung.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2010
Der Kindersammler
Thiesler, Sabine

Der Kindersammler


gut

Habe lange überlegt, ob ich ein solches Buch lesen soll. Vor allem wenn man selber Kinder hat, fällt einem das Weiterlesen schwer, grad die ersten Seiten lassen Schlimmes erahnen - keine Bettlektüre also. Die düstere Stimmung hat mich zunächst runtergezogen, ich mußte dennoch weiterlesen. Insgesamt finde ich die erste Hälfte des Buches wirklich sehr gelungen, alles scheint psychologisch schlüssig. Ja, so handelt und denkt wohl ein solch gearteter Täter und auch sein Umfeld. Später flacht das Buch aber deutlich ab; zu viel vorhersehbar, unglaubwürdig dadurch und reißerisch. Am Ende muß immer noch eins draufgesetzt werden, da der Leser anscheinend nach Action schreit. Tut er das wirklich? Viele Bücher in der Sparte sind immer wieder ähnlich aufgebaut und das ärgert mich. Erst wird eine gute Idee zunächst toll umgesetzt und dann geht dem Autor die Luft aus, zum Ende greift er auf das bewährte Schema zurück, indem er nochmal alle Kräfte mobil macht. Es gibt aber kein Happy End, denn auch Jan muß sterben. Das jedenfalls entspricht leider der Wirklichkeit, auch wenn man sich das wirklich anders wünscht. Ein Buch kann auch still und nachdenklich ausklingen, ohne minder düster und unheimlich zu sein. Die Wirkung auf mich wäre auf jeden Fall viel stärker gewesen, da es reeller gewesen wäre. Trotzdem hängt einem das Buch noch eine ganze Zeit nach.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.