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Der Deutsche Orden und der von ihm errichtete Staat zwischen Weichsel und Memel gehören zu den besonders heiklen Kapiteln deutsch-polnischer Geschichte. Mit diesem Werk legen die beiden führenden Vertreter der polnischen Deutsch-Ordens-Forschung die Summe jahrzehntelanger Studien vor. Die Autoren analysieren die einzelnen Faktoren, die den unter der Herrschaft des Ordens entstehenden gesellschaftlich-politischen Organismus in Preußen, im Kulmerland und in Pommerellen ausmachten, und fügen die Details zu einem Gesamtbild zusammen. Neben Entstehung, Aufbau, Entwicklung und Zerfall des…mehr

Produktbeschreibung
Der Deutsche Orden und der von ihm errichtete Staat zwischen Weichsel und Memel gehören zu den besonders heiklen Kapiteln deutsch-polnischer Geschichte. Mit diesem Werk legen die beiden führenden Vertreter der polnischen Deutsch-Ordens-Forschung die Summe jahrzehntelanger Studien vor. Die Autoren analysieren die einzelnen Faktoren, die den unter der Herrschaft des Ordens entstehenden gesellschaftlich-politischen Organismus in Preußen, im Kulmerland und in Pommerellen ausmachten, und fügen die Details zu einem Gesamtbild zusammen. Neben Entstehung, Aufbau, Entwicklung und Zerfall des Deutschordensstaates sowie seinen Beziehungen zu Polen-Litauen legen die Autoren besonderes Augenmerk auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Verfassung des Ordensstaates: Fragen der Bevölkerungsentwicklung, die Lokation von Städten und Dörfern, die Entwicklung von Landwirtschaft, Handwerk und Handel sowie Kunst und Kultur im Ordensstaat gehören zu den Schwerpunkten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.10.2000

Als es noch Ritter gab
Klio wirkt im Schatten des Späteren: Eine polnische Geschichte des Deutschen Ordens / Von Werner Paravicini

Weshalb haben eigentlich polnische Restauratoren in Zeiten höchsten Mangels die Marienburg wieder aufgebaut, Sitz des verhaßten Deutschen Ordens, und warum Danzig, die deutsche Stadt, während in Ost-Berlin, Potsdam und Leipzig die Reste der Vergangenheit gesprengt wurden? Wer darauf die richtige Antwort zu geben vermag, hat die Haltung Polens zu seiner "deutschen" Vergangenheit begriffen: Beide Stätten gehörten zum polnischen Königlichen Preußen, später Westpreußen genannt. Die Marienburg war 1457 den unbezahlten Ordenssöldnern abgekauft worden und seitdem Sitz einer königlichen Woiwodschaft. Danzig, weit entfernt davon, unbeirrtes Deutschtum zu pflegen, führte als königlich polnische Stadt die Königskrone im Wappen, über dem Doppelkreuz aus der Ordenszeit. Ost- und Westpreußen haben von Anfang an, also seit 1230, eine deutsche und eine polnische Vergangenheit gehabt. Nichts konnte das Recht am Lande deutlicher machen als die Behandlung von dessen Vergangenheit als der eigenen.

Zu Ende des Zweiten Weltkriegs hat Polen seine Ostgebiete an die Sowjetunion verloren, Deutschland die seinen wiederum an Polen. Die Parallelität der Verluste ist eines der Fundamente, auf denen die deutsch-polnische Verständigung ruht. Man sollte meinen, daß nach fünfzig Jahren und viel durchlebtem Leid der Blick auf die fernere gemeinsame Vergangenheit leidenschaftslos hätte werden und diesseits und jenseits der Oder kongruente Vergangenheitsbilder hätten entstehen können - wären nicht die ungeheuerlichen Verbrechen, die von Deutschen auf polnischem Boden begangen worden sind. Kann ein polnischer Blick davon absehen? Wer die soeben in (guter) deutscher Übersetzung (jedoch: "beinhalten", "unverzichtbar", "Feldklöster", "Geldablöse") erschienene "Geschichte des Deutschen Ordens in Preußen" in die Hand nimmt, wird schnell erkennen, daß es immer noch nicht möglich ist, sine ira et studio über eine Zeit vor fünfhundert, sechshundert Jahren zu schreiben, die von Nationalismus und Rassismus nichts wußte. Der Historiker wird es bedauern, der Deutsche verstehen.

