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  • Audio CD

Produktdetails
  • Verlag: Dhv Der Hörverlag
  • Anzahl: 3 Audio CDs
  • Gesamtlaufzeit: 140 Min.
  • Erscheinungstermin: 28. August 2003
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-13: 9783899401868
  • Artikelnr.: 11996882
Autorenporträt
Eva Mattes kam 1954 am Tergernsee zur Welt. Schon als Schülerin wandte sie sich der Medienwelt zu, allerdings nicht als Schauspielerin. Sie beschäftigte sich mit Sprech- und Atemtechnik und trat zunächst als Synchronsprecherin für Kinderrollen in Erscheinung. So lieh sie dem "Lassie"-Protagonisten Timy ihre Stimme aber auch "Pippi Langstrumpf" und "David Copperfield". Neben Theatererfahrungen am Schauspielhaus Hamburg arbeitete sie in den 70er Jahren in zahlreichen Filmprojekten mit, u.a. unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder, der sie entdeckte. Nach seinem Tod verkörperte sie ihn in dem Film "Ein Mann wie Eva" (1983). Eva Mattes war zudem unter internationalen Größen wie Margarethe von Trotta, Percy Adlon und Werner Herzog im Kino zu sehen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1978 in Cannes die "Goldene Palme" als beste Nebendarstellerin in dem Film "Woyzeck". Unter Peter Zadek spielte sie in den 80er Jahren erfolgreich Theater. Eva Mattes ist eine der kraftvollsten deutschen Schauspielerinnen auf Leinwand und Bühne mit einer sensiblen und gleichzeitig energischen Präsenz. Als "Starke Stimme" hat sie von Christine Brückner "Jauche und Levkojen" sowie von Terézia Mora "Alle Tage" gelesen."Sams der Film". Für ihre Rolle der Frau Rotkohl dem erfolgreichen Kinderfilm erhält sie 2001 den Deutschen Filmpreis.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.12.2003

DAS HÖRBUCH
Gedudel, Gestöhne
Bei Anhören Mord: 1001 Nacht als Hörspiel
Tausendundeine Nacht lang erzählt Scheherazade dem König märchenhafte Geschichten. Sie kennt seine schlechte Angewohnheit, seinen Geliebten, nachdem sie einmal das Lager mit ihm geteilt haben, den Kopf abschlagen zu lassen. Ihr gelingt es, indem sie die Spannung beständig aufrecht erhält, diesem Schicksal zu entkommen. Ob den König allerdings auch die Hörspielversion Helma Sanders-Brahms vom Morden abgehalten hätte, ist fraglich.
Die Sprecher agieren mal überdreht, mal komatös, ihr Auftritt hört sich an wie mittelmäßiges Laientheater. Die Akustik klingt nach einem Unfall, Musik und Hintergrundgeräusche scheinen zufällig zusammengewürfelt, ein albernes Geklimper und Gedudel, dazu kommen noch peinliches Gestöhne und dämliche Ausrufe (ein fliegender Djin macht hier „Uiii!”). Allein in technischer Hinsicht ist dieses Hörspiel eine Katastrophe, man glaubt kaum, dass die Produktion vom erfahrenen Deutschlandradio stammt und der renommierte Hörverlag sich so tief unter sein Niveau wagt. Darüber kann auch eine luxuriöse Verpackung nicht hinwegtäuschen.
Am Schlimmsten aber ist der Versuch, aus der Geschichte von Nour-Eddin, Chams-Eddin und ihren Kindern, die Scheherazade von der achten bis zur zehnten Nacht erzählt, eine erotische Geschichte zu machen. Kaum je gelingt es, allein mit Mitteln der Akustik, Erotik zu erzeugen. In diesem Fall scheitert es nicht zuletzt an den flapsigen Dialogen, die wohl nur entfernt etwas mit dem Originaltext zu tun haben. „Ihr wollt Euren Schwanz in meinen Hintern stecken?” „Zum Beispiel.” „Ja, das mag ich eben nicht so gern, ehrlich gesagt. Ich nehme auch an, Ihr habt einen großen Schwanz?” „Ja, allerdings. Schließlich bin ich der Älteste eines großen und fruchtbaren Geschlechts.” Es ruhe in Frieden.
TOBIAS LEHMKUHL
TAUSENDUNDEINE NACHT: 8. und 10. Nacht. Hörspielbearbeitung: Helma Sanders-Brahms. Regie: Robert Matejka. Mit Eva Matthes, Jörg Gudzuhn, Christoph Eichhorn, Friedhelm Ptok, u.v.a.. Der Hörverlag, München 2003. 3 CD, 140 Minuten, 24,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eine "Katastrophe" sei die Hörspielversion der Märchen aus Tausenundeiner Nacht, schimpft ein ungehaltener Tobias Lehmkuhl, der gar nicht verstehen kann, wie mit Deutschlandradio und Hörverlag zwei erfahrene Institutionen eine solch unprofessionelle Produktion verantworten können. "Albernes Geklimper und Gedudel" lautet sein harsches Verdikt, das auch Regisseurin Helma Sanders-Brahm für ihren in Lehmkuhls Augen offenbar misslungenen Versuch trifft, aus der Erzählung von Nour-Eddin und Chams-Eddin eine erotische Geschichte zu machen.

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