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Bereits 1955 publizierte die damalige Schülerin Gisela Elsner erste kleine Erzählungen, 1956 erschien das gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Klaus Roehler verfasste Buch "Triboll", in dem kurze, surrealistische Geschichten versammelt sind. Auch als Gisela Elsner längst eine gleichsam umstrittene wie gefeierte Romanautorin war, ließ sie nicht von der kurzen Form ab. In ihren Erzählungen antwortet Hermann Kafka auf den berühmten "Brief an den Vater" seines Sohnes Franz, Herr Leiselheimer will sich als progressiver Unternehmer bewähren, die Friedensbewegung nimmt Elsner ebenso aufs Korn wie den…mehr

Produktbeschreibung
Bereits 1955 publizierte die damalige Schülerin Gisela Elsner erste kleine Erzählungen, 1956 erschien das gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Klaus Roehler verfasste Buch "Triboll", in dem kurze, surrealistische Geschichten versammelt sind. Auch als Gisela Elsner längst eine gleichsam umstrittene wie gefeierte Romanautorin war, ließ sie nicht von der kurzen Form ab. In ihren Erzählungen antwortet Hermann Kafka auf den berühmten "Brief an den Vater" seines Sohnes Franz, Herr Leiselheimer will sich als progressiver Unternehmer bewähren, die Friedensbewegung nimmt Elsner ebenso aufs Korn wie den wütenden Kleinbürger, der seine NS Vergangenheit verleugnet. Es gibt eine "vertrackte, abgeschmackt anmutende, haarsträubende Sache, über die man nur den Kopf schütteln kann", das "Pop-Papp-Party-Projekt" findet statt, und schließlich lesen wir eine unglaublich komische Reportage von der Beerdigung der Gisela Elsner.Diese Erzählungen zeugen von der großen Stilistin, der herausragenden Satirikerin und auch von der politischen Denkerin, die Elsner war. In diesen beide Bänden sind erstmals alle ihre Erzählungen versammelt.
Autorenporträt
Gisela Elsner wurde am 2. Mai 1937 in Nürnberg geboren. Nach einem kurzen Studium der Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaften in Wien lebte sie als freie Schriftstellerin unter anderem in Rom, London, Paris, Hamburg, New York und schließlich in München. Sie veröffentlichte acht Romane, diverse Erzählungen, Aufsätze und Hörspiele sowie ein Opernlibretto. Für ihr Werk erhielt sie etliche internationale Auszeichnungen, darunter den Prix Formentor für ihren ersten Roman "Die Riesenzwerge". Sie war Mitglied der DKP und seit 1971 im PEN. Am 13. Mai 1992 nahm sich Gisela Elsner das Leben.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

"Sehr gute Zeitdiagnosen" liest Jens Uthoff in dieser zweibändigen Gesamtausgabe von kurzen und ganz kurzen Erzählungen der in der alten Bundesrepublik wegen ihrer kommunistischen Überzeugungen umstrittenen Gisela Elsner. Deren mal unnachgiebig realistische, mal surreale, oft lakonische Texte - darunter auch Prosaskizzen, Rundfunk- und Zeitschriftenbeiträge - fahren wie ein Skalpell ins Gewebe der westdeutschen Gesellschaft, merkt der Rezensent mit nicht wenig Freude darüber an: Kontinuiäten aus der Nazizeit werden ebenso kenntlich gemacht, wie die durch staatliche Überwachung zu RAF-Zeiten induzierte Paranoia. Dass die beiden Bände neben solchen zeithistorischen Splittern auch literarisch kraftvolle Perlen der Erzählkunst enthalten, mehrt die Freude des Rezensenten obendrein.

© Perlentaucher Medien GmbH