Die beiden Altmeister der polnischen Deutschordensforschung, Gerard Labuda, im Jahre 1916 geboren, ein Fachmann für das Hohe Mittelalter, und Marian Biskup, Jahrgang 1922, ein besonderer Kenner des vierzehnten bis sechzehnten Jahrhunderts, haben eine Gesamtdarstellung der Geschichte des Deutschen Ordens in Preußen geschrieben. Das Werk erschien 1986 in polnischer Sprache und wurde für die Neuausgabe in Zusammenarbeit mit deutschen Gelehrten (Udo Arnold, Marc Löwener) auf den neuesten Stand gebracht. Die Grundkonzeption blieb ausdrücklich unverändert. Was die beiden Autoren erlebt, durchlebt und geschaffen haben, vor und nach dem Krieg, verdient Respekt. Anerkennung gebührt auch dem, was sie im Gespräch mit deutschen Historikern an kritischer Annäherung bewirkten.

"Polonica non leguntur": Diese verbitterte Klage polnischer Historiker, die sie zumal an die deutsche Landesgeschichte Pommerns und Preußens richten, trifft oft zu. In der Sache ist diese Ignoranz nicht begründet, denn abgesehen von der Leistung von fünfzig Jahren intensiver landeshistorischer und archäologischer Arbeit hat "Klio in Polen" stets engeren Kontakt mit der westeuropäischen, zumal der französischen Forschung gehalten als etwa die marxistische Geschichtsschreibung in der DDR. Es ist deshalb sehr zu begrüßen, daß das Deutsche Historische Institut in Warschau diese Übersetzung veröffentlicht hat, als Band einer doppelten Reihe mit Werken polnischer und deutscher Historiker, jeweils in der anderen Sprache. In "Klio in Deutschland" erschien im Jahre 1998 auch des allzu früh verstorbenen Hartmut Boockmanns Darstellung "Der Deutsche Orden" von 1981 (4. Auflage 1994) mit einem Nachruf von Marian Biskup. Man sollte in der Tat, wie Rex Rexheuser in seinem Vorwort vorschlägt, das polnische Werk und dasjenige Boockmanns, dazu auch Boockmanns "Deutsche Geschichte im Osten Europas. Ost- und Westpreußen" von 1992 "nebeneinanderlegen, sich in die Sicht- und Urteilsweise beider hineindenken und abwägen, wie weit die Autoren übereinstimmen, wo ein Dissens vorliegt und ob Unterschiede des Urteils mit der Nationalität der Autoren oder Vieldeutigkeiten des historischen Materials zusammenhängen".

Der durchgeführte Vergleich stimmt nachdenklich. Da ist zunächst die schon erwähnte Frage des Rechtes am Lande, das dann Preußen hieß: Hier wird betont, daß das Kulmer Land, die Erstausstattung durch den Herzog von Masowien, nicht nur polnisch war, sondern auch an Land und Leuten polnisch blieb (trotz einer herzoglichen Verzichterklärung von 1230, die als Fälschung angesehen wird), bis hin zur Beobachtung, der kulmische Bannerträger habe in der Schlacht von Tannenberg 1410 "verfrüht kapituliert", obwohl kaum Zweifel daran sein kann, daß der Mann Verrat geübt hat und deshalb nach zeitgenössischen Ansichten zu Recht vom Orden hingerichtet wurde. Darf ein polnischer Parteigänger kein Verräter sein?

