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Hermann Hesse (1877–1962), der meistgelesene deutschsprachige Autor des 20. Jahrhunderts, stand noch ganz am Anfang seiner Laufbahn, als er im Sommer 1899 seine Lehrzeit in der Tübinger Buchhandlung Heckenhauer abschloss. Vor dem Umzug nach Basel traf er sich im August 1899 ein letztes Mal mit seinen Tübinger Studentenfreunden des »petit cénacle« in der nahen Kleinstadt Kirchheim unter Teck. Sie logierten im Gasthof Krone, wo sich Hesse auf den ersten Blick in die hübsche Nichte des Wirts verliebte, die dort als Aushilfe beschäftigt war. Er war aber zu introvertiert und schüchtern, um der ein…mehr

Produktbeschreibung
Hermann Hesse (1877–1962), der meistgelesene deutschsprachige Autor des 20. Jahrhunderts, stand noch ganz am Anfang seiner Laufbahn, als er im Sommer 1899 seine Lehrzeit in der Tübinger Buchhandlung Heckenhauer abschloss. Vor dem Umzug nach Basel traf er sich im August 1899 ein letztes Mal mit seinen Tübinger Studentenfreunden des »petit cénacle« in der nahen Kleinstadt Kirchheim unter Teck. Sie logierten im Gasthof Krone, wo sich Hesse auf den ersten Blick in die hübsche Nichte des Wirts verliebte, die dort als Aushilfe beschäftigt war. Er war aber zu introvertiert und schüchtern, um der ein Jahr jüngeren Julie Hellmann (1878–1972) damals imponieren zu können. Erst durch Hesses Gedichte und Briefe, die Julie bald darauf aus Basel erreichten, erfuhr sie von der Intensität seiner Zuneigung, die schließlich im »Lulu«-Märchen des ›Hermann Lauscher‹ (1900) gipfelte.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Die "Spuren"-Hefte aus Marbach gehören für Rolf Vollmann zu den am "liebvollsten durchdachten Produkten der Büchermacherei", und Volker Michels Erzählung von Hesses kurzer Liebe zu Lulu in Kirchheim führt dieses Erbe angemessen fort. Hesse verliebt sich während eines kurzen Urlaubs in die Tochter des Gastwirtes, bei dem er logiert, sein Buhlen um das "wirklich hübsche" Mädchen aber bleibt unerwidert. Lulus Antworten auf Hesses Briefe, die in dem Heft zitiert werden, kommen dem Rezensenten "klug und gewitzt" vor, und "eigentlich auch liebevoll". Den guten Eindruck komplettiert die gelungene Bebilderung, ein "wunderschönes" aktuelles Foto ergänzt drei Gruppenfotos mit Hesse und seinen Freunden, alles wird erklärt durch "aufschlussreiche" Legenden. Vollmann würdigt den Autor als Hesses "irdischen Statthalter", und lobt ihn als Erzähler, der alles wisse und dies in diesem "schönen Heftchen" auch "freundlich und knapp" mitteile.

© Perlentaucher Medien GmbH