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Die Präsidentschaftswahl des Jahres 2002 löste nicht nur in Frankreich einen politischen Schock aus: mit einem Stimmenanteil von über 16 Prozent gelang es dem Anführer des rechtsextremen Front National, Jean-Marie Le Pen, sich als zweitstärkster Kandidat im politischen System Frankreichs zu platzieren. Von diesem politischen Kontext ausgehend beleuchtet die vorliegende Studie die tief greifenden Ursachen für den anhaltenden Erfolg, den die extreme Rechte Frankreichs seit Anfang der 80er Jahre verzeichnen kann. Besonderes Augenmerk legt die Autorin dabei auf die Situation der Pariser Vorstädte,…mehr

Produktbeschreibung
Die Präsidentschaftswahl des Jahres 2002 löste nicht nur in Frankreich einen politischen Schock aus: mit einem Stimmenanteil von über 16 Prozent gelang es dem Anführer des rechtsextremen Front National, Jean-Marie Le Pen, sich als zweitstärkster Kandidat im politischen System Frankreichs zu platzieren. Von diesem politischen Kontext ausgehend beleuchtet die vorliegende Studie die tief greifenden Ursachen für den anhaltenden Erfolg, den die extreme Rechte Frankreichs seit Anfang der 80er Jahre verzeichnen kann. Besonderes Augenmerk legt die Autorin dabei auf die Situation der Pariser Vorstädte, dieser von Gettoisierungstendenzen und sozialer Ausgrenzung gezeichneten Ballungsgebiete, die einen der explosivsten sozialen Brennpunkte der französischen Gesellschaft darstellen. Denn waren diese traditionellen Arbeitervorstädte einst angestammte Hochburgen der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) und bildeten insofern einen „roten Gürtel“ um die französische Hauptstadt, so zählen sie heute zu den Bastionen des Wahlerfolges der rechtsextremen Partei. Welche Faktoren haben diese Entwicklung bedingt? Und ist der „rote Gürtel“ heute braun? Diese Fragen sowie die daraus zu ziehenden Schlüsse für ein wirksames antirassistisches Engagement werden im vorliegenden Band umfassend diskutiert. - Aus dem Inhalt: Der "rote Gürtel" von Paris: Mythos und Realität. Der Front National und seine Wählerschaft. Immigration und Unsicherheit: Mobilisierungsthemen des Front National. Medien und politischer Diskurs.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Einer vielfach gestellten Diagnose geht die Sozialwissenschaftlerin Lisa Jandi in dieser Studie nach: der nämlich, die einstmals "roten Gürtel" rund um die Hauptstadt Paris seien im Laufe der neunziger Jahre plötzlich von links nach rechts geschwenkt - und die Stimmen der Arbeiter somit dem rechten Hetzer Jean-Marie Le Pen und seinem Front National in den Schoß gefallen. Genau diese Diagnose freilich widerlegt Jandi, die nachweisen kann, dass die einst kommunistischen Milieus heute eher zu frustrierten Nichtwähler-Gegenden geworden sind. Es zeigt sich auch, referiert der durchweg zustimmende Rezensent Rudolf Walther, dass die Hochburgen des FN nicht in den Banlieues mit extrem hohem Ausländeranteil liegen - sondern gerade in sicherem Abstand zu diesen Gegenden.

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