Der Zeitpunkt, seit dem Preußen polnisches Lehen war, wird früh angesetzt, hier schon auf den zweiten Frieden von Thorn 1466 und nicht erst auf das Jahr 1525, als aus dem Ordensstaat ein weltliches Herzogtum wurde. Durch das ganze Werk hindurch wird unterschieden zwischen jenem (polnischen) Kulmer Land, dem eroberten Prußenland und dem (polnischen) Pommerellen mit Danzig, als ob es immer noch darum ginge, klarzumachen, wie wenig deutsch Ordenspreußen eigentlich gewesen ist. Ähnlich die demographische Betrachtung: Die deutsche Siedlung sei eigentlich minoritär gewesen, gerade vierzig Prozent habe sie betragen, hier mehr, dort weniger (vor allem im Kulmer Land und in Pommerellen), alles andere sei polnisch-kaschubische und prußische, schließlich auch litauische Siedlung gewesen.

Die brutale Kriegsführung und die Niederschlagung und Neueroberung des Landes nach dem großen Aufstand von 1260 bis 1274 werden eindringlich beschrieben, dazu zwar nicht mehr die (gar nicht denkbare) Vernichtung aller Prußen beklagt, aber doch die Unterdrückung dieser baltischen Urbevölkerung des Landes. Hätte die Unterwerfung des Landes durch die Herzöge von Masowien gänzlich andere Folgen gehabt? Ging man nicht anderswo in gleicher Weise mit "heidnischen" Bevölkerungen um, zumal nach einem die ganze Herrschaft in Frage stellenden Aufstand und Abfall vom Christentum? Hier wären Vergleiche mit den Kriegen auf der iberischen Halbinsel oder an der anglo-schottischen oder irischen Grenze hilfreich gewesen. Wie sehr heute noch die Wunde des 1308/1309 für Polen verlorenen Pommerellen schmerzt, geht aus jeder Zeile hervor, die dem rücksichtslosen Vorgehen des Ordens in diesem Land gewidmet ist.

Vom Markgrafen von Brandenburg zu Hilfe gerufen, hat der Orden die Beute schließlich selbst eingesteckt, hat gegen erbitterten Widerstand, zumal der Stadt Danzig, das Land an der unteren Weichsel für sich erworben. Als ein Kuckuck, der, groß geworden, alle Mitbewerber aus dem Nest wirft (auch die friedlichen Missionare), wird der Orden entlarvt und angeklagt. Und als der große Störenfried, der Polen, Liven, Letten, Esten, Litauer in ihrer "ruhigen Entwicklung" behindert habe. Wenn schon, dann hätte er lieber siedeln als Krieg führen sollen, und weil er Krieg führte, habe er die Siedlung nicht mehr fördern können. Erinnert dergleichen nicht an die unselige Diskussion um die Berechtigung der Italienpolitik der deutschen Kaiser und Könige, weshalb dann Heinrich der Löwe zum Helden deutscher Geschichte erhoben wurde? Und ist dies nicht eine überaus optimistische Geschichtsauffassung, ein Traum des zwanzigsten Jahrhunderts, das doch viel schrecklicher war als jene Zeiten jemals?

Trotz der Absicht, die Mentalität der Ordensritter verständlich zu machen, wird ihre adelig-ritterliche Vorstellungswelt nur kurz gestreift. Im vierzehnten Jahrhundert und weit darüber hinaus war diese aber der Schlüssel für das Selbstverständnis, die Legitimität, die Attraktivität des Ordens im Reich und überall in Europa. Es sind genug Texte vorhanden, um zu verdeutlichen, daß nach der Wende von 1385/1386, als Jagiello Großfürst von Litauen unter dem Namen Wladyslaw Christ und König von Polen wurde und der Heidenkampf des Ordens de jure den Gegner verlor, aufgrund zunächst erfolgreicher Propaganda das internationale Renommee des Ordens am höchsten stand. Fast wäre es ihm im Jahre 1390 mit Hilfe des Earl of Derby, des späteren Königs Heinrich IV. von England, gelungen, die Wilnaer Burgen alle zu erobern, was heißt, daß der Orden auch zu dieser Zeit noch Nutzen aus der Beteiligung der europäischen Ritterschaft zog und nicht lediglich Safaris ins Heidenland organisierte.

