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Die Gespräche mit Dämonen führte die betagte, aber bis zuletzt wagemutige Bettine von Arnim mit König Friedrich Wilhelm IV von Preußen. Es wurde ihr letztes zu Lebzeiten veröffentlichtes Werk (1852). Nach der gescheiterten Revolution von 1848/49, als die Herrscher Europas, vor allem Preußens und Österreichs einmal mehr versuchten, ihre Wunden restaurativ zu lecken, befindet Bettine: »Revolutionen sind nicht Verbrechen, aber die Folgen davon.« Der Ausgangspunkt dieser Gespräche konnte brisanter nicht sein: Bettine sucht wieder das jüdische Ghetto in ihrer und Goethes Geburtsstadt Frankfurt am…mehr

Produktbeschreibung
Die Gespräche mit Dämonen führte die betagte, aber bis zuletzt wagemutige Bettine von Arnim mit König Friedrich Wilhelm IV von Preußen. Es wurde ihr letztes zu Lebzeiten veröffentlichtes Werk (1852). Nach der gescheiterten Revolution von 1848/49, als die Herrscher Europas, vor allem Preußens und Österreichs einmal mehr versuchten, ihre Wunden restaurativ zu lecken, befindet Bettine: »Revolutionen sind nicht Verbrechen, aber die Folgen davon.« Der Ausgangspunkt dieser Gespräche konnte brisanter nicht sein: Bettine sucht wieder das jüdische Ghetto in ihrer und Goethes Geburtsstadt Frankfurt am Main auf; und was sie in der Judengasse an Verelendung sieht, beschämt sie solchermaßen, dass sie das Gespräch mit einem Prälaten sucht, mit dem sie sich ausführlich über Glaubensfreiheit und die Gründe des Antisemitismus auseinandersetzt. Dieses Gespräch geht über in eine neue Gesprächskonstellation, wobei sie vorgibt, auf Geheiß eines guten Dämonen das aufzuzeichnen, was dieser mit dem »schlafenden König« Friedrich Wilhelm IV gesprochen hat. Die Pointe dieses zweiten, poetisch, psychologisch wie politisch bedeutenden Königsbuches ist, dass Bettina es dem »Geist des Islam« gewidmet hat. Die einzige nach 1852 veröffentlichte Einzelausgabe der gekürzten Gespräche mit Dämonen stammt aus dem Jahre 1919.
Autorenporträt
Bettina von Arnim, geb. Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano, auch Bettine; geb. am 4. April 1785 in Frankfurt am Main; gest. 20. Januar 1859 in Berlin) war eine deutsche Schriftstellerin und bedeutende Vertreterin der deutschen Romantik

Rüdiger Görner, geb. 1957, lebt seit 1981 als Literaturwissenschaftler, Kritiker und Schriftsteller in London. Er studierte in Tübingen und London Germanistik, Geschichte, Philosophie und Anglistik, lehrte an den Universitäten Surrey und Aston in Birmingham, bevor er 1999 Direktor des Institute of Germanic Studies der University of London wurde. Seit 2004 lehrt er am Queen Mary, University of London und leitet als Gründungsdirektor seit 2006 das Centre for Anglo-German Cultural Relations. Rüdiger Görner hatte Gastprofessuren in Tokyo, Heidelberg, Mainz, Hannover, Köln und Salzburg inne und ist Verfasser von über fünfzehn literaturwissenschaftlichen Monografien.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Arme Bettine!" möchte Rezensent Peter Michael Braunwarth nach der Lektüre von Bettine von Arnims "Gespräche mit Dämonen" ausrufen. All ihren Idealismus setze die Autorin in ihrem fiktiven Gespräch zwischen dem schlafenden Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und seinem Dämon daran, den König von der Abschaffung der Todesstrafe und von der Gleichberechtigung der Juden und der Frauen zu überzeugen. Ihre Liebe zu Goethe finde in diesem lebendigen, bereits 1852 erschienenen Text ebenso Ausdruck wie ihre Faszination für den Orient. Umso enttäuschter ist der Rezensent, dass der Herausgeber und Literaturprofessor Rüdiger Görner in dieser Edition alle philologischen Grundregeln über Bord werfe. Unzählige Fehler wie "Schäferhunde" statt "Schäferstunde" oder "erganst" statt "erganft" lassen Braunwarth vermuten, dass hier ein altes Buch eingescannt wurde und nie Korrektur gelesen wurde. Auch das Weglassen aller Kursivierungen des Originaltextes und die vielen unsinnig wiedergegebenen Sätze sprechen nicht von besonders sorgfältiger Überarbeitung, so der Kritiker. Deshalb fordert er: Bettines Text sollte man unbedingt lesen, aber bitte nicht in dieser "schludrigen" Ausgabe.

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