Ebenso dicht wie anschaulich rekonstruiert dieses Buch anhand zweier Beispiele die Entstehung betrieblicher Deutungsgemeinschaften im Kaiserreich. Die vielfältigen Reaktionen der Beschäftigten auf die jeweils eingeforderten Werthaltungen lassen Zustimmung wie Widerspruch erkennen und machen deutlich, daß Unternehmenskultur keine Einbahnstraße von oben nach unten war. Durch die fruchtbare Verknüpfung historischer, ökonomischer und soziologischer Perspektiven weist das Buch nach, daß der Erfolg zielgerichteter betrieblicher Sozialisation sowohl von der Wahl der Werthaltungen als auch von der Angemessenheit der bevorzugten Sozialisationsinstitutionen abhing.