Immer wieder haben sich auch polnische Edelleute an den Litauer Reisen des Ordens beteiligt - weshalb auch nicht, denn jeder König, Fürst, Herr ging seinen Interessen nach, und die waren keineswegs national. Eher hat der Orden um 1395 befürchtet, durch allzu zahlreiche und mächtige "Kriegsgäste" in seiner Bewegungsfreiheit behindert zu werden, weshalb er abwinkte, als Engländer und Franzosen kommen wollten. Eine umsichtigere Betrachtung hätte auch bemerkt, daß nach diesem relativen Rückzug das Blatt sich wendete. Das entscheidende Datum ist die Niederlage des internationalen Kreuzzugsheeres bei Nikopolis an der Donau im Jahre 1396; seither war bewußt, daß der eigentliche Feind die Osmanen waren. Daß die herrschende Adelsideologie im vorliegenden Werk mit Unverständnis behandelt wird, hängt sicher auch mit dem marxistischen Erbe zusammen. An den durchweg begegnenden Bezeichnungen "Feudalherr", "Feudalabgaben", "feudalzeitlich", "frühfeudal", "frühfeudale Klassenordnung", "feudal-bürgerliche Expansion", "Produktivkräfte" et cetera ist es noch erkennbar.

Ein weiter Bogen wird schließlich um die Frage des Kulturgefälles zwischen Ordenspreußen und Polen gemacht. Diese Frage bedarf in der Tat umsichtiger Antwort. Denn was weit im Osten lag, konnte durchaus einen höheren kulturellen Standard haben als weiter westlich Gelegenes. Die Autoren benennen gelegentlich die zahlreichen neugegründeten Städte, Dörfer, Kirchen des Ordenslandes, beziffern sie auch, aber nicht ohne sogleich darauf hinzuweisen, daß sie fast alle an ältere baltisch-slawische Siedlungen anknüpfen. Angesichts der kulturellen Bedeutung der preußischen Seestädte und vor allem des hochmeisterlichen Hofes fällt auf, daß die einschlägigen kulturgeschichtlichen Studien, die Boockmann aus dem einzigartigen Rechnungsbuch der Hochmeisterkasse zog, dem Treßlerbuch von 1399 bis 1409, in der sehr umfangreichen Bibliographie nicht begegnen. Das Preußen der Marienburg, von Danzig, Thorn, Elbing und Königsberg besaß ein höheres kulturelles Niveau als alles, was zwischen Oder und Elbe genannt werden kann, und man wird bis nach Lübeck, Krakau, Breslau und Prag gehen müssen, um Vergleichbares und Größeres zu finden. Warum dies nicht sehen und sagen? Schließlich ist das Kulturgefälle von Westen nach Osten eine europäische Tatsache, die Frankreich und die Niederlande im Vergleich zu Deutschland die Stellung einnehmen lassen, die Deutschland gegenüber Polen gehabt haben mag.

Das sehr detaillierte Werk hat große Verdienste: weil es bei weitem mehr bietet als die Erzählung der Ereignisse; weil es eine kritische Geschichte des Ordens ist, im Geiste von Hans Prutz (der nicht genannt wird) und von Lothar Weber, jenem erstaunlichen Vorläufer und Privatgelehrten im Lande selbst. Der Fachmann kann sich an diesem dicht belegten Handbuch weiden, auch wenn zum Beispiel unverständlich bleibt, weshalb das grundlegende Buch von Jürgen Sarnowsky über die Wirtschaftsführung des Deutschen Ordens nicht genannt ist, wo doch gerade die Wirtschaftskonkurrenz des Ordenshandels als einer der Hauptgründe für die Entfremdung und schließlich den Abfall der Städte vom Orden im Jahre 1454 gilt.

