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Jedes Gedicht kennt ein Wetter, in dem es entsteht. Eines vor der Tür und eines am Schreibtisch seines Dichters. Nora Gomringer hat ihre Gedichte über einen Zeitraum zusammengetragen und ein Klima aus ihnen entstehen sehen. "Klimaforschung" ist ein Auftrag in Sachen Lyrik und ein lyrisches Ergebnis. Auf der CD zum Buch ist Nora Gomringer auch zu hören.
Leider vergriffen, aber enthalten in "Mein Gedicht fragt nicht lange reloaded"

Produktbeschreibung
Jedes Gedicht kennt ein Wetter, in dem es entsteht. Eines vor der Tür und eines am Schreibtisch seines Dichters. Nora Gomringer hat ihre Gedichte über einen Zeitraum zusammengetragen und ein Klima aus ihnen entstehen sehen. "Klimaforschung" ist ein Auftrag in Sachen Lyrik und ein lyrisches Ergebnis. Auf der CD zum Buch ist Nora Gomringer auch zu hören.

Leider vergriffen, aber enthalten in "Mein Gedicht fragt nicht lange reloaded"
Autorenporträt
Nora Gomringer, geboren 1975 in Mannheim, lebt heute als Vollblutkünstlerin in Berlin. Sie ist Autorin, bekannte Slam-Poetin und weitete ihre Performance-Dichtung auf die musikalische Ebene aus.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.11.2008

Honky Tonk Schnecke

In "Klimaforschung", dem zweiten Band der 1980 geborenen Lyrikerin Nora Gomringer, erfahren wir im Gedicht "Was alles nicht geht", dass es unmöglich ist, "sich über Bildung in Bayern zu unterhalten". Trotzdem hat es die Tochter Eugen Gomringers, des Begründers der Konkreten Poesie, mit "Ein Ärgernis" über eine im Weg herumstehende Schnecke aber geschafft, in ein bayerisches Lesebuch aufgenommen zu werden. Und obwohl die unter Literaten aufgewachsene jüngste und einzige Tochter unter acht Kindern "mit vier oder fünf ahnte, dass ihre Familie seltsam war", wie es in dem Gedicht "Fortsetzung" heißt, hat ihr das literarische Erbe nicht geschadet. Auch wenn der väterliche Einfluss in manchen Texten noch wirksam ist, scheint er nicht beengend zu wirken. Nora Gomringer geht in sympathischer Weise mit einer bestimmten lyrischen Tradition um, wenn sie sich in ihren Texten beispielsweise mit Ernst Jandl, Franz Hohler oder Friederike Mayröcker auseinandersetzt: Das Ergebnis wirkt erstaunlich leichtfüßig und frei heraus, manchmal fast kindlich trotzig. "Ich werde etwas mit der Sprache machen" heißt ein weiteres Gedicht aus "Klimaforschung". Was Gomringer tatsächlich alles damit macht, wird nicht nur bei der Lektüre ihrer Texte deutlich, sondern auch auf der dem Band beiliegenden CD. Hier kann man hören, wie die regelmäßig an Poetry Slams teilnehmende Autorin schreit, zischelt, flüstert, die Worte dehnt, abfeuert, herumwirbelt und hin und wieder sogar singt, dabei aber nicht nur die Großwetterlagen, sondern auch feine Nuancen von Klang und Sprache auslotet. Nicht umsonst schmücken schon einige bedeutende Preise die Vita der jungen Autorin, darunter der Nikolaus-Lenau-Lyrikpreis, der ihr in diesem Jahr zugesprochen wurde. (Nora Gomringer: "Klimaforschung". Voland & Quist Verlag, Leipzig 2008. 96 S., CD, geb., 14,90 [Euro].) btro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Absolut hingerissen ist Michael Braun vom dritten Gedichtband der Performancekünstlerin Nora Gomringer, die übrigens die Tochter des berühmten Experimental-Poeten Eugen Gomringer ist, wie er uns verrät. In den Gedichten kommen "artifizielle" und "Spoken Word"-Lyrik aufs Schönste zusammen, was der begeisterte Rezensent schon als kleine Sensation feiert. Er schwärmt von der Sprachgewalt der Autorin, was auch die beigegebene CD mit von Gomringer vorgetragenen Gedichten eindrucksvoll belegt, wie er findet. Und wenn auch das ein oder andere Liebesgedicht noch der "bräsigen Einfachheits-Ästhetik" der 70er Jahre verpflichtet ist, so feiert er doch den überwiegenden Teil der Gedichte, die sich um die klimatischen Bedingungen der zwischenmenschlichen Beziehungen drehen, als pure "Magie".

© Perlentaucher Medien GmbH