20,00 €
20,00 €
inkl. MwSt.
Sofort lieferbar
Versandkostenfrei*
payback
0 °P sammeln
-55%12
8,99 €
Gebundener Preis 20,00 €**
8,99 €
inkl. MwSt.
**Frühere Preisbindung aufgehoben
Sofort lieferbar
payback
4 °P sammeln

Ungelesenes Mängelexemplar: minimale äußerliche Macken und Stempel, einwandfreies Innenleben. Schnell sein! Nur begrenzt verfügbar. Lieferung nur solange der Vorrat reicht!
Neu kaufen
20,00 €
inkl. MwSt.
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
Als Mängelexemplar kaufen
Statt 20,00 €**
8,99 €
inkl. MwSt.
**Frühere Preisbindung aufgehoben
Sofort lieferbar
payback
4 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Niemand hat die Absicht, einen seltsamen Ort zu schaffen. Es passiert einfach. Der älteste Steingarten Japans wird von Moos überwuchert, Bäume erweisen sich plötzlich als heilkräftig, Kirchen müssen vor Verfolgern versteckt werden. Das Buch führt seine Leserinnen und Leser zu 39 christlichen und nichtchristlichen Orten, die wie von einem anderen Stern sind.
«Shan-ti ... ooooooooooooom!» Wo die heiligen Flüsse Ganges und Yamuna mit dem unsichtbaren Fluss Sarasvati zusammenfließen, ist der Nabel der Welt. Wer zur richtigen Zeit in diesem «Honig der Unsterblichkeit» badet, kann erlöst werden.
…mehr

Produktbeschreibung
Niemand hat die Absicht, einen seltsamen Ort zu schaffen. Es passiert einfach. Der älteste Steingarten Japans wird von Moos überwuchert, Bäume erweisen sich plötzlich als heilkräftig, Kirchen müssen vor Verfolgern versteckt werden. Das Buch führt seine Leserinnen und Leser zu 39 christlichen und nichtchristlichen Orten, die wie von einem anderen Stern sind.

«Shan-ti ... ooooooooooooom!» Wo die heiligen Flüsse Ganges und Yamuna mit dem unsichtbaren Fluss Sarasvati zusammenfließen, ist der Nabel der Welt. Wer zur richtigen Zeit in diesem «Honig der Unsterblichkeit» badet, kann erlöst werden. Aber Vorsicht: 100 Millionen Pilger wollen zur gleichen Zeit dasselbe tun. Im Kongo erreicht man nach einsamer Fahrt über Schotterpisten das himmlische Jerusalem: einen riesigen Tempel mit 37.000 Sitzplätzen. Ebenso abgelegen ist das Heiligtum der Difunta Correa, der Lastwagenfahrer Keilriemen, Felgen und ganze Trucks darbringen. Johann Hinrich Claussen lädt uns ein zu einer kurzweiligen Weltreise in eine andere Dimension. Ob Tierfriedhof oder Rattentempel, Kathedrale aus Müll oder Einsiedelei aus Weltkriegstrümmern, Überlebensort oder Sterbeort, in der Wüste oder gleich nebenan: Die seltsamsten Orte der Religionen lassen uns Gründe und Abgründe der menschlichen Existenz entdecken und zeigen uns ganz nebenbei, dass der Evangelische Kirchentag eine ziemlich deutsche Seltsamkeit ist.
Autorenporträt
Johann Hinrich Claussen ist Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland und Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Durch seine Beiträge für die Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung und den SPIEGEL ist er einer großen Leserschaft bekannt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.10.2020