Doch sollte man die Anliegen des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts bei Arbeiten dieser Art aus dem Spiel lassen, auf Wünschbarkeiten verzichten (wie schon Jacob Burckhardt forderte) und moralische Urteile vermeiden. Dies wäre nicht nur ein Mittel gegen die Gefahr des stets lauernden Anachronismus, sondern auch der Weg, um Landesgeschichte als europäische Regionalgeschichte zu betreiben und dem nicht zu beherrschenden Wahrheitsproblem aus dem Wege zu gehen: Die divergierende Sicht der Dinge geht auf die Zeit selbst zurück. Bedenkenlos haben schon damals die machtversessenen Konkurrenten zu jedem Argument gegriffen, das ihnen recht zu geben schien, und zumeist haben sie sogar selbst daran geglaubt. Wie wollen wir dann heute ermitteln, "wie es eigentlich gewesen"? Wir sollten zudem nicht darüber empört sein, daß auch ein geistlicher Orden sich als Herrschaftsträger unter anderen gebärdete. Auch er war ein Verband von Menschen, die Sinn und Auskommen suchten, eine Institution allerdings, bei der sich die inneren Widersprüche so sehr verstärkten, daß sie die Form schließlich sprengten.

Vor allem aber sollte dem Orden nicht angelastet werden, was spätere Zeiten aus ihm gemacht haben: Keimzelle des Militarismus, Herold des Deutschtums, Ahnherr Preußens, Vorbild des Herrenmenschen soll er gewesen sein. Daß Wilhelm II. 1902 in der restaurierten Marienburg deutsche Überlegenheit über "die slawische Unkultur" verkündete; daß Hindenburgs ephemerer Sieg von 1914 in später Genugtuung "Schlacht bei Tannenberg" getauft und dort von 1934 an ein gewaltiges (und längst wieder zerstörtes) Denkmal mit dem Grab des Helden errichtet wurde; daß General-Gouverneur Frank 1940 das Buch der Beutefahnen von 1410 feierlich in die Marienburg überführen ließ (Adolf Hitler 1938 aber den tatsächlich noch existierenden Deutschen Orden als Korporation auflöste) - was hat dies mit dem Geschehen von 1410 zu tun? Selbstverständlich wird eine solche Kontinuitätslinie von Biskup und Labuda auch nicht nachgezeichnet, obwohl die offizielle polnische Tannenbergpropaganda sie nach 1945 durchaus verwandt hat. Ihnen ist jeder polemische Ton fremd. Und doch wirkt all dies nach, wenn sie über den Orden schreiben und gegen Historiker einer älteren Generation, Erich Weise und andere, deren Urteile heute niemand mehr teilt. Eine neue Generation sieht die Dinge anders: Die polnischen Mittelalterenthusiasten, die Jahr für Jahr die Schlacht bei Tannenberg/Grunwald nachstellen, haben neuerdings, wie in dieser Zeitung am 15. Juli zu lesen war, keine Probleme mehr damit, junge Leute zu finden, die im "Ordensheer" kämpfen wollen.

Marian Biskup, Gerard Labuda: "Die Geschichte des Deutschen Ordens in Preußen". Wirtschaft, Gesellschaft, Staat, Ideologie. Aus dem Polnischen von Jürgen Heyde und Ulrich Kodur. Klio in Polen, Band 6. Fibre Verlag, Osnabrück 2000. 619 S., br., 74,- DM.

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Nicht gänzlich frei von Zorn und dennoch begrüßenswert findet Werner Paravicini diese Veröffentlichung des Deutschen Historischen Instituts in Warschau. Ausdrücklich lobt er die Dichte und das kritische Potential der Studie sowie die Arbeit der Übersetzer. Das sehr detaillierte Werk, versichert der Rezensent, bietet dem Fachmann weit mehr als eine Erzählung der Ereignisse. Obwohl den Autoren der bereits 1986 in polnischer Sprache erschienenen Geschichte des Deutschen Ordens jeder polemische Ton fremd ist, wie Paravicini schreibt, verspürt er allerdings doch so etwas wie eine aus den späteren Entwicklungen zwischen Polen und Deutschen herrührende Befangenheit gegenüber den Ordensrittern. Hier hätte er sich mehr Umsicht gewünscht.

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