Jedem seine Kathedrale
Tempel, Steine, Teutoburger Wald: eine Reise an religiöse Orte
Bei Seite 132 ist es dann soweit: Es geht nicht mehr ohne. Man muss einfach zum Handy greifen, den „Tempel des unendlichen Grüns“ googeln und – endlich Bilder zum Text sehen. „Moos, überall Moos“ sei zu finden im deshalb „Kokedera“ genannten Saihō-ji Tempel in Kyōto, so steht es im Buch. Dort aber findet sich nur eine graue Illustration, die den 1001 Grüntönen der Mooswelt nicht gerecht wird. Nicht gerecht werden will. Denn der Ansatz ist ein anderer in Johann Hinrich Claussens Werk „Die seltsamsten Orte der Religionen“. Es ist kein Buch zum Schauen, es ist ein Buch zum Lesen, Durchdringen, Verstehen und im besten Fall eines zum klüger Werden. Die Illustrationen dienen nur als Appetithäppchen auf dem Weg zum Mahl.
So wandert man also auf 227 zumeist kurzweiligen, stets akribisch recherchierten und am Ende noch mit einem Quellenverzeichnis angereicherten Seiten mit dem Autor durch die Welt, hin zu eigenbrötlerischen Einsiedlern wie Ferdinand Cheval, einem französischen Postboten, der im ausgehenden 19. Jahrhundert in seiner Heimat, im Ort Hauterives, einen tempelartigen Palast aus Fundsteinen errichtete. Oder dem mittlerweile 95-jährigen Spanier Justo Gallego Martinez, der seit 1961 daran arbeitet, der Gottesmutter zum Dank für seine Genesung nach einer Tuberkulose-Erkrankung eine Kathedrale zu erbauen. Man erfährt von Pilgerzielen wie der Nagel-Eiche im belgischen Herchies, zu deren Vorgängern womöglich schon Druiden kamen. Erfreut sich an der Erzählung über diesen einen Affenbrotbaum in Ghana, der dem Volk der Tallensi heilig ist und dass dieses offenbar bis heute ohne hierarchische Strukturen auskommt. Oder man ekelt sich bei der Vorstellung, barfuß durch den Kot der heiligen Ratten im Karni-Mata-Tempel in der indischen Stadt Deshnok zu steigen.
Viele der Orte sind wirklich ausgefallen, ein Faszinosum; in der Zusammenschau werden sie zum Panoptikum religiöser und ersatzreligiöser Sinnsuche. Was am gewählten Ort, Fest, Ritus „seltsam“ ist, erschließt sich allerdings nicht immer. Der Evangelische Kirchentag? Nun ja. Das mag ein Blick ins forum internum sein – der Autor ist Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland. Aber warum dann nicht auch das katholische Pendant beleuchten? Und ist die „Blaue Oase“ in Pfäffikon in der Schweiz, die Menschen zum assistierten Suizid aufsuchen, wirklich ein seltsamer Ort? Und nicht eher einer, an dem sich die Geister scheiden? Seltsam mag vieles, das im Buch beschrieben ist, vielleicht den Menschen erscheinen, die sich bislang wenig mit Religionen und ihren extremen Spielarten beschäftigt haben. Womöglich ist der im Buch denn auch teils überstrapazierte Begriff aber aus verkaufsstrategischen Gründen gewählt. Ein Superlativ wie „die seltsamsten“ klingt womöglich interessanter, als wenn man dieses inhaltsstarke Buch nur über besondere religiöse Orte und Praktiken vermarktet hätte.
Eine Stärke ist der politische Blick des Autors. Man spürt, auch wenn das Buch selten kommentierend, meist nur beschreibend ist, das Mitgefühl für die verfolgten Uiguren, sein Verständnis für die Post-Evangelicals in den USA, die sich losgesagt haben von ihren Kirchengemeinden, in denen sie „einer rigiden Moral unterworfen“ gewesen seien, „deren Leib- und Menschenfeindlichkeit sie spätestens seit der Pubertät schwer belastete“. Und die Distanz zu jenen, die zu den Externsteinen im Teutoburger Wald pilgern, dem, wie Claussen es nennt, „Heiligtum für Rechtsextreme“. Auch die zwiespältige Rolle der protestantischen Mission im 18. und 19. Jahrhundert wird beleuchtet, die zwar „nicht auf Eroberung und Ausbeutung zielte“, aber doch „in staatlichen und wirtschaftlichen Kolonialismus verstrickt“ war.
Man solle sich der Religion doch stellen, nicht unkritisch, aber unbefangen, so sein Appell an die Leser. Er erbittet Respekt für die Religionen und für Orte, die so heilig sind, dass Touristen sie seiner Meinung nicht betreten sollten. „Denn Tourismus ist Konsum und konsumieren heißt: dasjenige aufzehren und vernichten, was man benutzt und genießt“. Klingt wie das Buch zur Zeit: zuerst Overtourism, dann Corona, lasst uns also die Welt von daheim aus verstehen. Dennoch würde man gern zurückfragen: Können Touristen nicht auch Pilger sein? Und wenn es stimmt, dass „die beste, bildungsreichste und zugleich umweltschonendste Art des Reisens immer noch das Lesen“ ist, wer trägt dann die Reiseberichte zusammen? Claussen behilft sich, wo eigene Anschauungen fehlen, mit den Berichten von Menschen, die an den Orten waren: eine muslimische Journalistin auf der Wallfahrt in Kerbala, Ilija Trojanows Beschreibung der Kumbh Mela, ein Freund, der Ethnologe ist. Die Texte werden dadurch erfreulich plastisch – und das Moos schimmert schon grün.
MONIKA MAIER-ALBANG
Johann Hinrich Claussen:
Die seltsamsten Orte
der Religionen.
Von versteckten Kirchen,
magischen Bäumen
und verbotenen Schreinen.
Verlag C.H. Beck,
München 2020.
239 Seiten, 20 Euro.

DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
"Ein Buch zum Lesen, Durchdringen, Verstehen." Süddeutsche Zeitung, Monika Maier-Albang

"Ein Buch (...) das gut in die Corona-Zeit passt (...) ein etwas anderes Reisebuch." Deutschlandfunk, Andreas Main

"In diesen Zeiten, die Reisen schwierig bis unmöglich machen, ist dies der ideale Reiseführer."
WELT am Sonntag, Matthias Kamann

"Unterhaltsam und informativ führt es den Leser an Pilgerziele für Millionen"
Die Tagespost, Maria Palmer

"Dass sich Glauben manchmal auch an ungewöhnlichen Plätzen zeigt, schildert Johann Hinrich Claussen."
Christ in der Gegenwart, Amelie Tautor

"Der Leser geht auf eine innere Reise (...) Denn das Buch regt zum Nachdenken an." Kleine Zeitung, Ingo Hasewend

"Religion lebt auf ganz unterschiedliche Art an ganz unterschiedlichen Orten (...) Johann Hinrich Claussen hat nach diesen Orten gesucht."
katholisch.de

"Ein Reiseführer ganz eigener Art (...) macht (...) christliche und außerchristliche Orte in aller Welt lebendig."
Badische Neueste Nachrichten